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Firmenchef mit sozialer Ader: Unternehmer Helmut Sorg wird heute 80 Jahre alt

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Nach wie vor regelmäßig am Schreibtisch: Helmut Sorg.
Nach wie vor regelmäßig am Schreibtisch: Helmut Sorg. © Tobias Farnung

Er ist seit mehr als 50 Jahren geschäftsführender Gesellschafter der Sorg-Gruppe. Neben vielen anderen Ehrenämtern war er von 1995 bis 2009 Präsident der Fuldaer Industrie- und Handelskammer. Heute wird Unternehmer Helmut Sorg 80 Jahre alt.

Fulda - Helmut Sorg wurde am 23. September 1941 in Fulda geboren. Nach dem Abitur am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium folgte sein BWL-Studium an den Universitäten in München und Nürnberg. 1965 – direkt nach Abschluss des Studiums – stieg er in das Ford-Autohaus seiner Eltern Edmund und Maria ein. Diese Funktion hat er bis heute inne.

Aus dem Unternehmen ist der Jubilar noch nicht ganz wegzudenken. „Ich bin sehr glücklich, dass mit meiner Tochter Mascha vor zwölf Jahren bereits die nächste Generation in verantwortlicher Funktion im Unternehmen eingestiegen ist”, sagt Sorg. Trotzdem wird er in der Firma nach wie vor gebraucht. Denn groß sind die Herausforderungen der aktuellen Zeit, mit denen sich die Unternehmensgruppe tagtäglich auseinandersetzen muss.

„Wir befinden uns in einem totalen Veränderungsprozess”, sagt er. Und damit meint er sowohl den Wandel innerhalb der Automobilbranche, eigentlich aber auch die aktuellen wirtschaftlichen Veränderungen national und international. „Die Lieferengpässe sind da nur ein Beispiel”, sagt Sorg. „Die Branche befindet sich derzeit in einem Umbruch mit einer Geschwindigkeit, die wir noch nie erlebt haben”, sagt er. Was ihm in der heutigen Gesellschaft darüberhinaus ein wenig abhanden gekommen ist, ist die so notwendige geistige Führung in vielen Bereichen. (Lesen Sie hier: Bouffier gratuliert - Ex-Landtagsabgeordnete Margarete Ziegler-Raschdorf wird 70)

Fulda: Firmenchef mit sozialer Ader - Helmut Sorg wird heute 80 Jahre alt

Um das Autohaus und die 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen, bringt der 80-Jährige bis heute seinen großen Erfahrungsschatz und sein unternehmerisches Können gerne in den Betrieb ein.

Durch seine Erfahrung – vor allem in seinen Spezialgebieten Marktforschung, Marketing und Werbung – gepaart mit seiner Entscheidungsfreude und seinem Mut, haben die Sorgs es geschafft, den Betrieb vom einst kleinen Autohaus zu einem der zehn größten Ford-Händler Deutschlands zu entwickeln. Kamen die Kunden einst vor allem aus dem Fuldaer Umland, hat sich der Markt der Unternehmensgruppe mittlerweile auf ganz Deutschland ausgeweitet.

Mit seiner Frau Traudel – die selbst 35 Jahre lang als Unternehmerin mit einem eigenen Modehaus sehr erfolgreich war – und seiner ganzen Familie teilt er die Verpflichtung, benachteiligten Menschen zu helfen. Während sie sich neben weiteren Ehrenämtern seit zwei Jahrzehnten bei Antonius engagiert, ist auch er im Laufe seines Berufslebens in vielen Bereichen ehrenamtlich aktiv geworden. So hat er beispielsweise zehn Jahre lang mit einer eigens dafür gegründeten Firma das ADAC-Verkehrssicherheitszentrum in Dietershausen betrieben. Mehr als 3300 junge Menschen, die gerade ihre Führerscheinprüfung bestanden haben, wurden hier in Sachen unfallfreies Fahren trainiert. „Anfangs war die Unfallquote der jungen Leute im Kreis Fulda die zweithöchste in Hessen. Nach fünf Jahren gehörte Fulda dann zu den zwei besten”, sagt Sorg zufrieden.

Helmut Sorg engagiert sich jahrezehntelang ehrenamtlich

In der Deutschen Familienstiftung ist er seit 18 Jahren im Vorstand aktiv. Über den gleichen Zeitraum engagierte sich der Diplom-Kaufmann als Mitglied des Hochschulrats der Hochschule Fulda. „Wir konnten einen guten Beitrag zur Entwicklung der Hochschule, und damit für den Wirtschaftstandort Fulda, leisten.”

Den größten Teil seiner Freizeit hat er aber sicherlich der Fuldaer Industrie- und Handelskammer (IHK) gewidmet. Dabei war ihm vor allem das Thema Ausbildung sehr wichtig. Während seiner 14-jährigen Präsidentschaft hat er beispielsweise mit der „Fachkraft für Verkaufsvorbereitung” einen Ausbildungsberuf geschaffen, der lernschwachen Jugendlichen eine Chance im Arbeitsleben bieten sollte. Und diese Chance auch tatsächlich bot: Bis heute wurden über die IHK Fulda mehr als 500 junge Menschen in diesem Beruf ausgebildet und von den Firmen übernommen.

Für sein vielfältiges Engagement wurde der 80-Jährige genau wie seine Ehefrau mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Der Unternehmer ist sich aber durchaus bewusst, dass ihm dies alles nicht alleine gelingen konnte. Vor allem seine Familie sei ihm stets Quelle der Kraft gewesen. „Eine funktionierende Familie ist extrem wichtig. Alleine hätte ich das nicht geschafft” – so seine Überzeugung. Helmut und Traudel Sorg haben gemeinsam zwei Töchter, Tina und Mascha, sowie drei Enkelkinder.

Seinen heutigen Ehrentag wird Helmut Sorg – coronabedingt – in mehreren Etappen feiern. Und nächste Woche wieder ins Büro gehen. Dass er nach wie vor gemeinsam mit seiner Tochter Mascha und Bruder Klaus an vorderster Front agiert, ist für ihn Ehrensache. (Von Tobias Farnung)

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