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Telefonbetrug: Polizei warnt vor falschen Anrufen aus dem Krankenhaus

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Telefonbetrug
Betrüger erzählen ihren Opfern. dass ein naher Angehöriger, Bekannter oder Verwandter sich im Krankenhaus befinde und schwer erkrankt sei - beispielsweise auch an Corona. Sie fordern Geld für Medikamente und deren Transport. (Symbolbild) © Roland Weihrauch/dpa/Illustration

Mitunter machen sich Kriminelle die Sorge um Verwandte und nahe Angehörige sowie die Pandemielage zu Nutze - so auch aktuell in den drei osthessischen Landkreisen und insbesondere im Bereich Fulda. Die Polizei warnt vor Telefonbetrug.

Fulda - Die Polizei Fulda meldet aktuell eine Welle von falschen Anrufen, bei denen Betrüger ihren Opfern am Telefon erklären, dass ein naher Angehöriger, Bekannter oder Verwandter sich im Krankenhaus befinde und schwer erkrankt sei - beispielsweise auch an Corona. Der Krankheitsverlauf sei so schwer, dass die Person dringend teure Medikamente benötige. Diese müssten zu allem Elend auch noch zeitnah eingeflogen werden. Die Kosten, für die Medikamente und deren Transport, soll der beziehungsweise die Angerufene natürlich übernehmen und den Schwindlern vorab zukommen lassen.

Fulda: Falsche Anrufe aus dem Krankenhaus - Polizei warnt vor Telefonbetrug

Nach derzeitigem Kenntnisstand erkannten bisher glücklicherweise alle Angerufenen den Betrug, beendeten das Gespräch und informierten die Polizei, wie die Beamten in einer Pressenotiz mitteilen. „Krankenhäuser setzen sich nicht mit Ihnen in Verbindung um die Kostenübernahme für dringend erforderliche und lebensnotwendige Medikamente und deren Transportwege zu klären - insbesondere dann nicht, wenn sie zuvor nicht einmal wussten, dass sich eine nahestehende Person im Krankenhaus befindet“, warnt die Polizei. Außerdem sollte man das Telefonat bei Unsicherheiten umgehend beenden und sich mit seiner Krankenkasse in Verbindung setzen. (Lesen Sie auch: „Es ist etwas ganz Schlimmes passiert“: 77-Jährige erhält Schockanruf - Betrüger fordern 40.000 Euro)

Die Polizei mahnt zur Vorsicht: „Trickbetrug ist vielfältig. Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt oder als Bekannter/ Verwandter, Bankangestellter oder Polizeibeamter beziehungsweise Person der Justiz oder des Krankheitswesens ausgibt, den Sie als solchen nicht erkennen. Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert. Rufen Sie Ihre Verwandten oder Ihre Krankenkasse unter der Ihnen bekannten Telefonnummer oder die Polizei unter der 110 an. Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Ihnen unbekannte Personen.“

Die Täter passen ihr Vorgehen laut Polizei an Ängste der potentiellen Opfer an, wodurch sie deren höchstpersönlichen Lebensbereich tangieren. Anhaltende Telefonate mit den Tätern während der Betrugshandlung verhindern den Kontakt mit nahestehenden Personen. Hierdurch wird der Betrugsirrtum aufrecht erhalten und Opfer sind bereit hohe Wertbeträge zu zahlen. Folgen, wie Rückzug aus der Gesellschaft und Schamgefühl bieten Trickbetrügern eine Plattform. „Sprechen Sie offen über das Geschehene, jeder kann Opfer werden. Scheuen Sie sich nicht die Polizei beim Verdacht eines Betrugs zu informieren“, betont die Polizei. (sob)

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