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Grenzüberschreitend lehren und forschen: Hochschule Fulda tritt internationaler Allianz Eudres bei

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Die Leitungen der acht beteiligten Hochschulen – darunter Hochschulpräsident Karim Khakzar (Vierter von rechts) – und der Projektleiter aus der Fachhochschule St. Pölten.
Die Leitungen der acht beteiligten Hochschulen – darunter Hochschulpräsident Karim Khakzar (Vierter von rechts) – und der Projektleiter aus der Fachhochschule St. Pölten. © Marta Denisova

Prestigeerfolg: Als bundesweit dritte Hochschule für angewandte Wissenschaft ist Fulda einer europäischen Hochschulallianz beigetreten. Damit will die Bildungs- und Forschungseinrichtung in den kommenden Jahren noch internationaler werden.

Fulda - Auch gestern noch war Fuldas Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar sichtlich stolz und erfreut, als er die Nachricht verkündete: Vor zwei Wochen hatte er im belgischen Brüssel bei einem Festakt mit der Europäischen Kommission ein Abkommen der Hochschule Fulda über den Beitritt zur Hochschulallianz „E³UDERS²“, kurz Eudres, unterzeichnet.

Fulda ist nun Teil eines internationalen Netzwerks. „Es ist wie ein Sechser im Lotto. Das ist eine Top-Chance“, sagte Khakzar. Dass Fulda nun einer Allianz von acht Hochschulen in acht europäischen Staaten angehört, „davon versprechen wir uns viel“. Und: „Wir haben ein Riesen-Interesse an der Zusammenarbeit.“

Fulda: Hochschule tritt internationaler Allianz Eudres bei

Denn: In dem Netzwerk werde der Standort Fulda „zukünftig in der europäischen Hochschullandschaft sehr viel stärker wahrgenommen“, zumal Fulda die dritte Hochschule für angewandte Wissenschaften in Europa überhaupt sei, die zu einer der 41 Verbunde gehören. (Lesen Sie hier: Großer Erfolg für die Hochschule Fulda - Promotionsrecht von unabhängiger Kommission positiv evaluiert)

Und nicht nur das: Nach dem Beitritt zu Eudres will sich die osthessische Hochschule in den kommenden Jahren mit Hochschulen in Ungarn, Rumänien, den Niederlanden, Lettland, Portugal, Belgien und Österreich vernetzen und den Austausch untereinander bei Lehre und Forschung deutlich ausbauen. „Wir können alle voneinander lernen, uns austauschen“, so Khakzar. Die EU könnte Eudres in den kommenden vier Jahren mit bis zu acht Millionen Euro fördern – einen Teil davon verspricht sich Fulda.

Mit dem Geld sollen Strukturen geschaffen werden, um beispielsweise mehr Studenten- und Professorenaustausche oder gemeinsame Vorlesungen, Seminare oder grenzüberschreitende Forschungsprojekte als bisher zu ermöglichen. Weil Fulda zudem über das Promotionsrecht verfügt, könnten Doktoranden der Partnerhochschulen eines Tages in Osthessen promovieren. Auch gemeinsame Studiengänge und sogar doppelte Abschlüsse sind dann vielleicht möglich.

„Die Studenten bringen internationales Flair auf den Campus und in die Stadt“

Zudem forciert die Fuldaer Hochschule mit Eudres ihre Internationalisierungsstrategie und will den Anteil ausländischer Studenten von aktuell 16,5 auf 20 Prozent steigern, erklärte der Hochschulpräsident gestern. „Die Studenten bringen internationales Flair auf den Campus und in die Stadt.“ Weil einige der ausländischen Studenten möglicherweise in der Region blieben, kämen „neue Ideen, Wissen und Geschäftsfelder in die Region“, ergänzte Hochschul-Vizepräsidentin für Forschung und Transfer, Claudia Kreipl.

Der internationale Austausch sei ein „Gewinn für die Region“, so Khakzar, weil er den Wohlstand der Gesellschaft sichere. Weiter wachsen werde die Hochschule durch Eudres jedoch eher nicht. Die demografische Entwicklung zeige, dass in den nächsten Jahren weniger Schüler Abitur machten – und an die Hochschule streben. Mit der Internationalisierung könne man zurückgehende Zahlen in Zukunft kompensieren.

Dem Beitritt zur Hochschulallianz vorausgegangen war ein mehrstufiges Bewerbungsverfahren Anfang des Jahres, wie Khakzar berichtete. Darin habe sich die Fulda gegen 20 andere Hochschulen durchgesetzt. Eudres bestand seit der Pilotphase 2019 aus sechs Hochschulen. Das Netzwerk habe im vergangenen Jahr weitere Partner gesucht – und Fulda ermutigt, sich zu bewerben. „Wie sich schnell herausstellte, passt das Profil der Hochschule Fulda geradezu perfekt zu den Schwerpunktthemen der Allianz“, so Khakzar. (nz)

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