Die Fulda im Spiegel zweier Gärten: Florian Ridder gewinnt Schaugartenwettbewerb

„Gärten verbinden – Ideen spiegeln“ lautet das Motto für den 15. Schaugartenwettbewerb auf Schloss Fasanerie. Am Freitag (3. März) wurden die Preisträger ausgezeichnet. Die mussten dieses Mal nicht das Motto des Fürstlichen Gartenfestes „Rosenliebe“ aufgreifen, sondern hatten eine andere Herausforderung.
Fasanerie - Die Fulda ist das verbindende Element im Konzept von Florian Ridder, mit dem er den Schaugartenwettbewerb gewonnen hat. Dafür mussten im Jahr der Landesgartenschau (LGS) ausnahmsweise zwei sich ergänzende Gärten entworfen werden.
Schloss Fasanerie: Florian Ridder gewinnt 15. Schaugartenwettbewerb
Ridders Idee dazu heimste bei der Preisverleihung viel Lob ein. Denn in den beiden Schaugärten, jenem auf Schloss Fasanerie und dem Gegenpart auf dem LGS-Gelände im KulturGarten bei Neuenberg, wird der Fluss durch blau blühende Pflanzen symbolisiert. „Außerdem schwebt ein Netz aus blauen Seilen über den Gärten, die von Pfählen gehalten werden und die Zuflüsse und Nebenarme symbolisieren“, heißt es in der Beschreibung zu den Flächen.
Auf Schloss Fasanerie laden Hängematten zum Verweilen und Entspannen ein. Den Besuchern sollen sie ein Gefühl des „Sich- Treiben-Lassens“ vermitteln. Auf dem LGS-Areal in Fulda sind es große Sitzkissen, die den Gast innehalten lassen.
Alles in allem habe er wohl eineinhalb Wochen reine Arbeitszeit in das Konzept investiert – von der ersten Idee, bis die Pläne aus dem Drucker kamen –, sagt Ridder. Der Absolvent der Universität Kassel habe es genossen, neben der Arbeit seinen Ideen freien Lauf lassen zu können.
Das hat sich nun ausgezahlt in dem Preis, der mit 2500 Euro dotiert ist. Unter zwölf Bewerbungen, die zur Bewertung anonymisiert wurden, hat sich Ridder damit durchgesetzt.
Martin Staffler, verantwortlicher Redakteur des Magazins Gartenpraxis, das den Preis neben dem Fürstlichen Gartenfest, dem Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA) und der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) mit auslobt, würdigte das Konzept für die harmonische Gestaltung.
Die Vorgaben seien hervorragend umgesetzt – und die hätten es in sich gehabt. Zum einen müsse die Blüte über den gesamten Zeitraum der LGS – dieses Jahr ebenfalls Partner des Wettbewerbs –, von April bis Oktober, und nicht nur die drei Tage des Fürstlichen Gartenfestes (5. bis 7. Mai) zu sehen sein.
Viel Lob zum Konzept
Ridder habe zudem die Themen Naherholung und Insekten in Verbindung zum Fluss Fulda eindrucksvoll eingebunden. Ähnlich lobend hatten sich Heinrich Donatus Landgraf von Hessen und LGS-Geschäftsführer Ulrich Schmitt über das Konzept und die Verbindung von Gartenschau und -fest geäußert.
Für Ridder sollte es nicht der einzige Preis sein. Auch der Sonderpreis des BDLA ging an ihn. „Das Konzept regt die Menschen an, über Gestaltungen nachzudenken“, ist sich BDLA-Vorstandsmitglied Ralf Habermann sicher. „Beide Gärten – sowohl hier bei uns, als auch auf der LGS – korrespondieren gut. Der eine Garten soll Lust machen, sich auch den anderen anzuschauen“, ergänzte der Museumsdirektor von Schloss Fasanerie, Dr. Markus Miller.
Namens der Herbert-Heise-Stiftung zeichnete er die Schweizer Landschaftsarchitektur-Studentinnen Britta Kämpf und Michaela Sacher ebenfalls mit einem Sonderpreis aus. Mit ihren Entwürfen Auen-Orchester und Barock-Wiese hätten sie sich kluge Gedanken zur Nachhaltigkeit in Schaugärten gemacht und dabei Dreidimensionalität, Wasser und Pflanzen gut eingebunden.
Für das diesjährige Fürstliche Gartenfest wird auch der vor fünf Jahren angelegte Janke-Garten im Obstgarten des Schlosses Fasanerie umgestaltet.