Allerdings könnte das Ergebnis dieses Mal anders aussehen als in den Vorjahren, als von den Anliegern eine Sperrung noch abgelehnt worden war. Stefan Wehner von der Interessengemeinschaft Friedrichstraße kennt die Ergebnisse der Umfrage zwar auch noch nicht, räumt jedoch ein: „Wir haben uns auch Gedanken gemacht und bewegt, schließlich haben wir es mit einer veränderten Handelssituation zu tun.“ Angesichts von Online-Handel und Einkaufszentren auf der Grünen Wiese müsse man sehen, wie eine Innenstadt künftig aufgewertet wird. (Lesen Sie auch: Konzept-Kaufhaus, Eventfläche und Co-Working-Space - Stadt informiert über Zukunft des Kerber-Areals)
Im Bereich Friedrichstraße biete schon die Gastronomie eine gute Basis. „Wir brauchen Impulse, um die Attraktivität und Frequenz zu verstärken sowie die Aufenthaltsqualität und das Einkaufserlebnis zu erhöhen“, sagt Wehner und sieht großes Potenzial im Platz Unterm Heilig Kreuz. Der Wochenmarkt – auch in der Vergangenheit bereits diskutiert – sei hier vorstellbar, weil sich auch die Situation am Gemüsemarkt nicht zuletzt baulich verändert habe. Zudem wirft der IG-Vorsitzende die Idee zur Gestaltung durch ein ansprechendes Stadtmobiliar auf, außerdem die Ausstattung des großen Platzes mit Infrastruktur für Veranstaltungen – beispielsweise Licht- und Tontechnik. „Das ist aber alles ein Riesenprojekt, das wir nur gemeinsam angehen können“, sagt Wehner.
Während der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Digitales, Wirtschaft und Verkehr hatte Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos) bereits angedeutet, dass aus der Erhebung Schlüsse für eine mögliche Umgestaltung und Neuordnung des Bereichs Friedrichstraße und Nonnengasse gezogen werden könnten. Eine konkrete Planung für eine Sanierung samt Neuordnung des Verkehrs gebe es bisher noch nicht, bestätigt auch die städtische Pressesprecherin Monika Kowoll-Ferger. Dementsprechend seien auch noch keine Gelder im Haushalt eingestellt beziehungsweise konkrete Projekte verankert.
Eine klare Absage hatte der Stadtbaurat in der Ausschusssitzung allerdings einem anderen Anliegen der Grünen erteilt: der Öffnung der Friedrichstraße für den Radverkehr entgegen der Einbahnstraßenregelung. Aus Gründen der Verkehrssicherheit lasse sich diese im Bereich Bonifatiusplatz und Schlossstraße nicht umsetzen. „Es gibt keinerlei Spielraum, ein ungefährdetes Einfädeln zu ermöglichen. Das können wir nicht umsetzen. Radfahrer müssen in Richtung Dombezirk weiterhin die Nonnengasse nutzen“, sagte Schreiner.