Norbert Mengel, Fraktionsvorsitzender der CDU, trug zunächst den Vorschlag des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) vor, in der Stellungnahme zu ergänzen, dass das Einvernehmen der Gemeinde vorsorglich verweigert wird, da eine vollumfängliche Prüfung noch nicht stattgefunden habe.
An dem Papier selbst übte Mengel scharfe Kritik. Noch nie habe er „ein solches Durcheinander“ bei der Bearbeitung eines Verfahrens nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSch) erlebt. Unterlagen seien der Fraktion zu spät vorgelegt worden, teilweise sei die Einsichtnahme „nur einem erlauchten Kreis“ – den Fraktionsvorsitzenden – gestattet gewesen.
Das Papier enthalte „keine Aussagen zu dem aktuellen Antrag des ZKW“, fordere dafür aber „mehrere weitere Untersuchungen, was eigentlich hätte erfolgen müssen, als die Vollständigkeit der Unterlagen geprüft wurde. Die Frist dafür ist seit Monaten abgelaufen. Und jetzt maßen wir uns an, das Prozedere des RP abzuändern, und zu fordern, dass nach Vorlage der von uns geltend gemachten Nachforderungen eine neue Beteiligung der Gemeinde erfolgen soll.“
Mengel sei „davon überzeugt, dass die Juristen beim RP diesem Prozedere nicht zustimmen und das gemeindliche Einvernehmen dann kommentarlos ersetzen“. Er werde nicht zustimmen. Sichtlich aufgebracht verwies Bürgermeister Fritsch darauf, dass alle Ausschüsse ihre Zustimmung erteilt hatten. „Und jetzt unterstellt mir der Vorsitzende der CDU, dass ich das nicht richtig eingebracht hätte. Ich glaube, das ist die fundierteste Stellungnahme, die die Gemeinde in einem BImSch-Verfahren jemals eingebracht hat.“
Fritzsch widersprach dem Vorwurf, zu spät informiert zu haben und betonte: „Wenn wir der Meinung sind, dass die verantwortliche Stelle uns sowieso ignoriert, dann können wir uns die vielen Tausend Euro das nächste Mal sparen. Ich glaube an den Rechtsstaat.“
Karin Bettinger (UBL) zeigte sich „entsetzt“ über die Aussagen Mengels und betonte, dass die Gemeinde insbesondere beim Thema Kohlenmonoxid-Belastung „dranbleiben“ müsse. Christoph Lohfink (UBL) fügte an: „Wir hatten noch nie die Chance, derart umfangreiche Unterlagen einzureichen.“
Das Papier mit der Ergänzung des HFA wurde im Anschluss nur deshalb mit 14 Ja-Stimmen bei 12 Nein-Stimmen verabschiedet, weil sich zwei CDU-Mitglieder enthielten.