Hilfe für den Scheckenfalter: 40 Freiwillige packen im Biosphärenreservat mit an

Rund 40 Freiwillige sind im Zuge des Bergwaldprojekts vom 21. August bis 3. September 2022 wieder im hessischen Teil des Biosphärenreservats Rhön im Einsatz.
Rhön - Während des Projekts kümmern sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland - unter ihnen auch Studierende der Universität Würzburg, die ein Seminar zum Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung in Theorie und Praxis“ mit Schwerpunkt Kulturlandschaften belegt haben - vor allem um das Vorkommen des seltenen Goldenen Scheckenfalters und die Pflege seines Habitats.
Bergwaldprojekt in der Rhön: 40 Freiwillige packen mit an
Dafür werden am Mathesberg Wiesen gemäht, und es werden Gehölze entfernt. Daneben soll der Einsatz die Freiwilligen für eine nachhaltige Lebensweise in ihrem Alltag sensibilisieren. Die Ehrenamtlichen werden in den beiden Einsatzwochen unter der Anleitung von Fachleuten vom Bergwaldprojekt e.V. und unter der Regie von Ranger Jan Knittel Freiflächen – zum Teil mit Handsensen – mähen und das Mähgut abtransportieren, damit die Nährstoffe von der Fläche genommen werden.
Beim Entfernen der Gehölze wird darauf geachtet, dass die Teufelsabbisse als Futterpflanzen für die Raupen des Goldenen Scheckenfalters stehen bleiben. Das Biosphärenreservat Rhön ist eines von nur noch wenigen Gebieten in Deutschland, in denen der schöne und als stark gefährdet eingestufte Falter vorkommt. (Lesen Sie hier: Rhönschaf-Wochen starten am 24. September: Im Herbst dreht sich alles um den „vierbeinigen Rasenmäher“)
Hintergrund
Das Bergwaldprojekt organisiert Freiwilligeneinsätze im Wald, im Moor und in Kulturlandschaften. Dieses Jahr wird der Verein mit seinen Einsatzwochen allein in Deutschland circa 4000 Freiwillige in die Natur bringen, und es finden 161 Projektwochen an 81 verschiedenen Standorten in ganz Deutschland statt. Ziele der Arbeitseinsätze sind der Schutz und die Wiederherstellung der Ökosysteme, den Teilnehmenden die Bedeutung und die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und eine breite Öffentlichkeit zu einem naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu bewegen. Weitere Informationen unter www.bergwaldprojekt.de.
„Der Erhalt der Artenvielfalt ist nicht nur von politischen Rahmenbedingen abhängig, sondern erfordert auch immer die konkrete Arbeit vor Ort. Die Freiwilligen leisten hier mit ihrem persönlichen Einsatz einen ganz konkreten Beitrag zum Erhalt des Ökosystems und der Artenvielfalt. Nebenbei erleben sie bei ihrer Arbeit auch hautnah die faszinierende Landschaft der Hochrhön“, sagt Biosphärenreservat-Ranger Jan Knittel.
Henning Aulich vom Bergwaldprojekt e.V. ergänzt: „Wer sich freiwillig tatkräftig für die Artenvielfalt engagiert, entwickelt auch eine neue Beziehung zur Natur. Die in den Einsatzwochen gemachte Erfahrung der Selbstwirksamkeit bestärkt die Teilnehmenden darin, auch den eigenen Alltag naturverträglicher und ressourcenschonender zu gestalten. Sie beteiligen sich damit aktiv am notwendigen Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft.“
Bergwaldprojekt in der Rhön: Engagement für Artenvielfalt
Neben der praktischen Arbeit ist wie bei allen Projektwochen ein gemeinsamer Exkursionsnachmittag vorgesehen, um die vielfältigen Aspekte des Biosphärenreservates und dessen Bedeutung für Mensch und Natur zu beleuchten. Untergebracht ist die Gruppe auf dem Spiegelshof in Melperts teils im Heulager. Eine eigene Köchin kümmert sich mit vegetarischer Vollwertkost – mit möglichst regionalen und saisonalen Zutaten – um die Verpflegung der Gruppen. (leb)