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Traumsaison für die Freibäder: Mehr Besucher als vor der Corona-Pandemie

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Von: Volker Nies

Ein Mann springt per Kopfsprung in ein Becken im Fuldaer Rosenbad.
Das Rosenbad Fulda ist in diesem Sommer gut besucht. © Memento 36

Es war ein Sommer mit so viel Sonne wie schon lange nicht mehr. Der Natur machte das Wetter zu schaffen, doch den Freibädern bescherte die Saison Rekord-Besucherzahlen – auch im Landkreis Fulda.

Kreis Fulda - In vielen Bädern übertrafen die Besucherzahlen nach zwei Jahren Corona-Krise sogar die Zahlen von vor der Pandemie. So erreichte das Rosenbad in Fulda mit 120.000 Badegästen in etwa die Besucherzahl der Vor-Corona-Zeit (2019 waren es 127 000) – und das meist ohne Einsatz von Heizenergie.

„Dank der warmen Witterung mussten wir viele Wochen keine Heizenergie einsetzen, um in den Becken die Mindest-Wassertemperatur zu halten“, sagt Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie. (Lesen Sie auch: Hallenbäder sparen Energie: Wasser- und Raumtemperatur wird weiter abgesenkt)

Fulda: Freibäder ziehen Sommer-Bilanz - Zahlen höher als vor Corona

Das Sportbad Haselgrund in Hünfeld hat noch bis zum Sonntag (18. September) geöffnet. 45.700 Besucher kamen – etwas mehr als 2019, als 44.720 Schwimmer gezählt wurden. „Dabei werden Badegäste bis zu sechs Jahren nicht gezählt. Sehr positiv aufgenommen wurde die neue Beschattung des Kinderplanschbeckens und der zweite Kassenautomat am unteren Eingang von den Parkplätzen am Festplatz“, erklärt Helmut Käsmann, Sprecher der Konrad-Zuse-Stadt. „Ein Highlight für Kinder und Jugendliche ist die 2021 eröffnete Breitwellenrutsche. Die Saison ist insgesamt gut gelaufen.“

73.000 Menschen haben das Bad im Waidesgrund genutzt. Im Coronajahr 2021 wurden 24.000 Besucher registriert, berichtet Gemeindesprecher Sebastian Kircher. „2019, im letzten Vor-Corona-Jahr, waren es zwar fast 110.000, aber die alten Zahlen wurden meist nur geschätzt oder anhand der Dauerkarten hochgerechnet. Da wir jetzt ein genaueres Zählsystem haben, dürften die alten Zahlen zu hoch angesetzt gewesen sein, denn der Umsatz jetzt ist sogar höher als 2019, obwohl die Eintrittspreise stabil blieben “, berichtet Kircher.

„Mit dem Betrieb in dieser Saison sind wir mehr als zufrieden. Die Besucher äußerten sich in Umfragen sehr positiv über das Freibad. Auch das erweiterte Angebot unseres Kiosks kam gut an“, sagt Kircher. (Lesen Sie auch: Kälteres Wasser in Freibädern: Rosenbad und Petersberger drehen Thermostate wegen Putin runter)

Das Freibad Bieberstein in Langenbieber öffnete Mitte Juni nach zweieinhalb Jahren Sanierung wieder. Es wurde gleich zum Magnet: „Die Saison war überaus erfolgreich. Wir zählten mehr als 29.000 Besucher. 2019 waren es fast 24.000. Zählt man das Freibadfest, an dem kein Eintritt erhoben wurde, mit, so sind es fast 30.000“, berichtet Lara Baier von der Gemeinde Hofbieber.

An mehreren Tagen kamen jeweils mehr als 1000 Besucher. Erwärmt wird das Wasser jetzt auch mit einer neuen 500 Quadratmeter großen Solarabsorberfläche, die Sonnenenergie nutzt. Neu ist auch kostenloses WLAN für die Freibadnutzer. „Das wurde toll in Anspruch genommen“, berichtet Baier. Am Kiosk gab es Aktionstage, an denen kulinarische Abwechslungen wie Burger und Crêpes angeboten wurden.

Rekordsommer für Freibäder im Landkreis Fulda - 50 Prozent Zuwachs in Poppenhausen

10.500 Besucher wurden in Poppenhausen gezählt – 50 Prozent mehr als 2019. „Offenbar hat sich unser überschaubares und idyllisch gelegenes Freibad zum Geheimtipp gemausert“, sagt Bürgermeister Manfred Helfrich (CDU).

„Der außergewöhnliche Sommer führte aber auch zu einer außergewöhnlichen Belastung. Denn der Badebetrieb wird seit zehn Jahren ehrenamtlich von der Interessengemeinschaft für den Betrieb des Freibades unterstützt“, erläutert Helfrich. 2020 war das Bad saniert und erneuert worden. Für Kinder wurden Schwimmkurse angeboten. Geheizt wird mit einer „Solarripp-Anlage“, die die Wärme der Sonne nutzt und in diesem Jahr kein Heizöl brauchte.

Video: Wegen Trockenheit - Freibad verschenkt Wasser an Landwirte

Weniger Gäste als 2019 – 20.500 gegenüber 23.800 vor drei Jahren – meldet Hosenfeld. „Die Zahl ging trotz Rekordhitze zurück, weil wir die Öffnungszeiten reduzieren mussten“, erklärt Bürgermeister Peter Malolepszy (CDU). „Wegen krankheitsbedingter Ausfälle beim Fachpersonal musste die Öffnungszeit von Montag bis Donnerstag meist auf 13 bis 19 Uhr reduziert werden. Freitags bis sonntags konnten wir dagegen meist regulär von 10 bis 20 Uhr öffnen“, erklärt der Bürgermeister. Nach Saisonende wurde mit der Badsanierung begonnen, die bis zum Saisonstart 2023 abgeschlossen sein soll.

„Wir sind mit der Badesaison 2022 absolut zufrieden“, bilanziert Bürgermeister Dr. Olaf Dahlmann (SPD). Das Freibad in Landenhausen (Vogelsberg) zählte 15.000 Besucher – 150 am Tag, 2019 waren es 11.100 Besucher, was 116 Gästen am Tag entspricht. Die Gemeinde nahm 24.000 Euro Eintrittsgelder ein. Im vergangenen Winter hatte die Gemeinde 70.000 Euro in die Technik investiert, unter anderem in einen neuen Schwallwasserbehälter. Landenhausen profitierte wohl auch davon, dass das benachbarte Freibad in Bad Salzschlirf 2022 geschlossen blieb.

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