Die ersten drei Kilometer geht es stetig bergauf. Erster Anlaufpunkt ist der Kreuzweg am Battenstein. Kreuzwege gibt es in der Region viele. Doch dieser sticht hervor. Die 14 Kreuzweghäuschen wurden von 1755 bis 1761 gebaut und befinden sich am Wegesrand eines uralten Buchenwaldes. Am Ende wartet die Battensteinkapelle.
Sie wurde schon 1706 erbaut und die drei großen Kreuze vor dem Eingang verleihen dem Gebäude ein besonderes Ambiente und erinnern an Kreuzberg und Milseburg. Dahinter verbirgt sich noch das Armeseelenhäuschen, das erst 1827 entstand, aber ein rund 450 Jahre altes Steinrelief enthält. Die Kolpingfamilie ist heute für die Pflege zuständig.
Weiter geht es über die Grasmatten leicht ansteigend in Richtung Buchschirm, dem 745 Meter hohen Hausberg von Hilders. An vielen Stellen eröffnen sich beeindruckende Ausblicke auf das Ulstertal mit den Orten Batten, Thaiden und Seiferts, während am Horizont Heidelstein, Wasserkuppe und Milseburg zu sehen sind.
Vorbei an der ersten Hute, einer Bergwiesenweide, auf der einst und teilweise noch heute, Rinder, Kühe, Schafe oder Ziegen weiden, geht es zum Buchschirmgipfel. Von weitem ist schon das Kreuz des Ostens zu sehen. Thomas Krenzer erläutert, dass es an die Zeit erinnert, als es noch die innerdeutsche Grenze gab, die nur wenige Hundert Meter entfernt Deutschland teilte.
Auf dem Schild am Holzstamm steht geschrieben: „Das Kreuz kennt keine Grenzen.“ Nur wenige Schritte weiter ist eine kleine Plattform. Von dieser aus eröffnen sich nach allen Seiten imposante Ausblicke. Es ist der höchste Punkt der Tour. Neuerdings informieren Panoramatafeln, wo welche Berge sind. Rund um die Plattform gibt es ein Sternenkino. Bänke laden ein, nachts die Gestirne im Sternenpark Rhön zu beobachten.
Weiter geht es in Richtung Simmershausen, vorbei an einer Hute, die im Rahmen des Life-Projekts revitalisiert wurde. Vielen wild wuchernde Büsche, Sträucher und kleine Bäume sind im Vorjahr entfernt worden, damit hier die Rhön ihrer Bezeichnung „Land der offenen Fernen“ wieder gerecht wird.
An der Simmershausener Rhönklub-Hütte wird neben einem Weiher Pause gemacht. Getränke, die in einem steinernen Wassertrog stehen, sorgen für eine Erfrischung. Jeder zahlt so viel, wie er es für richtig hält.
Es geht über malerische, schmale Wege in Richtung Auersburg. Links sind die mitunter sehr steilen Huten, rechts im Tal ist Simmershausen.
Am Parkplatz Köpfchen, einem möglichen zweiten Einstieg der Extratour, geht es über die Straße. Von hier aus führt der Weg durch einen Buchenwald zur Auersburg. Infotafeln am Wegesrand informieren über die Besonderheiten wie den Ochenborn, einer Quelle, in der die Rhönquellschnecke zu Hause ist, die Kernzone, quasi ein Urwald, in dem nichts verändert werden darf, oder den Erlen-Eschen-Sumpfwald sowie die Sandenhofer Hute mit einer beeindruckenden Hutebuche.
Schon bald sind die Umrisse der Burg zu erkennen. Sie wurde vor 900 Jahren von den Hennebergern erbaut und hat seitdem viele Besitzer gehabt. Angeblich soll es im Mittelalter einen unterirdischen Gang von der Burg bis hinunter nach Hilders gegeben haben.
Bergab geht es an Wiesen und der Ritterschlucht vorbei, in der einst die Ritter die Burg bewacht haben sollen, zum Vogelkundepfad es Nabu, der laut Krenzer ein wahres Paradies ist. Von da ist es nicht mehr weit zum Ausgangspunkt.
„Eine sehr schöne und abwechslungsreiche Wanderung“, lobt Sabine Rupert aus Riesa (Sachsen). Und Anja Filippi aus Bad Soden-Salmünster haben die Vielfältigkeit der Natur, der Urzustand der Fauna und die vielen historischen Besonderheiten entlang der Strecke besonders gefallen. „Sehr zu empfehlen“, sagt sie. Und Bürgermeister Ronny Günkel (CWE) ist sich sicher: „Wir haben da ein besonderes Schmuckstück.“