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K+S feiert 200 Millionen Tonnen Rohsalz - Jubiläum im Schatten der Kaliberg-Debatte

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Von: Volker Nies

Jubiläum bei K+S in Neuhof.
Freude über das Jubiläum (von links): Gilles Noël, Bernd Woide, Roland Keidel, Christian Heinrich Mayer, Thorsten Krön, Heiko Stolz und Daniel Föller. © Volker Nies

Die aktuelle Diskussion um die Haldenabdeckung blieb bei der Jubiläumsfeier von K+S nicht ganz außen vor. Aber der Stolz über die seit 1954 geförderten 200 Millionen Tonnen Rohsalz überwog. Der Finanzchef der AG sprach dennoch deutliche Worte.

Neuhof - Für den Vorstand der AG in Kassel gratulierte Dr. Christian Heinrich Meyer, Finanzchef im Vorstand der K+S-AG, zu dem Jubiläum. Bei der Feier am Freitag im Gemeindezentrum in Neuhof rief er seinen 750 Mitarbeitern zu: „Das Werk Neuhof-Ellers ist seit jeher ein elementarer Teil der K+S-Gruppe. Es stellt ein Fünftel der gesamten deutschen Kaliproduktion her.“

200 Millionen Tonnen Rohsalz: K+S-Jubiläum im Schatten der Kaliberg-Debatte

Erst die beeindruckende Innovationskraft der Mitarbeiter im Kreis Fulda mache es möglich, dass das Unternehmen heute dieses Jubiläum feiern könne. Die Dünger aus Neuhof spielten bei der Sicherung der Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung eine wichtige Rolle.

Meyer ging auf die Kritik an den Plänen den Unternehmens ein, die Kalihalde über mehr als 100 Jahre lang mit rund 100 Tonnen Bauschutt und Erdaushub zu bedecken. Das Vorstandsmitglied sagte, K+S verstehe sich als Partner der Region. „Wir nehmen die Kritik und Bedenken, die es jetzt angesichts unserer Pläne zur Abdeckung der Halde gibt, sehr ernst. Wir wollen die Belange der Menschen vor Ort berücksichtigen, denn es soll keine Entscheidung ‚über die Köpfe hinweg‘ sein, sondern wir wollen auf die wichtigen Fragen in einem konstruktiven Dialog möglichst einen ausgewogenen Konsens finden, der von einer breiten Basis getragen werden kann.“

Landrat Bernd Woide und Bürgermeister Heiko Stolz (beide CDU) sagten, sie seien für diese Äußerung Meyers sehr dankbar. Stolz berichtete, die Beteiligten seien derzeit in nicht öffentlichen „guten Gesprächen“. Der Bürgermeister fügte an, Neuhof habe dem Bergbau viel zu verdanken. Der heutige Wohlstand der Gemeinde und sein Vereinsleben seien ohne den Bergbau undenkbar.

„Wir sind eine stolze Bergbau-Gemeinde“, sagte Stolz. Er wünsche sich für die nächsten Jahre das, was die Zusammenarbeit von Gemeinde und K+S in der Vergangenheit ausgezeichnet habe: „Es gab eine große Gemeinsamkeit an Interessen, ein tiefes gegenseitiges Vertrauen und den gemeinsamen Glauben an die Heilige Barbara.“

Video: Forum der Fuldaer Zeitung zur Debatte um den Kaliberg

„K+S leistet einen wichtigen Beitrag zum Wohlstand dieser Region“, sagte Landrat Bernd Woide. Derzeit werde oft vergessen, dass Wohlstand und Arbeitsplätze nicht aus dem Nichts entstünden, sondern dass sie Voraussetzungen brauchten. Eine davon sei die so genannte Urproduktion in der Land- und Forstwirtschaft und im Bergbau. Deutschland erlebe jetzt, wie wichtig es sei, einen Kern an eigener Industrieproduktion zu erhalten.

„Die bergmännische Tradition ist identitätsstiftend für die Menschen hier im Kalirevier“, unterstrich Werkleiter Roland Keidel. „Zusammenhalt und Engagement füreinander sind Eckpfeiler des Zusammenlebens, nur in der Grube, nein, im ganzen Werk und darüber hinaus. Wir sind hier alle Kumpel.“ Daniel Föller, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, erinnerte daran, dass es nach der Wiederaufnahme der Produktion immer einen starken Betriebsrat gegeben habe, dem es immer wichtig gewesen sei, die Sicherheit der Arbeitsplätze langfristig zu sichern.

Die Geschichte des Werkes seit den ersten Arbeiten für die Schichteinbringung 1906 skizzierte Grubenleiter Thorsten Krön in seinem Festvortrag. Das Werk in Neuhof stand immer wieder an der Spitze der technischen Entwicklung. Mehrere Male musste das Werk in Neuhof-Ellers aber durch äußere Einflüsse auch um seine Existenz kämpfen.

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