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Hackerangriff auf Tegut in Fulda: So steht es um die Ermittlungen

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Von: Volker Nies

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Die Ermittlungen zum Hackerangriff auf die Zentrale der Supermarktkette Tegut dauern an. © Björn Friedrich/dpa

Der Hackerangriff auf die Zentrale der Supermarktkette Tegut Ende April machte bundesweit Schlagzeilen. Eine heiße Spur haben die Ermittler wohl noch nicht.

Fulda - Nach dem Cyberangriff fuhr Tegut sämtliche IT-Netzwerksysteme der Zentrale gemäß dem Tegut-Notfallplan herunter und nahm sie vom Netz. Das stellte die Warenlogistik von Tegut in Fulda vor erhebliche Probleme – denn auch das E-Mail-System war zeitweise heruntergefahren worden. Die Folge: Die Mitarbeiter mussten die benötigten Waren ganz klassisch auf Schreibblocks aufnehmen und in die Zentrale übermitteln.

Nicht immer waren deshalb in den ersten Wochen nach dem Angriff alle Produkte in allen Filialen in den Regalen verfügbar. Dann meldeten sich die Hacker in den Tegut-Unternehmensleitung und forderten Lösegeld. Ansonsten, so drohten die Täter, würden sie Daten öffentlich machen, die sie bei dem Cyberangriff erbeutet hatten. Tegut lehnte die Zahlung ab und machte die Erpressung öffentlich.

Fulda: Hacker-Angriff auf Tegut - Ermittlungen dauern an

Daraufhin machten die Straftäter im Mai eine Reihe von Kundendaten öffentlich. Diese Daten veröffentlichten die Hacker in mindestens zwei Teilen im Darknet. Bei der Staatsanwaltschaft nahmen unmittelbar nach dem Angriff Spezialisten die Ermittlungen auf, nämlich die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität bei der Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt. Im englischen Briefkopf nennt sich die Stelle „Cybercrime Center“. (Lesen Sie auch: Nach Cyber-Angriffen auf Tegut und Edag: Was sind die Motive und Methoden von Hackern?)

Die Zentralstelle begann ihre Recherchen – und diese Recherchen laufen weiter auf Hochtouren. „Die hiesigen Ermittlungen dauern nach wie vor noch an. Sie sind auch nicht abgeschlossen. Ein betreffender Abschluss des Verfahrens ist derzeit auch noch nicht absehbar“, erklärt Staatsanwalt Sebastian Zwiebel, Sprecher der Stelle, gegenüber unserer Zeitung. Auch auch Nachfrage mochte er keine Details zum Stand der Ermittlungen machen. Klar scheint aber: Solange kein Ende der Ermittlungen absehbar ist, gibt es keine heiße Spur.

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