Der Wunsch nach einer Fusion sei allein von den Ortswehren ausgegangen und an die Feuerwehrleitung der Stadt herangetragen worden, betont Helmer. „Unser Leitsatz lautet, dass wir nie eine Feuerwehr zu einem Zusammenschluss zwingen würden.“ (Lesen Sie hier: Zehn-Millionen-Euro-Neubau: Das ist Fuldas neue Leitstelle)
Doch auch er sowie die politisch Verantwortlichen seien sich einig, dass das Vorhaben sinnvoll sei, um die Ressourcen zu bündeln. „Wir sehen die Situation genauso und können den Wunsch daher nachvollziehen.“ Ohnehin würden die drei Wehren und insbesondere die Jugendabteilungen seit vielen Jahren eng und gut zusammenarbeiten.
Hinzu komme, dass die Feuerwehrhäuser in Harmerz, Johannesberg und Istergiesel „nicht mehr die neuesten“ seien, erklärt der Stadtbrandinspektor. „Alle müssten eigentlich instandgesetzt werden.“ Das ist nun nicht mehr nötig: Nach langer und holpriger Suche hat die Stadt Fulda im vergangenen Jahr ein Grundstück neben dem Bürgerhaus in Zirkenbach erwerben können. Hier soll der neue Feuerwehrstützpunkt Süd entstehen. Von hier aus seien alle fünf Stadtteile im Fuldaer Süden gut zu erreichen. Die vorgeschriebene Hilfsfrist von zehn Minuten könne problemlos eingehalten werden.
Im Landkreis Fulda gibt es derzeit 147 Feuerwehr-Einsatzabteilungen, in der Stadt Fulda sind es inklusive der Berufsfeuerwehr 15 Wehren.
Zuletzt wurde im Kreis die Feuerwehr-Einsatzabteilung in Tann-Theobaldshof geschlossen. Zusammenlegungen gab es zum Beispiel im Jahr 2017 in der Gemeinde Hofbieber, als Wiesen und Traisbach fusionierten sowie 2018 mit der Bildung der Feuerwehr Fulda Ost aus den Wehren Edelzell, Kohlhaus und Bronnzell. 2019 wurden Eckweisbach, Liebhards und Unterbernhards gebündelt. Eine weitere Zusammenlegung ist bereits in Tann in Planung.
Insgesamt wurden kreisweit bisher 13 Feuerwehren geschlossen. Zudem wurden in der Vergangenheit acht Zusammenlegungen vollzogen.
„Das Jahr 2022 soll nun genutzt werden, um die baulichen Planungen für das Grundstück voranzutreiben“, berichtet Helmer. Ende des Jahres könnte dann der Bauantrag eingereicht werden, um im kommenden Jahr mit dem Bau zu beginnen. Erst wenn der Stützpunkt in Betrieb gehen kann, soll die Fusion tatsächlich vollzogen werden. Die drei Feuerwehrvereine bleiben allerdings weiterhin bestehen.
Aktuell hat die Feuerwehr der Stadt Fulda, die neben der Kernstadt 24 Stadtteile umfasst, 14 Stadtteilfeuerwehren. Nach dem Zusammenschluss der Süd-Wehren wird sich die Zahl auf 12 reduzieren. „In allen Stadtteilwehren besteht noch eine absolut handlungsfähige Stadtteilfeuerwehr“, erklärt Magistratspressesprecher Johannes Heller auf Anfrage unserer Zeitung. Weitere Zusammenschlüsse seien aktuell nicht in Planung.
Auch er betont, dass Fusionen immer nur auf den ausdrücklichen Wunsch der Wehren umgesetzt würden: „Ziel muss immer eine Stärkung und Unterstützung der bestehenden Feuerwehren sein.“ Die Situation in den einzelnen Fuldaer Einsatzabteilungen spiegele den grundsätzlichen überregionalen Trend wider: „Wir müssen als Reaktion auf die allgemeine Entwicklung unter anderem eine intensive Mitgliederwerbung betreiben und gleichzeitig Maßnahmen zur Haltung unserer aktuellen Mitglieder ständig weiterentwickeln.“