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„Kathamobil“ gewinnt Inklusionspreis - Stadt Fulda zeichnet Projekte mit 3000 Euro aus

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Bürgermeister Dag Wehner (links) übergab den Inklusionspreis an Katharina Werthmüller (von links), Annabell Glübert und Pia Neuburger. Erhard Glübert half beim Bau des Mobils.
Bürgermeister Dag Wehner (links) übergab den Inklusionspreis an Katharina Werthmüller (von links), Annabell Glübert und Pia Neuburger. Erhard Glübert half beim Bau des Mobils. © Suria Reiche

Die Corona-Pandemie hat auch vor Menschen mit Beeinträchtigungen und deren Helfern keinen Halt gemacht. Sie waren sogar besonders hart von Kontaktbeschränkungen und Co. betroffen. Der Inklusionspreis der Stadt Fulda galt deswegen ihnen. 

Fulda - Nicht nur Ausgangsbeschränkungen sorgten für ein ungutes Gefühl, Ängste und Unsicherheiten. Auch fehlende Tagesstruktur und Sorgen um die Gesundheit haben in den vergangenen Monaten die meisten Menschen umgetrieben. So auch Menschen mit Beeinträchtigung und ihre Angehörigen.

In diesem Jahr sollte deswegen das Engagement von Einzelpersonen und Organisationen im Mittelpunkt stehen, die sich in Corona-Zeiten in besonderem Maße um sie gekümmert haben.

Fulda: Inklusionspreis - 3000 Euro für zwei Projekte

Am Montagabend wurde der mit insgesamt 3000 Euro dotierte Inklusionspreis vergeben, für den sich seit Juni beworben werden konnte. Eine Jury wählte aus den vielen guten Vorschlägen, die gemacht wurden, die zwei besten aus. Und das war alles andere als einfach, sagten Bürgermeister Dag Wehner (CDU) und Stefan Mölleney vom Amt für Jugend, Familie und Senioren. Denn: „Gerade in so schweren Zeiten wie in der Pandemie ist es wichtig, dass sich die Menschen umeinander kümmern“, so Wehner.

Er sei froh darüber gewesen, dass es so viele Bewerbungen für den Inklusionspreis gegeben hat, den die Stadt Fulda alle zwei Jahre auslobt. Zum Beispiel wurde die Fuldaer Tafel vorgeschlagen, das Projekt „gemeinsam Kultur erleben“ von antonius oder eine junge Frau, die Menschen mit und ohne Behinderung betreut. Mit seiner Originalität und Innovation konnte schließlich das Projekt „Podklusion“ von Mitarbeitern und Studierenden der Hochschule Fulda überzeugen und landete auf dem zweiten Platz, für den es 1000 Euro Preisgeld gab. Die Mitwirkenden des Projekts produzieren Podcasts in leichter Sprache zu diversen Gesundheitsthemen zur Förderung der Gesundheit.

Noch bemerkenswerter war für die Jury des Inklusionspreises nur das Projekt „No Limits für das Kathamobil“ der Jungmannschaft der Jugend des Deutschen Alpenvereins. „Hier haben junge Menschen gemeinsam für einen Traum gekämpft. Und zwar ohne Grenzen im Kopf“, sagte die Laudatorin Lea Widmer, die Vorsitzende des Beirats für Menschen mit Behinderung ist.

Inklusionspreis in Fulda: „Kathamobil“ wird ausgezeichnet

Bei dem Projekt handelt es sich um eine spontan entstandene Aktion von Jugendlichen. Und ihr Antrieb war der Traum einer jungen Frau mit Spastiken, die unbedingt in die Berge wollte: Katharina Werthmüller. Damit ihr Traum wahr wurde, hat die Gruppe junger Menschen gemeinsam mit dem Vater einer der Frauen, Erhard Glübert, das sogenannte Kathamobil erstellt, mit dem Katharina und die Gruppe in die Berge gefahren sind. Und zwar nicht zum letzten Mal: Mit dem Preisgeld in Höhe von 2000 Euro soll das Mobil unter anderem um einen Elektromotor ergänzt werden.

Mit ihrer Idee habe die Gruppe junger Menschen beispielhaft gezeigt, dass es mit persönlichem Engagement, Fantasie, Willenskraft, sozialem Miteinander und ohne Barrieren im Kopf möglich ist, die äußeren Barrieren zu überwinden, um einen Traum real werden zu lassen, so Mölleney und Wehner.

Die Pandemie hat an vielen Stellen eine außergewöhnliche Herausforderung und Belastung bedeutet. Sie hat die Menschen aber auch spüren lassen, wie wichtig es ist, dass sie sich umeinander kümmern. Mit dem Inklusionspreis wurde zumindest einigen von ihnen gedankt. (Von Suria Reiche)

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