Glasfaserausbau: Landkreis Fulda erhält Förderbescheid über rund 39 Millionen Euro

Schnelles Internet: Die hessische Digitalministerin Kristina Sinemus hat Fuldas Landrat Bernd Woide einen Förderbescheid über rund 39 Millionen Euro zum Ausbau „Grauer Flecken“ im Landkreis überreicht.
Poppenhausen - In den nächsten fünf Jahren sollen einer Pressenotiz des Ministeriums zufolge knapp 17.000 Glasfaseranschlüsse im Kreisgebiet Fulda entstehen, durch die rund 15.000 Haushalte sowie zahlreiche Gewerbebetriebe ans schnelle Internet angeschlossen werden. Möglich werde dies durch das Förderprogramm für sogenannte „Graue Flecken“, durch das Bund und Land 90 Prozent der Kosten – der Bund bis zu 49 Millionen Euro, das Land Hessen bis zu rund 39 Millionen Euro – des fast 100 Millionen Euro teuren Ausbaus übernehmen.
Fulda: Land Hessen fördert Glasfaserausbau mit 39 Millionen Euro
Den Förderbescheid des Landes über rund 39 Millionen Euro hat Digitalministerin Kristina Sinemus am Donnerstag (12. Januar) im Fuldaer Haus in der Gemeinde Poppenhausen an Landrat Bernd Woide (beide CDU) überreicht. Das beliebte Freizeitziel ist ein Gebäude, das vom Ausbau profitiert.
„Sie haben im Landkreis Fulda erfolgreich den flächendeckenden Ausbau bis an die Kabelverzweiger abgeschlossen. Nun geht es um die ,letzte Meile‘, also die Verlegung von Glasfaseranschlüssen bis in die Gebäude hinein. Das ist eine besonders große Herausforderung, da sich die benötigten Glasfaser-Kilometer vervielfachen und damit auch die benötigten Bauressourcen und die Kosten“, unterstrich die Ministerin.
„Diese Investition ist zwar hoch, aber notwendig und sinnvoll, um der zunehmenden Vernetzung der Gesellschaft und immer datenintensiveren Anwendungen zu begegnen. Perspektivisch kann dies nur Glasfaser leisten, die außerdem auch noch zur Nachhaltigkeit beiträgt.“ Hessen hat sich in der Gigabitstrategie 2018 das Ziel gesetzt, bis 2030 flächendeckend Glasfaseranschlüsse zur Verfügung zu stellen.
„Graue Flecken“-Programm
Im Frühjahr 2021 ist das Graue-Flecken-Förderprogramm des Bundes gestartet. Es fördert den Ausbau von FTTB/H-Netzen in Gebieten, in denen die Verbindungsgeschwindigkeit unter 100 Mbit/s liegt. Zuvor waren nur sogenannte „Weiße Flecken“ förderfähig, also Gebiete, in denen die Versorgung unter 30 Mbit/s lag.
Der Landkreis Fulda profitiert somit nach dem Main-Kinzig-Kreis als zweiter Kreis in Hessen von der Kofinanzierung des Landes Hessen im Förderprogramm „Graue Flecken“. Das Projektvolumen in beiden Landkreisen beträgt insgesamt knapp 300 Millionen Euro, wovon bis zu 120 Millionen Euro das Land Hessen zur Verfügung stellt.
„Mit der Förderung und dem weiteren Ausbau kommen wir unserem Ziel, jeden Haushalt im Landkreis mit einem Glasfaseranschluss zu versorgen, einen großen Schritt näher. Wir möchten mit dem flächendeckenden Ausbau erreichen, dass Gewerbe-, Handwerks- und landwirtschaftliche Betriebe aber auch Privathaushalte zukunftsfähig aufgestellt sind. Da ein solch großes Vorhaben ohne Fördermittel absolut nicht möglich wäre, möchte ich mich ganz besonders bei Bund und Land für die finanzielle Unterstützung bedanken“, sagte Landrat Woide.
Glasfaserausbau im Landkreis Fulda über hessenweitem Durchschnitt
Sinemus zeigte sich erfreut, dass nach den jüngsten Erhebungen im Gigabit-Grundbuch die gigabitfähigen Anbindungen in Hessen um stolze 13 Prozentpunkte auf rund 66 Prozent gesteigert werden konnten. Demnach verfügen zwei von drei hessischen Haushalten über einen Internetanschluss von 1 Gbit/s. „Die Ausbaudynamik ist auch im Landkreis Fulda besonders hoch. Daher ist es nicht verwunderlich, dass schon alle 64 Schulen in Trägerschaft des Landkreises mit einem Glasfaseranschluss versorgt sind und bereits 95 Prozent der Haushalte mit mindestens 100 Mbit/s surfen können. Damit liegt der Landkreis sogar noch über dem bereits sehr guten hessischen Gesamtdurchschnitt“, lobte die Ministerin. (sob)