Dass die Fastnacht überlebt, da ist man sich bei der Hünfelder Karnevalsgesellschaft sicher. Auch hier wurden die Saalveranstaltungen abgesagt. Präsident Steffen Schaake: „Die Vereinsmitglieder sind mit Herzblut dabei!“ Er sieht aber auch die enorme Herausforderung, die eine zweite abgesagte Fastnacht für alle Vereine bedeutet. „Eigentlich ist es unsere Aufgabe, das heimische Brauchtum zu fördern.“ Dass das in dieser Kampagne nun schon zum zweiten Mal nicht möglich ist, geht für ihn mit einer gewissen Traurigkeit einher, „aber wir haben ja auch eine gesellschaftliche Verantwortung.“
Auch in den Fastnachtshochburgen bleibt man nicht verschont von Absagen der Rosenmontagsumzüge. Während man in Fulda mit der finalen Entscheidung noch warten möchte, gab es in Mainz und Frankfurt schon Absagen. Ob der bekannte Umzug in Köln stattfindet, ist indes noch ungewiss. Eine Entscheidung soll Mitte Januar getroffen werden. Düsseldorf hat die Rosenmontagsfeier kurzerhand in den Mai verschoben.
Diese Verantwortung lässt auch einen Rosenmontagsumzug in der Barockstadt sehr unrealistisch erscheinen: „Fulda hat sich schon Anfang Oktober positioniert – nämlich, dass ein Romo in gewohnter Form nicht realistisch ist, allein schon wegen Zugangskontrollen“, sagt Hamperl. Ob und wie überhaupt der Rosenmontag stattfindet, werde Mitte Januar entschieden.
„Tendenziell sehen wir aber kaum Chancen, irgendetwas möglich zu machen, es sei denn, es gibt eine unvorhergesehene Kehrtwende in der pandemischen Lage.“ Mit einer finalen Entscheidung wolle die FKG aber bis Mitte Januar warten, da man momentan nicht weiß, was am Rosenmontag erlaubt sein wird. „Die Entscheidung hat momentan keine Relevanz auf Planung und Kosten.“
Also macht das Coronavirus wahrscheinlich schon zum zweiten Mal einen Strich durch die Rechnung der Karnevalisten. „Das ist sehr schade, denn unsere Fastnacht hat eine sehr große Bedeutung und einen hohen Stellenwert“, so Hamperl, der aber zugleich deutlich sagt, dass die Corona-Absagen der Tradition keinen Abbruch tun werden. Hamperl: „Die Fastnacht wird noch stärker zurückkommen, wenn die Pandemie überstanden ist.“
Der noch amtierende Präsident der FKG geht sogar noch einen Schritt weiter und sagt, dass durch die Pandemie und die oft damit einhergehende Einsamkeit das Augenmerk vieler Menschen noch viel mehr auf dem Vereinsleben liegen würde. „Wenn man etwas nicht hat, dann sehnt man es sich noch viel mehr herbei.“