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Mehr Geburten, dafür weniger Hochzeiten in Fulda - Standesämter in Hessen melden Zahlen

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Hessenweit berichten Standesämter von mehr Geburten. Auch im Kreis Fulda kamen 2021 mehr Kinder zu Welt, als im Jahr zuvor.
Hessenweit berichten Standesämter von mehr Geburten. Auch im Kreis Fulda kamen 2021 mehr Kinder zu Welt, als im Jahr zuvor. © Fabian Strauch/dpa

Standesämter in Hessen haben im vergangenen Jahr mehr Geburten beurkundet und berichten teils von Rekordzahlen. Während die Stadt Kassel gar von einem „Babyboom“ spricht, gab es auch in Fulda mehr Geburten als 2020.

Frankfurt/Fulda - Die Geburten in den Städten und Kommunen in Hessen verzeichnen für das Jahr 2021 einen Trend nach oben. Die Stadt Kassel etwa sprach von einem „Babyboom“ in der Region. Die Standesbeamten hätten 2021 insgesamt 4677 Geburtsurkunden ausgestellt, so viele wie seit 1971 nicht mehr. 2020 wurden demnach 4550 Kinder in Kassel geboren.

Hessens größte Stadt Frankfurt registrierte mit 13.373 Beurkundungen ebenfalls einen Rekord. 2020 kamen in der Mainmetropole rund 12.900 Kinder zur Welt. „So viele Geburten wie seit langem nicht mehr“ - bilanzierte auch das Darmstädter Standesamt. Die Kommune berichtete vor kurzem von 4745 neuen Erdenbürgern nach 4215 im Jahr zuvor.

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Auch in Fulda kamen 2021 mehr Kinder als im Vorjahr zur Welt. In der Barockstadt stellten Standesbeamte im vergangenen Jahr 2756 Geburtsurkunden aus. 2020 lag die Zahl bei 2602. Betrachten man die Geburtenrate im kompletten Landkreis Fulda, zeichnet sich ebenfalls ein positiver Trend ab.

In Hessens Landeshauptstadt Wiesbaden meldete das Standesamt 4715 Geburten (2020: 4553). In Gießen wurden 3381 Geburten registriert, die eine deutliche Steigerung darstellen: In den Jahren 2016 bis 2018 seien noch jeweils etwas mehr als 3000 Kinder zur Welt gekommen, berichtete eine Sprecherin. Das Plus in der mittelhessischen Stadt hinge aber auch mit der Schließung von Geburtskliniken im Umland zusammen.

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Eheschließungen in Hessen - Leichter Abwärtstrend in Fulda

Bei den Trauungen zeigte sich nur in einigen Kommunen ein Aufwärtstrend, wie die Umfrage der Deutschen Presser-Agentur (dpa) ergab. In Fulda wurden vor dem Standesamt 365 Ehen geschlossen - und damit weniger als 2020 mit
410 Trauungen.

Ein Sprecher der Stadt berichtete, dass mehrere Hochzeiten ins neue Jahr verschoben worden seien - offenbar, weil viele die erhoffte große Party wegen der Corona-Beschränkungen doch nicht hätten feiern können. „Zudem gab es im weiteren Jahresverlauf 2021 immer häufiger kurzfristige Absagen, weil Ehepaare selbst von Corona-Erkrankungen betroffen waren.“

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In Frankfurt heirateten 2768 Verliebte und damit etwas mehr als im ersten Pandemie-Jahr mit 2700. Vor der Corona-Krise hatte es der Stadt zufolge aber deutlich mehr Trauungen gegeben: 2019 sagten 3068 Paare „Ja“. In Kassel wurden insgesamt 855 Ehen geschlossen, 17 mehr als 2020, aber rund 200 weniger als noch 2019.

In Darmstadt gaben sich 836 Paare das Ja-Wort. Damit wurden weniger Ehen geschlossen als 2020 (940). Das nochmalige Minus führte das Standesamt auf die anhaltende Pandemie zurück. Wiesbaden vermeldete 1327 Trauungen (2020: 1365). Die Zahl bewege sich im Rahmen der üblichen Schwankungen, teilte eine Sprecherin mit.

Die Kommunen wiesen allerdings auf mögliche Unschärfen bei den Daten zu den Geburten hin: Die Summe der Geburtsurkunden müsse nicht mit der tatsächlichen Zahl der Neugeborenen übereinstimmen, hieß es. So könne es etwa sein, dass die Geburt eines Kindes am Jahresende 2020 erst im Januar 2021 angemeldet worden sei. Oder Geburten verlagern sich zu einer Stadt, wenn im Umland Kreißsäle schließen. (akh)

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