1. Fuldaer Zeitung
  2. Fulda

17 Millionen Euro für Industrie 4.0: Ferdinand-Braun-Schule eröffnet Automatisierungszentrum

Erstellt:

Von: Sabrina Mehler

Fulda: Ferdinand-Braun-Schule eröffnet Automatisierungszentrum
17 Millionen Euro flossen in das Vorzeige-Projekt. © Sabrina Mehler

Es war eines der größten Schulbauprojekte der vergangenen Jahre: 17 Millionen Euro kosteten das Automatisierungszentrum und die neuen Werkstätten an der Ferdinand-Braun-Schule. Jetzt wurden die Räume offiziell eröffnet.

Fulda - Mit dem Automatisierungszentrum macht die Berufsschule einen großen Schritt in Richtung Industrie 4.0 – in eine digitalisierte, automatisierte und vernetzte Welt. Die Werkstatträume für die Bereiche Metall, Elektro und Kfz sind jetzt in dem Werkstattgebäude aus den 1970er Jahren untergebracht, das komplett saniert und neu ausgestattet wurde.

Parallel erhielt der Bau ein zweites Obergeschoss für das Automatisierungszentrum, in dem Plätze für das Studium von Robotik über Sensorik bis Netzwerktechnik zur Verfügung stehen. „Die Investition ist ein klares Signal für den Bildungsstandort Fulda, Osthessen und ganz Hessen“, sagte gestern Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU).

Fulda: Ferdinand-Braun-Schule eröffnet neues Automatisierungszentrum

Ziel sei es gewesen, angesichts einer rasanten Entwicklung in der Welt im Bereich der Automatisierungstechniken „nicht nur mithalten zu können, sondern es zu schaffen, junge Menschen auf alle Herausforderungen vorzubereiten“. Die Kosten von 17 Millionen Euro seien ein guter Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der Schüler.

Bürgermeister und Schuldezernent Dag Wehner (CDU) berichtete, dass ursprünglich 500 000 Euro für die Erweiterung der Schule eingeplant gewesen seien, sich die Kosten in den vergangenen Jahren aufgrund neuer Planungen und Ideen aber erheblich erhöht haben. „Es ist eine stolze Summe. Aber die Stadt versteht ihre Aufgabe als Schulträger auch als eine Kraftanstrengung.“ Es sei sinnvoll gewesen, „nicht im Klein-Klein vorzugehen, sondern umfassend zu sanieren“. Nun genüge die technische Ausstattung – mitsamt CNC-Fräsmaschinen, Hebebühne, Werkbänken, Schulungsfahrzeugen und mehr – den modernen Anforderungen. Der Bürgermeister erinnerte auch daran, dass die Fachklassenstandorte neu aufgestellt worden waren. So werden nun die Metallberufe gebündelt an der Ferdinand-Braun-Schule unterrichtet. Das sei „eine vernünftige Lösung für die gesamte Bildungsregion“ gewesen.

Fulda: Ferdinand-Braun-Schule eröffnet Automatisierungszentrum
Heiko Wingenfeld (von links), Dag Wehner, Abteilungsleiter Hubert Schmitt, Ulrike Vogler und Daniel Schreiner zeigten ihre Freude über die Eröffnung der neuen Räume – und staunten über die zahlreichen Geräte und Maschinen wie die Roboter in diesem Raum. © Sabrina Mehler

Wie bereits seine Vorredner bedankte sich Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos) bei allen Beteiligten und betonte die „Zukunftsfähigkeit der Maßnahme“. Dank ging auch an die Schüler und Schülerinnen, die mehrere Jahre geduldig gewesen seien – „trotz viel Dreck und Lärm“.

Industrie 4.0 in Fulda: Automatisierungszentrum kostete 17 Millionen Euro

Das Fuldaer Architekten- Ehepaar vom Büro Schönherr + Juli, Gabriele Schönherr-Juli und Jürgen Juli, bezeichnete das Projekt als „wichtigen Baustein in der Schullandschaft der Region“und erläuterte die Veränderungen. Dazu gehört auch ein neuer Eingangsbereich im hinteren Teil der Schule. Entstanden seien zudem Bereiche für einen schülerzentrierten Unterricht und kooperative Lernräume. (Lesen Sie auch: Cluster statt Klassen: Mit 60 Millionen Euro werden Schulen im Kreis Fulda saniert)

Schulleiterin Ulrike Vogler war sichtlich erfreut über die Eröffnung und zitierte die „Süddeutsche Zeitung“ mit einem Bonmot: „Zukunft entsteht nur dort, wo Gestaltungs- und Handlungsräume geschaffen werden.“ Dies sei an der Ferdinand-Braun-Schule geschehen. Dafür dankte sie nicht nur den Lehrkräften und ihren Kollegen im Schulleitungsteam, sondern auch dem Förderverein der Schule, der 100 000 Euro beigesteuert hatte.

Auch interessant