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Gegen den Mitgliederschwund: Kreis Fulda will Freiwillige Feuerwehren stärken

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Fulda: Mitgliederschwund - Kreis will Freiwillige Feuerwehren stärken
Hoch hinaus im Ehrenamt: Die Feuerwehren im Kreis Fulda suchen Freiwillige, die sich in der Feuerwehr engagieren. © Sebastian Mannert

Die Mitgliederzahlen in den Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Fulda sind rückläufig. Um neue Einsatzkräfte zu gewinnen und diese an die Feuerwehren zu binden, haben im November vier interaktive Ideenkonferenzen stattgefunden.

Fulda - Der Landkreis Fulda hat es sich zum Ziel gesetzt, Einsatzkräfte zu gewinnen, die Zusammenarbeit mit den Kommunalverwaltungen zu optimierten, Arbeitgeber für das Ehrenamt zu sensibilisieren und vor allem Einsatzkräfte an die Feuerwehren weiter zu binden.

Fulda: Mitgliederschwund - Kreis will Freiwillige Feuerwehren stärken

Bei vier Ideenkonferenzen im November 2022, an denen die Leitungen der Feuerwehren, Wehrführer, einige Bürgermeister, Gemeindevertretende und Sachbearbeitende aus den Gemeinden teilgenommen haben, ging es um den gemeindeübergreifenden Austausch zu Erfahrungen und Ideen rund um Maßnahmen zur Stärkung der Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Fulda. Insgesamt hätten mehr als 130 Personen aus 22 Kommunen des Landkreises teilgenommen und aktiv an den vier Zielen gearbeitet, wie der Kreis mitteilt. „Wir haben uns sehr über den offenen Austausch und die vielen guten Ideen gefreut“, erklären Kreisbrandinspektor Adrian Vogler und Steffen Hohmann vom Fachdienst Gefahrenabwehr beim Landkreis Fulda.

Dabei habe es drei erste wichtige Erkenntnisse gegeben: Die Einsatzabteilungen der Feuerwehr gehören zur Gemeinde und sind keine Vereine. Die Feuerwehrleute sind somit Mitarbeitende der Gemeinde. Dies wird in den Einsatzabteilungen unterschiedlich wahrgenommen. Die Teilnehmenden fordern, dass innerhalb der Kommunalverwaltungen sowie auch öffentlichkeitswirksam darüber mehr Klarheit geschaffen werden muss.

Eine weitere wichtige Erkenntnis der Ideenkonferenz: Feuerwehrleute sind Menschen mit Leidenschaft. Ihr Ehrenamt und ihr freiwilliges Engagement sind extrem wertvoll und nicht selbstverständlich. Ihre Arbeit und ihr Einsatz sind in höchstem Maß systemrelevant und sorgen für Sicherheit sowie für mehr Lebensqualität in der Region. Das Bewusstsein darüber in der Öffentlichkeit soll gestärkt werden. (Lesen Sie auch: Silvester in Osthessen: Feuerwerk, Partys und Einsätze für die Rettungskräfte)

Ein weiterer wichtiger Aspekt war die ehrlich gemeinte Wertschätzung und Anerkennung der Leistung und des Ehrenamts. Deshalb sind Maßnahmen, um Einsatzkräfte zu binden, genauso wichtig wie die Maßnahmen, um sie finden.

Kreis Fulda will Feuerwehren stärken - Bootcamp für Jugendliche geplant

Im nächsten Schritt sollen die gesammelten Ideen aufbereitet werden. Anschließend würden Sofortmaßnahmen, Empfehlungen und Tipps erarbeitet und an die jeweils Verantwortlichen (Einsatzabteilungen vor Ort sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Kommunalverwaltungen) verteilt. Parallel würden für die Realisierung benötigte unterstützende Materialien vorbereitet und bereitgestellt. Konkrete Ergebnisse sollen im neuen Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt werden. (Lesen Sie auch: Brandbekämpfung als Unterricht: Wahlpflichtfach „Feuerwehr“ ab sofort an Grebenhainer Schule)

„Wir freuen uns sehr über die aktive Teilnahme an den Ideenkonferenzen - der gemeindeübergreifende Austausch war extrem fruchtbar“, so Anika Wuttke von der das Projekt begleitenden Werbeagentur creart. „Im Vorfeld von unserer Kernarbeitsgruppe entwickelte Ideen wie ein Feuerwehr-Bootcamp für Jugendliche in den Sommerferien, werden nun durch eine Vielzahl an weiteren Ansätzen und Konzepten ergänzt, so dass ein facettenreicher und vielversprechender Werkzeugkoffer voll mit Maßnahmen und Tipps entsteht.“

Das Bootcamp beispielsweise soll die Ausbildung von Einsatzkräften vereinfachen. Statt der Ausbildung an mehreren Wochenenden soll die Ausbildung gebündelt innerhalb von eineinhalb Wochen in den Ferien stattfinden. Innerhalb dieser Zeit können die Teilnehmenden ab 17 Jahren den Grundlehrgang absolvieren. (sob)

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