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Kein inklusives Wohnprojekt in der „L14“: antonius will Gebäude wieder verkaufen

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Antonius will die Immobilie in der Langebrückenstraße verkaufen.
antonius will die Immobilie in der Langebrückenstraße verkaufen. © Marie Zein

antonius hat sich von seinen Plänen verabschiedet, in der Fuldaer Langebrückenstraße ein inklusives Wohnprojekt zu realisieren. Stattdessen werden nun weitere „Gartenhäuser” auf dem Campus-Gelände in Erwägung gezogen.

Fulda - 2018 hatte die Bürgerstiftung antonius die Immobilie Langebrückenstraße 14 in Fulda – in der Vergangenheit als „L14” bekannt – zwischen Dom und Andreasberg von den Unternehmerfamilien Burg und Geißendörfer erworben, die in den Folgejahren auf dem angrenzenden Areal 86 Eigentumswohnungen gebaut hatten.

In dem verbliebenen, und an antonius verkauften, Vorderhaus sollten bis zu 22 Einzelapartments oder Einzelzimmer in Wohngemeinschaften entstehen. Hier sollte das Projekt „Leben und Wohnen” umgesetzt werden. (Lesen Sie hier: Perspektiva hilft durch Corona-Zeit: Positive Bilanz bei Beschäftigung Schwerbehinderter)

Fulda: Kein inklusives Wohnprojekt in „L14“ - antonius-Vorstand nennt Gründe

Rund dreieinhalb Jahre nach dem Erwerb steht nun allerdings fest, dass das Projekt in dieser Form nicht realisiert werden wird. „Wir haben uns entschlossen, das Gebäude wieder zu verkaufen“, sagt Rainer Sippel, geschäftsführender Vorstand der Bürgerstiftung Antonius. „Wir wollten es ursprünglich sehr gerne entwickeln.“

Allerdings seien die Herausforderungen des Denkmalschutzes höher als erwartet, so Sippel. Zudem habe es Veränderungen hinsichtlich der Fördermöglichkeiten gegeben. „Daher werden wir diesen Schritt nun doch nicht gehen.“

Stattdessen plant Antonius, weitere Gebäude nach dem „Gartenhaus“-Konzept auf dem Campus-Gelände an der St.-Vinzenz-Straße in Haimbach zu errichten. Ein erstes dieser Häuser wurde bereits 2016 eingeweiht. Es umfasst neun barrierefreie Wohnungen, in denen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zusammenleben können.

Und auch wenn Sippel das Projekt in der Langebrückenstraße gerne entwickelt hätte, kann er der aktuellen Entwicklung durchaus etwas Positives abgewinnen. „In der Langebrückenstraße hätte das Projekt eher einem Wohnheim geähnelt.“

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In den „Gartenhäusern” sei das inklusive Wohnen hingegen deutlich besser darstellbar. Zudem biete der Ansatz die Möglichkeit für ein deutlich besseres Gemeinschaftsgefühl, erklärt der langjährige Antonius-Chef.

Einen Käufer für die Immobilie „L14” gibt es laut Sippel noch nicht. Die Stadt Fulda hat zumindest aktuell kein Interesse, das Gebäude zu kaufen und zu entwickeln. „Für die Stadt käme ein Erwerb nur dann in Frage, wenn sich ein städtischer Bedarf ergäbe und ein entsprechender Gremienbeschluss vorläge. Beides ist aktuell nicht der Fall”, sagt Magistrats-Pressesprecher Johannes Heller. (von Tobias Farnung)

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