Hochwasser-Gefahr in der Region: Entwarnung an Fulda, Fliede, Ulster und Co

Nach dem Tauwetter nach den starken Schneefällen war zuletzt die Hochwasser-Gefahr in der Region gestiegen. Nun gibt es Entwarnung an Fulda, Fliede, Schlitz, Ulster und Co. Es gibt aktuell fast keine Pegel-Meldestufenüberschreitungen mehr.
Update vom 11. März, 18.03 Uhr: Wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) informierte, befindet sich nur noch der Fulda-Pegel in den Warnstufen. „Der Pegel Bad Hersfeld wird die Meldestufe voraussichtlich in der Nacht auf Montag verlassen“, hieß es.
Die Fulda-Pegel in Kämmerzell und Bronnzell verließen die Warnstufe I bereits am Samstag (11. März) gegen 15 Uhr. In Hettenhausen war dies schon in der Nacht zu Samstag der Fall. Auch an der Fliede und der Ulster sind aktuell keine Warnstufen mehr erreicht. In Bad Soden im Kinzigtal war Warnstufe I an der Salz selbst am Scheitelpunkt am Donnerstag knapp nicht erreicht.
Fulda: Experten geben Entwarnung nach vorheriger Hochwasser-Gefahr
Entwarnung gibt es vom Deutschen Wetterdienst. Am Sonntag wird zwar in Hessen der nächste Tiefausläufer erwartet - aber nur mit moderaten Niederschläge. „In den kommenden Tagen kann es regional immer wieder zu einem kurzzeitigen Anstieg der Wasserstände kommen. Von einer erneuten Hochwasserlage ist in den nächsten Tagen nicht auszugehen.“
Erstmeldung vom 9. März, 18.08 Uhr: Fulda - Nachdem relativ starke Schneefälle vor allem im Berufsverkehr am Mittwochmorgen in der Region teilweise für Chaos, erhebliche Verkehrsbehinderungen und viele Unfälle gesorgt hatten, steigt inzwischen aufgrund des Tauwetters wie von den Wetter-Experten vorhergesagt die Hochwasser-Gefahr.
Tauwetter im Osten von Hessen sorgt aktuell für das Abschmelzen der Schneedecke, ist auf dem Hochwasserportal des Landes Hessen zu lesen. Zu dem Tauwetter kommt es demnach durch von Süden einströmende milde Luft, während sich in Nordhessen zunächst noch etwas kältere Luft halte.
Fulda: Hochwasser-Gefahr steigt - Fulda, Fliede und Ulster treten über Ufer
Aktuell befinden sich laut der Hochwassermeldungen der Regierungspräsidien und des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) einzelne Pegel in der Meldestufe I. Diese zeigt ein „kleines Hochwasser“ an (siehe Hintergrund-Kasten unten). Die überschrittenen Pegel befinden sich in den Oberläufen der Gewässer.
Schwerpunkte sind demnach die Gewässer Fulda, Fliede und Ulster mit aktuell fünf Meldestufenüberschreitungen. So auch in Hettenhausen. Die Fulda hatte dort am Donnerstag (9. März) einen Wasserstand von 165 Zentimetern. Bei 180 Zentimetern ist Meldestufe II erreicht. Vor Beginn des Tauwetters lag der Wasserstand der Fulda in Hettenhausen bei etwa 100 Zentimetern.
Ähnlich ist Hochwasser-Lage an der Fulda in Bronnzell und Kämmerzell. Auch dort ist Meldestufe II jeweils nicht mehr weit entfernt. Der Wasserstand der Fliede in Kerzell liegt derweil aktuell bei 265 Zentimetern. Meldestufe II wäre bei bei 275 Zentimetern erreicht. Vor Beginn des Tauwetters lag der Wasserstand der Fliede in Kerzell bei etwa 120 Zentimetern.
Hintergrund: Hochwasser-Meldestufen in Hessen
In Hessen gibt es drei Hochwasser-Meldestufen. Bei der Meldestufe I (kleines Hochwasser) ist der Meldebeginn überschritten, stellenweise gibt es kleine Ausuferungen. Bei Meldestufe II (mittleres Hochwasser) gibt es eine flächenhafte Überflutung ufernaher Grundstücke, leichte Verkehrsbehinderungen auf Gemeinde- und Hauptverkehrsstraßen, die Gefährdung einzelner Gebäude und die Überflutung von Kellern. Bei Meldestufe III (sehr großes Hochwasser) sind bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet. Die Sperrung von überörtlichen Verkehrsverbindungen und der Einsatz von Deich- und Wasserwehr ist erforderlich.
Vollgelaufene Keller und gesperrte Straßen aufgrund von Hochwasser gab es in der Region Fulda und in Hessen zuletzt erst im Januar. Auch damals gab es an den Flüssen im Landkreis Fulda und im Main-Kinzig-Kreis viele Pegel-Meldestufenüberschreitungen. Erst nach Tagen entspannte sich die Lage wieder.
Aktuell hat indes auch der Wasserstand der Ulster in Tann-Günthers in der Rhön und in Philippsthal (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) Meldestufe I erreicht. Wie bei den genannten Flusspegeln der Fulda und der Fliede soll laut der Prognose der Wasserstand auch an der Ulster bis Samstagfrüh noch ansteigen, ohne aber Meldestufe II zu überschreiten.
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Auch weitere Pegel in Hessen waren bis Donnerstagmittag bereits in der ersten Stufe überschritten. Im Kinzigtal befindet sich der Kinzig-Pegel bei Gelnhausen in der Meldestufe I. Im Taunus war der Pegel Eppstein am Schwarzbach in der Nacht zu Donnerstag kurzzeitig stark angestiegen und befand sich oberhalb der Meldestufe I.
Laut dem HNLUG bleibt das Wetter in Hessen weiterhin wechselhaft beim Durchzug von Tiefausläufern mit Regen. Am Samstag kommt Hessen unter kurzzeitigen Zwischenhocheinfluss. Dann ist es tagsüber voraussichtlich niederschlagsfrei. „In den kommenden Tagen kann es regional immer wieder zu Meldestufenüberschreitungen an hessischen Pegeln kommen“, hieß es abschließend.