Nicht nur Schnee und Eis: So nutzen die Straßenmeistereien von Hessen Mobil den Winter

Der Winter in Osthessen zeigte sich bislang von seiner milden Seite. Doch auch ohne Schnee und Eis sind die Straßenmeistereien von Hessen Mobil gefordert, wie die Behörde in einer Mitteilung berichtet.
Fulda - Mit Hessen Mobil verbinden die meisten Menschen im Winter wohl vor allem den Räumdienst. Dafür zuständig sind in der Straßenbauverwaltung des Landes Hessen die Betriebsdienste. Im Landkreis Fulda sind das laut Hessen Mobil die Straßenmeistereien Gersfeld, Neuhof und Hünfeld. 64 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 26 Fahrzeuge sind im Einsatz, um die insgesamt über 1050 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen frei von Schnee und Eis zu halten.
Aber was machen die Straßenmeistereien, wenn der Winter so wie aktuell die Straßen verschont? „Auch, wenn es weder friert noch schneit, steht die Welt in den Straßenmeistereien nicht still“, erklärt Horst Buchenau, der die Straßenmeisterei Gersfeld leitet. (Lesen Sie auch: Das Wochenend-Wetter in Osthessen wird ungemütlich)
Fulda: Straßenmeistereien im Winter gefordert - auch ohne Schnee und Eis
Ein besonderes Augenmerk wird im Winter auf die Gehölzpflege gelegt. Bei den Arbeiten entlang der Straßenböschung entfernt der Straßenbetriebsdienst zum einen Totholz, um die Gefahr von Unfällen durch herabfallende Äste zu vermeiden. Außerdem werden Sträucher verkürzt und ausgedünnt, damit sie verjüngt wieder austreiben und keine gefährlichen Hindernisse werden.
Gerade in regnerischen Phasen im Winter steht außerdem die Funktionsfähigkeit von Entwässerungseinrichtungen der Straßen im Blickpunkt. Die Straßenabläufe müssen geprüft und gereinigt werden. Genauso werden die Durchlassbereiche vermehrt in Augenschein genommen und gesäubert. Eine wichtige Aufgabe, so Hessen Mobil, „denn Wasser gehört zu den größten Feinden einer Straße“.
Volle Gräben hätten den unschönen Effekt, dass Wasser im Straßenseitengraben nicht abgeführt werden kann. So können Flutungen und Schäden im Bankett- und Fahrbahnbereich auftreten. Bei größeren Wassermengen besteht zudem die Gefahr, dass der Straßenunterbau aufweicht und unterspült wird. (Lesen Sie auch: Fulda: Das sind die größten Straßenbauprojekte im Jahr 2022)
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Dass es im Winter morgens später hell und abends früher dunkel wird, ist für die Straßenmeistereien teilweise eine gute Seite des Winters. So können in der kalten Jahreszeit Verkehrsschilder und Fahrbahnmarkierungen auf Nachtsichtbarkeit geprüft werden. „Wir können im Winter Defizite leichter feststellen und aufnehmen, sodass diese unter dem Jahr gegebenenfalls ertüchtigt werden können“, erklärt Buchenau.
Wenn es die Bedingungen und die Zeit zulassen, wie es in diesem Winter bisher der Fall war, werden weitere Kontrolltätigkeiten durchgeführt. Vorhandene Amphibienschutzanlagen und Regenrückhaltebecken werden auf mögliche Schäden überprüft. Aber auch direkt auf den Straßen werden im Winter Arbeiten durchgeführt. So werden in wärmeren Phasen Straßenschäden mittels Kaltasphalt beseitigt, die durch vorherigen Frost entstanden sind. (lio)