„Der Handel blickt auf ein gemischtes Jahr 2021 zurück“, sagt Michael Konow, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Fulda (IHK).
Während Lebensmittel- und Onlinehandel sowie Drogerien, Baumärkte und Floristikfachgeschäfte ein durchaus positives Jahr verzeichneten, habe der sonstige stationäre Einzelhandel im Bezirk der IHK Fulda – insbesondere in den Innenstädten – aufgrund der monatelangen Einschränkungen dramatische Einbußen hinnehmen müssen.
„Letzteres zeigte auch unser 2G-Tagebuch, in dem regionale Händler die schwerwiegenden Einbrüche in Umsatz, Kundenzahl und Aufenthaltsdauer bestätigten.“ Insgesamt belaste 2G den Handel im Kreis Fulda erheblich und sei aus wirtschaftlicher Sicht keine Dauerlösung.
Torsten Rützel von Köhler Herrenmode in Fulda berichtet ebenso von Umsatzeinbußen, insbesondre im Hinblick auf Weihnachten und die 2G-Regel. „Da ist die Frequenz natürlich nicht so gegeben wie in den Jahren vor Corona.“ Dennoch: „Im Großen und Ganzen sind wir trotz dieses schrecklichen Jahres ganz zufrieden, zumindest in den Monaten, in denen wir öffnen durften. Natürlich hoffen wir, dass 2022 annähernd so wird wie vor Corona“, sagt der 49-Jährige.
In der Lebensmittelbranche zeichnet sich indes ein anderes Bild. Der 63-jährige Klaus-Peter Schwan, Inhaber von Edeka Schwan am Frauenberg, verzeichnet eine Umsatzsteigerung von etwa 15 Prozent im vergangenen Jahr. Er hat beobachtet, dass die Menschen viel stärker den Fokus auf hochwertige Produkte legten, da sie vermehrt zu Hause kochen, statt Restaurants zu besuchen.
„Die Menschen haben sich am eigenen Herd ausprobiert“, ist er sicher. In bestimmten Warengruppen seien die Umsätze sehr stark gestiegen – insbesondere im Lockdown. Vor allem hochwertige Produkte – etwa Garnelen oder Rinderfilet – seien enorm gefragt gewesen. Zusammenfassend sagt er: „Wir verzeichnen zwar einen Umsatzanstieg, jedoch zu einem höheren Aufwand.“ Auf die kommenden Monate blickt er so: „Das sich eingependelte Niveau wird sich halten. Das große Wachstum wird nicht da sein.“
Ähnliches berichtet Patrick Franz, Inhaber von Nahkauf Schaurich in Horas. „Die Umsätze waren sowohl im Jahr 2020 als auch im Jahr 2021 sehr gut“, sagt der 40-Jährige und fügt hinzu: „Wir können uns nicht beschweren.“ Insgesamt habe er den Umsatz, ebenso wie Schwan, um etwa 15 Prozent steigern können. Die Gründe dafür sieht auch er in der Schließung der Gastronomie und der Tendenz, wieder zu Hause zu kochen. „Das war in den vergangen Jahren ja untergegangen“, sagt er.