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Großeinsatz am Gemüsemarkt beendet: Feuerwehr saugt Gefahrstoff in Reinigung ab

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Mit Hilfe eines Spezialgeräts der Werksfeuerwehr der Gummiwerke Fulda hat die Feuerwehr Fulda den Gefahrgut-Einsatz am Fuldaer Gemüsemarkt beenden können.
Der Großraumentlüfter der Gummiwerke-Feuerwehr war in der Fuldaer Innenstadt im Einsatz. © Stadt Fulda

Ein Gefahrgut-Zwischenfall in einer Wäscherei am Fuldaer Gemüsemarkt hat Dienstagmittag einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungskräften ausgelöst. Die Feuerwehr war bis zum Abend damit beschäftigt, die Chemikalie abzusaugen.

+++ 19.55 Uhr: Mit Hilfe eines Spezialgeräts der Werksfeuerwehr der Gummiwerke Fulda habe die Feuerwehr den Gefahrgut-Einsatz am Gemüsemarkt am frühen Abend erfolgreich beenden können, teilt die Stadt Fulda in einer Pressenotiz mit.

„Der Großraumlüfter im Absaugmodus sorgte dafür, dass die Räume der Reinigung, die eine stark erhöhte Perchlorethylen-Konzentration in der Luft aufgewiesen hatten, wieder gefahrlos begehbar wurden“, heißt es weiter.

Die Arbeiten seien ständig durch Luftmessungen im Außenbereich überwacht worden. Das Monitoring habe dort keine erhöhten Werte ergeben. „Die mit einem Bindemittel gebundenen Reste der Flüssigkeit wurden in einem Spezialbehälter aus Metall unschädlich gemacht“, schildert die Stadt Fulda. „Gleichzeitig brachte eine Fachfirma ein Ersatzteil für die defekte Reinigungsmaschine, die den Zwischenfall am Mittag ausgelöst hatte. Die Ersatz-Glasteile konnten inzwischen wieder eingebaut werden.“

Die Arbeiten fanden in enger Abstimmung mit den Dezernaten für Arbeitsschutz und Immissionsschutz des Regierungspräsidiums Kassel statt. Morgen (Mittwoch) werde eine Begehung mit den Experten der zuständigen Ämter stattfinden, bevor die Räume wieder genutzt werden könnten.

Der Austritt von Reinigungsmitteln in einer Wäscherei hat in der Fuldaer Innenstadt einen Großeinsatz ausgelöst.
Die Feuerwehr ist mit mehr als 50 Kräften am Gemüsemarkt im Einsatz. © Stadt Fulda

+++ 16.53 Uhr: Die gute Nachricht: Bei dem Gefahrgut-Zwischenfall am Gemüsemarkt in Fulda wurde niemand verletzt, wie die Stadt Fulda in einer Pressenotiz mitteilt. Eine Person, die sich in der Wäscherei aufgehalten hatte, habe der Rettungsdienst jedoch vorsorglich untersucht.

Fulda: Großeinsatz am Gemüsemarkt - Reinigungsmittel ausgetreten

„Insgesamt mehr als 50 Kräfte waren oder sind noch vor Ort. Der Einsatz wird sich vermutlich noch bis in die Abendstunden hinziehen“, heißt es in der Meldung. Der Bereich ist nach wie vor gesperrt, wie die Stadt Fulda auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt.

Nach ersten Erkenntnissen sei gegen 11.30 Uhr in der Wäscherei das Sichtglas einer Reinigungsmaschine geborsten, wodurch ein Gefahrstoff - Perchlorethylen - in „relativ kleiner Menge, jedoch in hoher Konzentration“ freigesetzt wurde.

„Perchlorethylen wird in geringer Dosierung in der chemischen Reinigung verwendet. In hoher Konzentration handelt es sich um einen Gefahrstoff, der die Gesundheit massiv schädigen kann“, erklärt die Stadt Fulda.

Der flüssige Stoff sei nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr in einer Menge von einigen Litern ausgetreten und zum Teil in gasförmigen Zustand übergangen. Da das Perchlorethylen-Gas schwerer sei als Luft, habe es sich zunächst in Bodennähe ausgebreitet. Messungen zufolge wurde der zulässige Grenzwert für das Gas in der Wäscherei um das 20-fache überschritten.

Die Feuerwehr ist aktuell mit zahlreichen Einsatzkräften am Gemüsemarkt in Fulda zugange. Dort ist möglicherweise Gefahrstoff ausgetreten.
Die Feuerwehr war mit zahlreichen Einsatzkräften am Gemüsemarkt in Fulda vor Ort. © Anne Burkard

Die Feuerwehr habe die Flüssigkeit zunächst chemisch gebunden. „Die Beseitigung der Reste sowie des Gases bereitete den Einsatzkräften jedoch zunächst einiges Kopfzerbrechen. Die Feuerwehr will nun in den nächsten Stunden versuchen, die restliche Flüssigkeit in Spezialbehälter aufzunehmen und das Gas abzusaugen“, heißt es weiter.

Dazu stehen die Kräfte vor Ort im Austausch mit Experten des Arbeitsschutzes und mit dem TUIS-Netzwerk der Werksfeuerwehren der chemischen Industrie. Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) als zuständiger Brandschutzdezernent ließ sich über Telefon über den Einsatz auf dem Laufenden halten.

Einsatz am Gemüsemarkt: 53 Feuerwehrkräfte vor Ort - keine Verletzten

+++ 14.28 Uhr: Die Polizei gibt Entwarnung: Bei dem Stoff, der den Einsatz am Fuldaer Gemüsemarkt ausgelöst hat, handelt es sich um Reinigungsmittel. Das habe eine Analyse der Feuerwehr ergeben. „Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung“, berichtet eine Polizeisprecherin Sandra Hanke auf Nachfrage unserer Zeitung.

Den Beamten war gegen 12 Uhr der Verdacht auf einen Gasaustritt gemeldet worden. Deshalb war der Gemüsemarkt weiträumig abgesperrt und die Anwohner waren gebeten worden, ihre Fenster geschlossen zu halten.

Update vom 30. August, 12.52 Uhr: Die Lage ist weiterhin unklar. Die Einsatzkräfte vor Ort konnten zunächst keine näheren Angaben dazu machen, ob und falls ja, welcher Gefahrstoff ausgetreten ist.

Am Gemüsemarkt sind Einsatzkräfte in Schutzanzügen zu beobachten. Der vordere Teil der Königstraße ist für den Verkehr gesperrt. Die Fahrzeuge der Feuerwehr und Polizei parken in der Kanalstraße. Auch ein Rettungswagen ist vor Ort.

Fulda: Gefahrstoff-Einsatz am Gemüsemarkt - Polizei sperrt Bereich ab

Erstmeldung vom 30. August, 12.16 Uhr:

Fulda - Die Leitstelle alarmierte die Einsatzkräfte gegen 11.30 Uhr. Demzufolge könnte im Bereich des Gemüsemarkts in Fulda Gefahrstoff ausgetreten sein. (Lesen Sie auch: Fulda: Gasgeruch in der Heinrichstraße - Zehn Personen im Krankenhaus)

Die Feuerwehr ist vor Ort, und die Polizei hat den Bereich abgesperrt, bestätigt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Osthessen auf Nachfrage unserer Zeitung. Außerdem seien die Anwohner informiert worden. Sie sollen ihre Fenster geschlossen halten.

Zunächst handele es sich hierbei um Vorsichtsmaßnahmen. Ob tatsächlich Gefahrstoff ausgetreten ist, sei bislang unklar. (lio)

Wir aktualisieren diese Meldung, sobald weitere Informationen vorliegen.

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