Sanierung eingeleitet: Parzeller print + media unter Schutzschirm

Die Fuldaer Mediengruppe Parzeller hat ihre Druckerei Parzeller print + media an die Investmentgesellschaft Greenmarck veräußert und ist nicht mehr deren Gesellschafter. Die Druckerei will nun unter neuen Besitzverhältnissen in einem Schutzschirmverfahren saniert werden.
Fulda - Die Druckerei Parzeller print + media GmbH & Co. KG hat sich in ein Schutzschirm-Verfahren begeben. Dieses bietet dem Unternehmen einen geeigneten rechtlichen Rahmen, um die notwendigen Sanierungsmaßnahmen bei gleichzeitig weiterlaufendem Geschäftsbetrieb schnell und wirksam umzusetzen und sich für die Zukunft neu aufzustellen. Neuer Eigentümer der Druckerei ist die Investmentgesellschaft Greenmarck, die auf Fortführungs- und Nachfolgelösungen für Unternehmensbeteiligungen spezialisiert ist.
Fulda: Greenmarck übernimmt Druckerei Parzeller print + media
„Sämtliche Dienstleistungen und Aufträge von Parzeller print + media sind sichergestellt und werden während des Sanierungsprozesses wie gewohnt in vollem Umfang weiter erbracht“, betonte Martin Schoebe, neuer Geschäftsführer der Druckerei und zugleich Greenmarck-Geschäftsführer. Schoebe hat bereits damit begonnen, Gespräche mit geeigneten Investoren für Parzeller print + media aufzunehmen. „Neben den nötigen Sanierungsmaßnahmen benötigt das Unternehmen einen starken Partner, der unserer Druckerei wieder eine langfristige Perspektive ermöglicht.“ Es gibt bereits Interessenten. (Lesen Sie auch: Mediengruppe Parzeller trennt sich von zwei Druckereien)
Schoebe hat die rund 120 Mitarbeiter am Montag (21. November) über die eingeleiteten Schritte informiert. Demnach sind die Löhne und Gehälter bis Ende Januar 2023 durch die Bundesagentur für Arbeit gesichert. „Parzeller print + media ist ein renommiertes Unternehmen mit ausgezeichneten Mitarbeitern, das technologisch auf der Höhe der Zeit ist“, betonte Schoebe. „Deshalb glaube ich fest daran, dass wir Parzeller print + media trotz des schwierigen Marktumfeldes wieder zurück auf die Erfolgsstraße führen können. Auch Kunden und Lieferanten seien davon überzeugt und hätten ihre Unterstützung dafür zugesagt.
Infolge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges hätten sich die Beschaffungspreise dramatisch erhöht, nicht zuletzt bei Papier, Rohstoffen und Energie. Unter diesen Bedingungen sei ein kostendeckender Betrieb der Druckerei ohne geeignete Sanierungsmaßnahmen nicht mehr möglich, so Schoebe. Das Unternehmen sei weder zahlungsunfähig noch bilanziell überschuldet.
Als Sachwalter hat das Amtsgericht Fulda den Sanierungsexperten Prof. Dr. Lucas F. Flöther von der Kanzlei Flöther & Wissing bestellt. Dieser hob die Leistungsfähigkeit der Druckerei hervor: „Mit ihrer Spezialisierung und ihrem namhaften Kundenstamm verfügt Parzeller print + media über eine sehr gute Ausgangsposition für den nun beginnenden Sanierungsprozess“, urteilte Flöther.
Die Unternehmen der Mediengruppe Parzeller sind von diesem Vorgang nicht betroffen. Dies gilt im Besonderen auch für die Verlag Parzeller GmbH & Co. KG und für die Fuldaer Zeitung.