50 Jahre Flieden: Großes Jubiläumsfest zieht zahlreiche Besucher an

Die Großgemeinde Flieden besteht nun schon 50 Jahre. Bürgermeister Christian Henkel (CDU) eröffnete Sonntagmorgen (11. September) gegenüber vom Rathaus auf dem Dorfplatz feierlich den großen Jubiläumstag.
Flieden - „1965 gab es in Hessen noch mehr als 2600 eigenständige Gemeinden, 381 davon hatten weniger als 200 Einwohner. Die kleinste Gemeinde hatte nur vier Einwohner“, warf Henkel bei der Eröffnungsfeier des Jubiläumstags einen Blick in die Zeit vor der Gebietsreform. Als 1972 die hessische Gebietsreform aus den ehemals sieben eigenständigen Gemeinden Buchenrod, Flieden, Höf, Haid, Magdlos, Stork, Rückers und Schweben die Großgemeinde Flieden (Landkreis Fulda) entstehen ließ, bedeutete das für alle Einwohner, dass sie Vertrautes aufgeben und auf Unbekanntes neu vertrauen mussten.
Fulda: Großes Jubiläumsfest zu 50 Jahre Flieden
Henkel zeigte sich in seiner Rede stolz, wie schnell und gut die einzelnen Gemeinden zusammengewachsen sind. „Die Gebietsreform war ein sinnvoller Schritt. Er hat dazu beigetragen, dass die Lebensqualität verbessert wurde.“ Denn ohne die neue Struktur hätten einige Projekte, zum Beispiel die Erschließung neuer Baugebiete oder die Gestaltung der Dorfgemeinschaftshäuser, nicht in dem Maße gestaltet werden können, wie es durch die Gebietsreform den Gemeinden ermöglicht wurde.
„Die Orte sind bunter und vielfältiger geworden. Bewährtes wurde erhalten, aber auch Neues geschaffen“, verkündete Henkel. Mittlerweile fühlen sich alle gleichermaßen ihrem Ortsteil, als auch der Großgemeinde Flieden zugehörig. (Lesen Sie hier: „Die Atmosphäre war toll“ - Über 700 Läufer starten beim 28. Fulda-Marathon)
Das war aber nicht von Anfang an so, weiß Ehrenbürger Winfried Happ. Er ist seit 50 Jahren in der kommunalen Politik aktiv und somit Zeitzeuge der Diskussionen, die die Gebietsreform mit sich brachte. „Es waren lange Abende mit vielen Terminen und Besprechungen“, erinnerte sich Happ gestern, als Henkel ihn auf die Bühne bat. Es seien viele Wünsche geäußert und Verhandlungen geführt worden. Schweben und Rückers stellten sich quer, sie wollten nicht zu Flieden gehören.

„Schweben, die Wiege des Königreichs, wollte nach Neuhof, stellt euch das mal vor“, erzählte Happ den Anwesenden bei der Eröffnungsfeier. Und Rückers erst, „das war eine harte Nuss“, verdeutlichte der Ehrenbürger. Die Gemeinde habe sich bis zum Schluss gewehrt. Am Ende mussten sowohl Rückers als auch Schweben „zwangshinzugefügt“ werden.
In seinem Gespräch mit Happ fragte Henkel diesen, wo die Schwerpunkte liegen, die beweisen, dass der Zusammenschluss am Ende doch keine so schlechte Sache war. „Die Dorfgemeinschaftshäuser sind ein gutes Beispiel. Aber auch der Ausbau der Sportplätze oder Feuerwehren hat die Orte nach vorne gebracht“, war Happs Antwort. Unglücklich ist Happ bloß über die Tatsache, dass Flieden es als einziger Ort in den 50 Jahren nicht geschafft habe, ein Bürgerhaus zu bauen. „Ich hoffe, die neue Generation schafft es endlich“, sagte Happ mit Nachdruck. Henkel versicherte: „Das nehme ich als Auftrag mit!“
Zum Abschluss des offiziellen Teils sprachen noch Landtagsabgeordneter Sebastian Müller (CDU) und Pfarrer Thomas Maleja ein kurzes Grußwort. Müller betonte besonders: „Die Großgemeinde wird lebenswert durch die Menschen, die sich für sie engagieren.“