Als Wegbereiter der sogenannten Beziehungsästhetik und einer partizipativen Kunst, für die Walther schon in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre mit Arbeiten auf Papier die Betrachter zur Projektion aufforderte, ist er jetzt durch den ungewöhnlichen Träger dieser Kunst – eine Käse-Box – in einem anderen Teil der Gesellschaft noch ein Stück weiter gegangen. Es ist zweifellos ein spannender Schritt zum Verständnis seiner Kunst, bei der Körper, Zeit, Raum, Sprache und Design für immer neue Zwecke verwandelt werden.
Dass der Fuldaer Künstler bei der Verbreitung seiner Kunstvorstellungen nicht vor einer trivialen Verpackung eines Lebensmittels zurückschreckt, passt zu dem Mann, der trotz seiner internationalen Anerkennung auf dem Boden geblieben ist und die alltägliche Gesellschaft versteht, wie sie sich immer wieder aufs Neue darstellt.
Walther erinnert sich denn auch gerne an ein vierköpfiges Filmteam aus Paris, das ihn im Sommer 2022 zwei Tage durch die Barockstadt begleitete und ein Video herstellte, das Fulda, seiner Kunst und der Sammlerbox gewidmet ist. Präsentiert wurde die jüngste Ausgabe der Sammlerbox bei einer Festivität mit zahlreichen Promienten und Künstlern in Paris. Dort kann man auch Walthers Box in der Galerie Lab’Bel in Paris im Design-Rahmen anschauen.
Lab’Bel, Rue du Marché, Saint Honoré, Paris, Kontakt: 2 All. de Longchamp, 92150 Suresnes, Frankreich, Telefon: +33 1 84 02 72 50, Verkauf: boutique.lavachequirit.com/fr. Video: Collector Box #9 – Franz Erhard Walther, bei Youtube
Auf die Frage, ob dieses Kunstwerk nicht auch einen Platz im Museum Walther in der Villa Schmitt finden, vielleicht auch dort verkauft werden sollte, hat es doch eine enge Beziehung zu den ausgestellten Kunstwerken, antwortete Franz Erhard Walther: „Diese Entscheidung muss ich der Direktorin der Villa, Susanne Walther, und der Gesamtleitung unter Dr. Frank Verse überlassen.“