Auf die Bewohner von Neuhof kommt über Generationen eine enorme Belastung zu.
„Wir haben am Ende schlimmstenfalls nicht nur die Ewigkeitslast für eine Kalirückstandshalde, sondern noch eine weitere Ewigkeitslast für eine Abfall-Deponie gigantischen Ausmaßes“, warnten die Referenten. Die Auswirkungen werde jeder in Neuhof spüren, vor allem aber seien die folgenden Generationen von dem „Jahrhundertprojekt“ betroffen.
Neuhof verliere an Lebensqualität. Die Referenten warnten: „Die Immobilienpreise werden fallen, wenn Umwelteinflüsse in diesem Umfang über einen so langen Zeitraum auf eine Gemeinde einwirken.“ Es müsse eine Lösung für die Zukunft der Halde gefunden werden. K+S konzentriere sich aber nur auf ein einziges Konzept, die Dickschichtabdeckung. „Dieses Verfahren hat den größten wirtschaftlichen Anreiz für K+S“. Nach vorsichtiger Schätzung dürfe K+S allein für die Ablagerung belasteten Abdeckmaterials mit Umsätzen um drei Milliarden Euro rechnen.
Zuerst aber müsse dringend dem rasanten Wachstum des „Monte Kali“ begegnet werden. K+S habe dazu inzwischen technische Möglichkeiten entwickelt, die Produktionsrückstände direkt unter Tage in die leeren Stollen zu versetzen. Schließlich appellierten sie an die Verantwortung bei K+S, Alternativkonzepte zu prüfen und eine Planung zu entwickeln, die für die Bewohner von Neuhof und die Natur verträglich ist.
Bürgermeister Heiko Stolz (CDU) sagte, dass Alternativen geprüft werden müssten. Es müsse letztlich der „Spagat zwischen Arbeit, Umwelt und Lebensqualität gelöst werden – möglichst im Konsens zwischen K+S, der Gemeinde, der Landespolitik und den Bürgern“. Die Gemeinde stelle Geld bereit, um die Planung des Konzerns professionell begleiten zu können.
In der Diskussionen meldeten sich viele Bürger – ausnahmslos ablehnend. Anwohner äußerten die Sorge, dass in Neuhof „die größte Abfalldeponie bundesweit“ entstehen könnte. Die SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Waschke sagte: „Mit 300 LKW-Bewegungen am Tag und einer Brecheranlage mit einem Volumen von 4000 Tonnen am Tag, da kommt eine Belastung auf uns zu, von der wir gar keine Vorstellung haben.“ Sie appellierte an die Verantwortung der K+S-Verantwortlichen. „Werden Sie der Verantwortung gerecht, die Sie auch für die Bürger von Neuhof haben!“
Eine Anwohnerin erklärte: „Grün wird die Halde erst in 105 Jahren sein. Jetzt gehören Lärm und das Klappern vom Förderband zu Neuhof dazu. Wenn das Vorhaben kommt, was will man dann noch hier? Da kann ich für mich nur sagen – ich ziehe hier weg.“ Enders äußerte die Hoffnung, dass in Neuhof eine Bürgerinitiative entsteht.