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„Halleluja und Föllsch Foll hinein“: Karnevalisten feiern Friedensgottesdienst in der Stadtpfarrkirche

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Von: Anja Trapp

Die Fuldaer Innenstadtpfarrei, die Florengäßner Brunnenzeche, närrische Regenten und Aktive feierten am Sonntag den Friedensgottesdienst der Karnevalisten.
„Halleluja und Föllsch Foll hinein“: Die Fuldaer Karnevalisten feierten am Sonntag ihren Friedensgottesdienst in der Stadtpfarrkirche. © Mediennetzwerk Hessen/ Martin Engel

Himmlische Poesie, Gott loben und Freude teilen: Gewaltige Musik, Lachen, aber auch eindringliche Worte und dies ganz im Zeichen Gottes. Die Innenstadtpfarrei, die Florengäßner Brunnenzeche, närrische Regenten und viele Aktive feierten am Sonntag den Friedensgottesdienst der Karnevalisten.

Fulda - Als die Melodie „Du bess die Stadt, opp de mer all he stonn“ der Kölner Kultband Black Föss durch den Musikverein Niesig erklang, war ein ganz besonderer Moment des Gottesdienstes. In der Kirche wurde geschunkelt und geklatscht. Der Einzug der Fahnenabordnungen der Fuldaer Rand- und Bundesstaaten und der Fahne der Bürger- und Prinzengarde der Fuldaer Karnevals-Gesellschaft (FKG) sowie aller närrischen Regenten gaben nach zwei Jahren wieder ein prachtvolles Bild ab. Die Aktiven, die in ihren Uniformen gekommen waren, sowie die stimmungsvolle Musik des Musikvereins Niesig und des Organisten Hans-Joachim Rill trugen ihr Übriges dazu bei.

Fulda: Karnevalisten feiern Friedensgottesdienst in der Stadtpfarrkirche

Gleich zu Beginn legten traditionell die Tollitäten ihre Insignien wie Kelch und Zepter am Altar ab, um klar und deutlich zu zeigen, dass an diesem Tag nur einer den Ton angibt, nämlich Jesus Christus. Anschließend wurde die neue Friedenskerze mit den Wappen der FKG sowie der Rand- und Bundesstaaten gesegnet und entzündet, um Gottes Beistand zu erbitten.

Frieden in der Welt, Gelassenheit und Geselligkeit wurde in den Fürbitten der Tollitäten sowie in der Lesung von Fuldas Prinz Ralph Medicus Fidelicus LXXX. aufgegriffen. So wurde unter anderem gebeten, die Freude an der Foaset in den Kreis Fulda zu tragen und die Freude zum Ausdruck gebracht, wie schön es sei die Foaset zu feiern und die Aktiven der Vereine zu sehen. Susi Süssemilch dankte in ihrem „Gespräch“ mit Gott, dass der Friede im Kleinen anfange. Und sie versprach, ein bisschen friedlicher und geduldiger zu sein. Sie unterstrich aber auch, dass Gott Freude und Hoffnung gebe, so dass alle durch diese Zeiten kämen.

Stadtpfarrer Stefan Buß stieg wie gewohnt auf die Kanzel, wechselte Birett gegen Narrenkappe und hielt seine gereimte Fastnachtspredigt. Er freute sich sichtlich, die Kampagne wieder in vollen Zügen zu genießen und so rief er den Fastnachtern zu: „So beginnen wir jetzt mit viel Freud und Lob und damit nicht zu klein, wir rufen Halleluja und Föllsch Foll hinein.“ Buß fand allerdings auch ernste Worte. Die Menschen, die gegen den Gottesdienst seien, und sagen, es sei Blasphemie lud er ein, einmal mit dabei zu sein und versicherte, dass er auf gar keinen Fall mehr auf solche E-Mails eingehen werde. Was mit viel Beifall der Gottesdienstbesucher quittiert wurde. (Lesen Sie auch: Funkelnde Sterne am Foaset-Himmel: FKG-Fremdensitzung im großen Saal der Orangerie)

Friedensgottesdienst in Fulda: Pfarrer Stefan Buß hält gereimte Predigt

An seine Gemeinde gewandt äußerte der Stadtpfarrer sich so: „In jedem Fall, und damit wären wir wieder bei der Fassenacht, kann auch ein Christ der Freude ausstrahlt und ansteckend lacht, ein überzeugender Zugang sein zum Glauben und zur Kirche, ihr Leute und so die Herzen erreichen der Menschen von heute. Eines sollten wir nicht vergessen, Foaset ohne Kirche zu denken, ist nicht zu vermessen. So wollen wir heute wieder alle miteinander fröhlich singen und die Botschaft des Friedens zu allen bringen. Wir rufen alle, ob Groß oder Klein, noch einmal Halleluja und Föllsch Foll hinein. Amen.“

Zum Schluss zogen die Uniformierten mit dem Bewusstsein aus der Stadtpfarrkirche, wieder einen wundervollen Friedensgottesdienst erlebt zu haben.

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