Landwirt Christian Hartmann aus Hofbieber-Wiesen berichtet, dass in diesem Jahr das Erntefenster sehr eng gewesen sei. Das heißt, man habe kurze Schönwetterperioden nutzen müssen, um Getreide und Gras zu ernten. „Das war eher schwierig.“ Ein Viertel des Getreides habe er ob des vielen Regens zudem „nachtrocknen“ müssen. Für Mensch und Tier sei es ein gutes Erntejahr gewesen, die Qualität der Erträge hingegen habe gelitten.
Äpfel: Zwar ist die diesjährige Apfelkeltersaison erst vor ein paar Tagen gestartet. Dennoch kann man sehen, dass viele Streuobstbäume gut mit Äpfeln behangen sind. Das erklärt Katrin Malkmus von der Kelterei Malkmus in Kalbach-Uttrichshausen. „Wir rechnen in diesem Jahr mit einer überdurchschnittlichen Apfelernte.“ Ausschlaggebend dafür sei die späte Blüte Mitte Mai.
Wälder: „Leider ist der Wald nach wie vor ein Verlierer, auch wenn die Niederschläge in diesem Frühjahr und Sommer etwas anderes erwarten lassen“, berichtet Friederike Prömse-Schneider vom Forstamt Fulda.
Die drei Dürrejahre 2018 bis 2020 hätten dem Wald derart zugesetzt, dass auch das regenreiche Jahr 2021 dies nicht habe kompensieren können. „Zwar hat sich der Buchdrucker, ein Borkenkäfer, der die Fichte befällt, nicht so gut entwickeln können wie in den Vorjahren, was zu einem Rückgang des Befalls geführt hat. Dafür leiden jetzt vermehrt Laubholzbestände, und hier besonders die Buche“, fügt sie hinzu.
Der Klimawandel sei längst im Wald angekommen, sagt Prömse-Schneider zudem. Neben der allgemeinen Erwärmung komme es zu einer Zunahme von Extremereignissen, wie Stürmen, Starkregenereignissen und Trockenphasen. Aktuelle Beobachtungen deuteten darauf hin, dass die Oberböden stark durchnässt sind, wohingegen im Unterboden noch immer Trockenheit herrsche.
Die Bodenwasserspeicher seien noch lange nicht aufgefüllt, dies äußere sich zunehmend in Vitalitätseinbußen, insbesondere in älteren, tief wurzelnden Beständen. „Es steht eine immense Aufgabe vor uns, unsere Wälder klimafit zu gestalten.“