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Gute Nachricht für „Waggionia“ auf Loheland - Bund fördert Denkmal-Sanierung mit 100.000 Euro

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Von: Sebastian Reichert

Die eingehauste „Waggonia“ Loheland soll jetzt restauriert werden.
Die eingehauste „Waggonia“ Loheland soll jetzt restauriert werden. © Michael Brand

Für die „Waggonia“ erhält die Frauensiedlung Loheland in Künzell-Dirlos im Landkreis Fulda aus dem Denkmalpflege-Programm „National wertvolle Kulturdenkmäler“ eine Förderung in Höhe von 100.000 Euro.

Künzell - Das teilte der Fuldaer CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand am Sonntag (17. Juli 2022) in einer Presseinformation mit. „Die Bundesförderung unterstreicht dieses besondere Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung“, erklärte der Politiker aus Fulda.

„Es ist ein gutes und schönes Zeichen, dass die seit dem Jahr 1919 bestehende Frauensiedlung Loheland mit ihrer anthroposophische Ausrichtung und ihrer naturnahen Lebensweise einmal mehr eine Förderung zur Pflege dieses für unsere Region und darüber hinaus besonderen Objektes erhalten kann.“

Michael Brand erklärte, dass er aus eigener Anschauung vor Ort wissen, dass „das Waggon-Ensemble eine ganz besondere Bedeutung hat“ für das seit 2015 unter Denkmalschutz stehende Gesamt-Ensemble der Siedlung, die mit insgesamt 45 Hektar Fläche eines der größten Denkmäler in Hessen ist.

Fulda: Gute Nachricht für „Waggionia“ auf Loheland - 100.000 Euro für Denkmal

Im Rahmen des Bundesprogramms werden nach Angaben des CDU-Bundestagsabgeordneten bundesweit insgesamt 37 Vorhaben gefördert. Die Frauensiedlung Loheland in Künzell-Dirlos hat indes eine über 100-jährige Geschichte (lesen Sie auch hier: Schloss Wächtersbach wird nach Sanierung feierlich eingeweiht).

Hedwig von Rohden und Louise Langgaard gründeten 1919 ein Frauenprojekt der Moderne, ein geistig-kreatives Zentrum. Sie siedelten die Loheland-Schule für Gymnastik, Landbau und Handwerk an. 1926 wurden vier ausrangierte Eisenbahnwaggons der preußischen Reichsbahn auf Lastwagen von Berlin nach Loheland gebracht.

Die Waggons wurden auf Sandsteinfundamente gesetzt und eingehaust, um sie als Wohn- und Arbeitsstätten zu nutzen. Untergebracht wurden eine Lederwerkstatt und eine Schneiderei. Dort lebte und arbeitete die Musikerin und Komponistin Thea von Heinleth. Der vierte Waggon beherbergte die kunsthistorisch bedeutsame Lichtbildwerkstatt Loheland.

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