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Exotische Früchte wachsen auch in Künzell: Renate Klewitz pflanzt Kakis an

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Von: Hartmut Zimmermann

Fulda: Kaki aus Künzell
Eine Rarität: Im Garten von Renate Klewitz in Künzell reifen diese Kaki-Früchte heran. © Hartmut Zimmermann

„Kakibäume wachsen in mildem Klimagebiet, an einem geschützten Standort“, weiß die Online-Enzyklopädie Wikipedia. Und in Künzell, so könnte man hinzufügen.

Künzell - Renate Klewitz (70) kann man die Freude an ihrem Gartenerlebnis ansehen: Erstmals trägt der Kaki-Baum, den sie seit vier, fünf Jahren besitzt, Früchte. Die Zweige der vielleicht 1,70 Meter großen Pflanze biegen sich unter der Last der aprikosenfarbenen Früchte.

Fulda: Exotische Früchte aus Künzell - Kakis überwintern in Garage

Das ist bemerkenswert, denn die Kakis brauchen nicht nur warme Sommer, sondern reagieren auch empfindlich auf zu frühen Frost. Hier allerdings wird bei Familie Klewitz ein wenig nachgeholfen: „Im Winter kommt das Bäumchen in die ,Blumen-Garage‘“, verrät die Gartenfreundin. In dem rundum mit Styropor gedämmten einstigen Auto-Gehäuse wird dann das Kaki-Bäumchen gemeinsam mit diversen Oleander-Pflanzen den Winter verbringen. Das ist auch gar nicht so kompliziert, denn die Kaki-Pflanze wächst nicht im Freiland, sondern in einem gar nicht mal so großen Blumentopf.

„Wenn das mit dem Klimawandel weitergeht, dann könnten wir ihn auch in den Garten pflanzen“, überlegt die 70-Jährige. Dann könne der eigentlich in warmen Ländern Asiens beheimatete Gast an die Stelle des gerade ausgemachten Kirschbaums rücken.

„Ich esse Kaki-Früchte für mein Leben gern“, sagt Renate Klewitz. Und weil sie beim Gärtnern gerne auch mal ein wenig experimentiert, hatte sie nicht lange gezögert, als sie das Bäumchen in einem Baumarkt fand. Nachdem die Pflanze bislang lediglich neue Triebe produziert hatte, war Klewitz’ Freude umso größer, als sich jetzt zahlreiche Früchte gebildet hatten. Das tomatenförmige Obst hängt schwer an den eher dünnen Zweigen, von denen Klewitz einige vorsichtshalber gestützt hat, um Bruch zu vermeiden.

Nun wartet die Gärtnerin darauf, dass das exotische Obst ausreift. Rund drei Wochen wird sie noch warten müssen. Was dann geschieht? „Nun, ich werde die meisten wohl frisch essen – wann hat man schon die ‚Gelegenheit, Kakis direkt vom Baum zu bekommen?“ (Lesen Sie auch: Volle Körbe in Aussicht: Warum Experten eine gute Pilz-Saison erwarten)

Video: Keine Angst vor Kakis! So bereitet man die exotische Frucht am besten zu

Sollte sie der Ernte nicht Herr werden, könnte es auch noch Marmelade geben, überlegt sie. Zu den süßen Kakis, so ihre Überlegung, könnten die herben Goji-Beeren, die ebenfalls in ihrem Garten wachsen, die passende Ergänzung sein. Aber ob frisch oder für Marmelade: Erst einmal sollen die Früchte noch ausreifen. Der „Herbst-Sommer“ in Fulda und Umgebung wird dabei helfen.

Doch Kaki-Ernten im Freiland werden wohl weiterhin nicht an der Tagesordnung sein, meint Thomas Altemeier von der Firma Rosen-Schleicher in Dietershausen. Auch wenn es inzwischen einzelne Sorten gebe, die als frosthart eingestuft würden, seien die Kaki-Bäume unbedingt auf sehr geschützte Standorte angewiesen. Grade jüngere Pflanzen könnten bei Dauerfrost in unseren Breiten Schaden nehmen.

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