Hommage an goldene Kur-Ära - Heilbad Bad Salzschlirf startet mit Marken-Relaunch neu durch

Romantische Gassen, Jugendstilgebäude, berühmte Heilquellen und ein Kurpark, in dem Heinz Rühmann Szenen des Filmklassikers „Die Feuerzangenbowle“ drehte: Um die seit 1838 bestehende Heilbad-Tradition erfolgreich weiterzuschreiben, hat Bad Salzschlirf im Landkreis Fulda seine Wort-Bild-Marke neu ausgerichtet.
Bad Salzschlirf - Das bisherige Logo wurde komplett überarbeitet, mit einer klaren Farben- und Formensprache ausgestattet und einem identitätsstiftenden Gestaltungsmittel versehen. So symbolisiert die Grafik oberhalb der „ITC Felice“-Schrift die Kuppel der Wandelhalle, ergänzt um eine sinnbildliche Wellenform oberhalb des klangvollen Kurort-Namens.
„Uns war es wichtig, etwas besonders Wertiges zu bekommen – dies ist den Profis von der Agentur in beeindruckender Weise gelungen“, verdeutlichte Bürgermeister Matthias Kübel (CDU) am Dienstagabend anlässlich der Leitbild- und Logo-Präsentation in eben jenem Juwel städtischer Agentur – der Wandelhalle, die zuletzt schon erneuert worden ist.
Fulda: Hommage an goldene Kur-Ära - Bad Salzschlirf startet mit Relaunch durch
Der ästhetisch-gelungene Gold-Touch soll, geht es nach den Intentionen von Mediendesignerin und Kommunikationswirtin Monika Floris von der Ideenagentur „Schoene Aussicht“ aus Fulda, den Spirit der goldenen Ära des Heilbades in die Gegenwart und Zukunft befördern.
„Es ist wichtig, Visionen zu haben, Ziele und Träume“, betonte Wenke Selke, Geschäftsführerin der Touristik & Service GmbH, bei der Begrüßung der geladenen Gäste, darunter viele politische Mandatsträger, aber auch Akteure aus der Wirtschaft, der Tourismusbranche und dem vereinsgetriebenen Ehrenamtssektor.

„Einer der wichtigsten Punkte ist, dass die Marke funktioniert und Menschen, die extra zu uns kommen, auch das vorfinden, was ihnen versprochen wurde“, betonte Tourismus-Fachfrau Wenke Selke in ihrer Ansprache ans gespannte Auditorium. In der kreativen Explorations-, Umfrage- und Workshop-Phase habe die Bürgerschaft des Kurortes viele wertvolle Ideen geliefert und Impulse gegeben.
„Aber auch Kritik, das möchte ich mal nicht verschweigen“, ergänzte die Lenkerin des Kurbetriebes von Bad Salzschlirf. Immer wieder habe man sich bei der Erarbeitung des neuen Leitbildes und Markenkerns gefragt: Sind wir das wirklich? Oder wollen wir das überhaupt sein?
Hinter den abstrakt wirkenden Fragen steckt, wie sich die geladenen Gäste und danach die breite Öffentlichkeit überzeugen konnte, viel moderner Marketing-Sprech, oft denglisch, manchmal aber selbst für den Laien simpel zu verstehen. „DINKS“ in der Altersgruppe zwischen 30 und 40 Jahr aus dem Rhein-Main-Gebiet heißt zum Beispiel eine der wichtigsten Zielgruppen.

Die Abkürzung steht für „Double Income No Kids“, sprich zwei berufstätige Partner, die keine Kinder haben, viel arbeiten, gutes Geld verdienen, auf der Suche nach einer Auszeit über ein Wochenende sind und Natur, Ruhe und Wellness suchen. Wo sie all das Erstrebenswerte für die Seele und den Körper finden, ganz klar, in dem romantischen Städtchen.
Bad Salzschlirf - wo über die Sanierung des geschlossenen Freibads diskutiert wird - sei nicht nur mit dem Auto, sondern auch mit der Bahn verkehrstechnisch gut zu erreichen. Zudem verfügt es über eine vorzügliche Tallage, in der bei Sonnenschein oft knallblauer Himmel über den bunten Länderfähnchen auf der Europabrücke scheint.
Urlaubsfeeling und Glücksmomente gleich mal um die Ecke von Fulda verzaubern auch Nicholas Bredel, Gründer und kreativer Kopf der Fuldaer Ideenagentur „Schoene Aussicht“. Ob Europas bekanntester Gichtbrunnen, die einzigartige Architektur oder der pittoreske Charakter der in einem Meer von Grün liegenden Stadt, Schönheit müsse in Prospekten, Videoclips oder anderen Botschaften konstruiert werden, sie sei in Bad Salzschlirf von vornherein einfach schon da.

Dennoch gleiche es einem Marathon, im Wettbewerb der Destinationen zum Star zu werden, dessen Logo schnell in den Köpfen möglichst vieler Menschen hängen bleibt und unterschwellig schon positive Energie zu einem baldigen Besuch freisetzt. Bredel verglich die Distanz mit einem Marathon. Davon habe man die ersten zehn Testkilometer gemeistert. Und wie im Sport gelte es nun, dran zu bleiben, weiter zu trainieren und sich vielleicht schon mal an einen 21 Kilometer langen Halbmarathon zu wagen.
Matthias Kübel vergaß unterdessen nicht, sich zum einen bei den Mitarbeitenden der TuS für deren Einsatz und bei den Geldgebern des Landes Hessen für eine 90-prozentige Förderung der Erstellung des Touristischen Leitbildes, das eine mittlere fünfstellige Summe kostete, zu bedanken. Das Förderprogramm Dorfmoderation sei für Bad Salzschlirf ein Glücksfall gewesen.
Bürgermeister Matthias Kübel spricht von Förderprogramm als Glücksfall
„Was wir gelernt haben“, so die wichtigste Erkenntnis für Kübel, „wir sollten, wir müssen und wir dürfen viel mehr stolz sein auf unseren Ort.“ Dieser werde an vielen Stellen schlecht geredet, „was schade ist, weil wir in den letzten Monaten unglaublich viel positives Feedback bekommen haben“, wie der Rathauschef hinzufügt. Erste Erfolge seien bereits feststellbar.
„Ich habe in die Übernachtungsstatistik des Landes Hessen für das erste Quartal dieses Jahres geschaut und mit Freude registriert, dass wir gegenüber 2022 bereits 60 Prozent mehr Ankünfte verzeichnet. Das sei zwar längst kein Vor-Corona-Niveau, „dennoch ist das eine weitere Bestätigung, dass Bad Salzschlirf ein Ort ist, den sehr viele gut finden“. (von Mirko Luis)