1. Fuldaer Zeitung
  2. Fulda

Sommerferien fast vorbei: 530 Kinder aus der Ukraine starten im Kreis Fulda in das Schuljahr

Erstellt:

Von: Volker Nies

So wie für die 6-jährige Yeva, die in Berlin eingeschult wurde, startet nun auch im Kreis Fulda für zahlreiche geflüchtete Kinder aus der Ukraine das Schuljahr. (Symbolfoto)
So wie für die 6-jährige Yeva, die in Berlin eingeschult wurde, startet nun auch im Kreis Fulda für zahlreiche geflüchtete Kinder aus der Ukraine das Schuljahr. (Symbolfoto) © Christoph Soeder/dpa

Das Ende der Sommerferien ist in Sicht. Am Montag (5. September) sind die Ferien schon wieder vorüber. Zu Schuljahresbeginn werden 530 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine Schulen von Stadt und Kreis Fulda besuchen.

Fulda - Diese Schätzung gab Schulamtschefin Marion VanCuylenburg, die seit einem Jahr im Amt ist, ab. „Derzeit gehen wir von 530 ukrainischen Schülerinnen und Schülern an den Schulen in Stadt und Landkreis Fulda aus. Davon werden 372 in den Schulen des Landkreises und 115 in den Schulen der Stadt Fulda beschult“, erklärt die Schulamtsdirektorin.

Fulda: 530 Kinder aus der Ukraine starten in das Schuljahr

In InteA-Klassen der Richard-Müller-Schule in Fulda werden 43 ukrainische Schutzsuchende unterrichtet. Berufliche Schulen bieten für junge Flüchtlinge, Spätaussiedler und Zuwanderer mit keinen oder geringen Deutschkenntnissen Intensivklassen an. InteA-Klassen dienen der sprachlichen Förderung und tragen zur allgemeinen und beruflichen Bildung bei. Das Sprachförderkonzept wird flankiert durch ein sozialpädagogisches Angebot.

Die InteA-Klassen sind ein Angebot für Schülerinnen und Schüler mit erhöhtem Sprachförderbedarf ab 16 Jahren bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres. „Möglicherweise verändern sich diese Zahlen zum Schuljahresstart aufgrund von Weg- oder auch Zuzügen noch“, fügt VanCuylenburg an.

Das Land Hessen hatte sich intensiv um die Beschäftigung von Lehrkräften aus der Ukraine bemüht. Diese Bemühungen trugen auch im Landkreis Fulda Früchte. „Wir beschäftigen neun Lehrkräfte aus der Ukraine, die zum Teil Deutsch als Zweitsprache, aber auch das freiwillige Ergänzungsangebot ‚Sprach- und Kulturvermittllung in ukrainischer Sprache (UKEA)‘ anbieten“, berichtet die Leiterin des Staatlichen Schulamts Fulda.

Der Aktionsplan der Landesregierung sieht folgendes Vorgehen vor, wie das Kultusministerium in Wiesbaden erläutert: Nach dem Aktionsplan sollen ukrainische Flüchtlingskinder, die im nächsten Jahr schulpflichtig werden, bereits jetzt die Grundschule besuchen – und zwar als Seiteneinsteiger in Vorlaufkursen.

Video: Leben ohne Schule - Kinder im Ukraine-Krieg

Bereits schulpflichtige Grundschulkinder werden in Intensivklassen aufgenommen und gezielt in 18 Wochenstunden in Deutsch gefördert. In Ausnahmefällen können sie auch direkt in die Regelklasse kommen. Insofern die Möglichkeiten vor Ort gegeben sind, kann ein ergänzender Unterricht in ukrainischer Sprache mit vier Wochenstunden angeboten werden.

Ukrainische Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren an allgemeinbildenden Schulen werden in Intensivklassen aufgenommen und 22 Stunden in der Woche gefördert. Im Bedarfsfall wird die Teilnahme am freiwilligen Online-Unterricht in ukrainischer Verantwortung ermöglicht. Seit dem Ende des ukrainischen Schuljahrs Ende Mai, können auch sie je nach Möglichkeiten vor Ort, zusätzlich an einem ergänzenden Unterricht in ukrainischer Sprache teilnehmen.

Auch die Kinder und Jugendlichen über 16 Jahren an beruflichen Schulen werden in Intensivklassen aufgenommen und erhalten 16 Wochenstunden Deutschförderung. Auch hier soll die Teilnahme an einem freiwilligen digitalen Unterricht in ukrainischer Sprache ermöglicht werden.

Auch interessant