Lembach betont, dass die Geste zählt. „Die Symbolik kommt noch aus dem Mittelalter – Bauernfamilien galten als reich, wenn sie im Besitz eines Schweins waren, und auf Wettbewerben waren Schweine oft der Hauptgewinn.“ Ergänzt werde das Schweinchen stets um ein weiteres Symbol für Glück: um das vierblättrige Kleeblatt. „Das symbolisiert die vier Himmelsrichtungen sowie die vier Elemente“, sagt er.
Dann dreht er einen Ball aus Marzipan in den Handflächen, wodurch eine Tropfenform entsteht, stupst das schmale Ende auf die Arbeitsfläche, steckt Mandeln als Ohren und Füßchen in die rosa Masse und greift zu verschiedenen Spachteln, um dem Schweinchen mit Augen, Ringelschwänzchen und Steckdosen-Nase eine Mimik zu geben. „Am wichtigsten ist das Lächeln, damit es freundlich aussieht.“
Ein älterer Kunde käme jedes Jahr, um für seine Familie Marzipanschweine zu besorgen. „Das werden immer mehr“, sagt Simone Lembach und lacht. „Da kommen immer welche für die Enkelkinder dazu, inzwischen kauft er 23 Schweine – eins davon besonders groß. Das ist wohl für seine Frau.“
Denn neben den einfachen Schweinchen gibt es auch solche mit Hut, auf einem Schlitten oder ein Schweinepaar. Die seien dann aufwendiger in der Produktion, während die einfachen Schweinchen für Bernd und Jonas Lembach Entspannung bedeuten. „Wir machen alles aus Marzipan. Wenn wir zum Beispiel ein Auto machen, ist das schon eine Herausforderung“, berichtet Lembach, und sein Sohn nickt.
Gerade in diesem Jahr, das findet Familie Lembach, sei es wichtig, anderen Glück zu wünschen. „Im Moment brauchen wir alle etwas mehr Glück als sonst“, sagt Bernd Lembach mit Blick auf die Corona-Pandemie.