Zu Beginn um 18 Uhr findet eine Messe mit dem Weihbischof Karlheinz Diez aus Fulda, in der Kapelle in der Fuldaer Straße statt. Danach startet dort gegen 19 Uhr eine menschliche Lichterkette. Dabei laufen die Teilnehmer mit Kerzen vorbei am Biergarten des Gasthauses „Zur Linde“ und von dort hinauf zur Schnepfenkapelle, wo der Abschluss stattfindet.
„Die Kriege in der Welt, vor allem der Krieg in der Ukraine, machen mich betroffen. So kam ich darauf die Gottesdienste und Andachten unter das Motto ‚Frieden‘ zu stellen“, erinnert sich Silbermann. Im Marienmonat Mai begann er dann, immer donnerstags und an größeren Marienfesttagen, die Veranstaltungen zu organisieren. Die Andachten habe er als Gemeindereferent selbst abgehalten und für die Gottesdienste Gastpfarrer organisiert.
Dafür griff er auch auf alte Bekannte zurück, erklärt er: „Durch mein Theologie-Studium in Paderborn, konnte ich auf Kontakte zurückgreifen. Insgesamt waren 30 verschiedene Priester da, die Gäste mit der weitesten Anreise kamen aus Anröchte und Brakel in Nordrhein-Westfalen, aber auch der Pfarrer aus Lauterbach feierte einen Gottesdienst. Der war zwar räumlich nah, aber auch wieder weit weg – schließlich ist er ja aus dem Bistum Mainz. Sie alle haben die Bedeutung von Frieden für die ganze Welt in den Mittelpunkt ihrer Predigten gestellt.“ Zudem habe die Pfarrgemeinde ein Gebetsbildchen dazu gestaltet, erzählt er.
Die Gläubigen in der Gemeinde nahmen die Initiative des Gemeindereferenten positiv aus, berichtet Silbermann, so seien meistens rund 70 oder 80 Besucher gekommen. Viele Gäste, hätten eine gewisse Notwendigkeit gesehen zu beten, oder ihrer Sorgen an eine höhere Stelle abzugeben. „Viele Menschen haben gemerkt, dass dieser Krieg auch uns betrifft – vor allem, weil er an unsere Geldbeutel geht“, kommentiert der Gemeindereferent. (Lesen Sie hier: Seelsorge auf Ukrainisch: Pfarrer Ivan Hnativ unterstützt im Bistum Fulda seine Landsleute)
Gerade auch Kinder und Jugendliche seien verunsichert, was er auch in seiner Arbeit als Religionslehrer an der Grundschule in Haimbach feststellte, so Silbermann. „Deshalb habe ich dann im September eine Andacht mit Messdienern und anderen Kindern und Jugendlichen abgehalten“, erklärt er. „Mir war es wichtig, ein Zeichen zu setzen. Davon fallen keine Schüsse oder Bomben weniger, schafft aber für die Menschen eine Möglichkeit zur Aussprache dessen, was ihr tiefstes Inneres bewegt“, fasst Silbermann zusammen. Diese Möglichkeit zur Aussprache soll auch die Lichterkette am Montag bieten.