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Haus mit doppeltem Boden entsteht: Baustart für neues Antonius-Wohnprojekt

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Von: Norman Zellmer

Planer, Vertreter von Stiftungen und Unternehmen sowie Mitarbeiter und Bewohner von Antonius schauten gemeinsam freudig auf den Start für den Bau des Hauses Luise.
Planer, Vertreter von Stiftungen und Unternehmen sowie Mitarbeiter und Bewohner von Antonius schauten gemeinsam freudig auf den Start für den Bau des Hauses Luise. © Norman Zellmer

Auf dem Areal der ehemaligen Kinderwohngemeinschaft Michael und der Antonius-von-Padua-Schule an der Haimbacher Straße entsteht ein neues Wohnprojekt von Antonius. Realisiert wird es mithilfe einer Hamburger Stiftung.

Fulda - Eine Menge Lob hatten die Redner beim Festakt zum symbolischen Baustart am Mittwochnachmittag für das neue Wohnprojekt sowie für die Bauherren und deren gesellschaftliches Engagement übrig: Franz-Josef Heimann (CDU), ehrenamtliches Magistratsmitglied, sprach von einem „beispielhaften Vorhaben“ und einem „vorbildlichen sozialen Engagement der Greve-Stiftung“. Das Projekt sei „eine große Bereicherung für unsere Stadt“.

Fulda: Haus mit doppeltem Boden - Baustart für neues Antonius-Wohnprojekt

Alt-Oberbürgermeister und Vorstand der St. Antonius-Stiftung, Gerhard Möller, nannte es ein „besonderes Zeichen der Nächstenliebe, dass sich Greve so engagiert“. Und Dr. Alois Rhiel, Vorstand der Bürgerstiftung antonius: gemeinsam Mensch, lobte das Projekt als „Geschenk“ und Beispiel für „bürgerschaftliches Engagement“.

Gemeint ist damit das geplante rund 30 Meter lange und zwei Etagen hohe neue Haus auf dem Grundstück Haimbacher Straße 28 in Fulda, auf dem seit den 1960er Jahren die Kinderwohngemeinschaft Michael von Antonius beherbergt und später übergangsweise die Antonius-von-Padua-Schule untergebracht war. In den kommenden Monaten soll das neue Gebäude in Fertigteilbauweise mit Klinkerfassade entstehen und eine Wohngemeinschaft und Apartments für 17 Antonius-Bewohner Platz bieten.

Dabei ist das Vorhaben in zweifacher Weise besonders, betonten mehrere Redner: In dem „Haus Luise“ getauften und von Pater Thomas gesegneten Wohnprojekt werden Erwachsene mit Behinderungen an das selbständige Wohnen herangeführt. (Lesen Sie hier: 770 Quadratmeter für mehr Inklusion: antonius baut neue Mehrzweckhalle)

Je nach Unterstützungsbedarf stehen ihnen jeweils ein Zimmer samt Bad in der Wohngemeinschaft mit Betreuung und Ansprechpartner oder ein eigenes Apartment zur Verfügung, was das Haus zu einem „Haus mit doppeltem Boden“ macht, erklärte Christian Auth, Leitung Wohnung bei Antonius, beim Festakt. Er ließ dabei drei junge Bewohner zu Wort kommen, die in ähnlichen Wohnprojekten leben und sich mächtig stolz zeigten, selbstständig, aber auch gemeinsam miteinander unter einem Dach zu wohnen.

Hamburger Greve-Stiftung investiert mehr als 3 Millionen Euro

Besonders ist das neue Projekt „Haus Luise“, das als Verbindungselement zur zentralen Haimbacher Straße und dem zentralen Antonius-Campus fungieren soll, auch in anderer Hinsicht: Bauherr ist ein zur Greve-Stiftung gehörendes Unternehmen der gleichnamigen Hamburger Millionärsfamilie, die auch das Löhertor-Areal in Fulda weiterentwickelt. Sie wird nach Auskunft von Dr. Ralph Knist, Vorstandsmitglied der Dr. Helmut Greve Bau- und Boden-AG, mehr als drei Millionen Euro in das Wohnprojekt investieren und laut Antonius-Geschäftsführer Günter Habig mit dem Geld sozialen Wohnraum schaffen – und diesen an Antonius vermieten.

Obendrein werde Greve die Differenz zwischen der vorgeschriebenen Sozialmiete von 6,60 Euro je Quadratmeter und den 14 Euro Miete übernehmen, die zur Deckung der Aufwendungen und Finanzierungskosten des Bauprojekts notwendig wären. Alt-Oberbürgermeister Möller sprach denn auch von einem „neuen Akzent der Unterstützung“. Geht es nach Greve-Vertreter Knist, werden die Bewohner des „Haus Luise“ getauften Projekts Weihnachten 2023 schon in ihrem neuen Domizil feiern können.

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