Die Konjunkturerwartung wird sich vermutlich auch bei den Investitionen auswirken: Laut den Daten, die Konow vorstellte, werden die Unternehmen „voraussichtlich weniger investieren“ – und wenn, dann eher in Ersatzbeschaffungen als etwa in die Ausweitung ihrer Produktionskapazitäten.
Einen Lichtblick gibt es allerdings im Konjunkturbericht: Die Finanzlage der hiesigen Betriebe scheint nicht ganz so schlecht zu sein: 67,9 Prozent bezeichnen diese als „unproblematisch“. 2,5 Prozent der insgesamt 150 befragten Unternehmen sind von Insolvenz bedroht.
Einen Hinweis darauf, wie die Wirtschaft mit den gestiegenen Kosten umgeht, gibt die IHK ebenfalls: 62 Prozent geben nämlich die hohen Preise an ihre Kunden weiter: In der Industrie ist das zu 77 Prozent der Fall, im Handel zu 50 Prozent. Eine weitere Frage, die die Industrie- und Handelskammer gestellt hat, betrifft die drohende Gasmangellage im Winter: Während fast 29 Prozent der Unternehmen angaben, dass sie kein Gas benötigen, erklärten immerhin 46,4 Prozent und damit fast die Hälfte, dass sie bei einer Drosselung des Gasverbrauchs ab 25 Prozent die Produktion einstellen müssten.
Konow erklärte: „Die regionale wirtschaftliche Entwicklung hängt stark davon ab, wie sich die Preise weiterentwickeln und wie treffsicher politische Stützmaßnahmen sind.“ Mögliche Einschränkungen durch die Corona-Pandemie könnten die Konjunktur zusätzlich negativ beeinflussen.
Konows Ansicht schloss sich Waldemar Dombrowski an: „Ich wünsche mir, dass das, was in Berlin entschieden wird, auch zügig umgesetzt wird.“ Denn falls den Unternehmen nicht schnell geholfen wird, „dann ist das für viele der Sargnagel“.