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Kläranlage wird für 15 Millionen Euro umgebaut - Start für Großprojekt

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Von: Jasmin Herzberg

Spatenstich in Löschenrod: Die Kläranlage im Eichenzeller Ortsteil wird umgebaut.
Beim Spatenstich dabei waren Karl-Ludwig Tann (Geschäftsführer Tiefbautechnisches Büro Köhl, von links), Martin Wett, Holger Breithecker (Ortsvorsteher Löschenrod), Thomas Seban, Steffen Korell (Bürgermeister Gersfeld), Joachim Bohl (Vorsitzender des Abwasserverbandes Oberes Fuldatal), Johannes Rothmund, Ramona Ruppert (Wasserbehörde Landkreis Fulda), Thomas Breithenbach (Abwasserverband Oberes Fuldatal), Julian Rudolf (CDU), Claus-Dieter Schad (FDP), Lutz Köhler (SPD) und Stefan Herget. © Jasmin Herzberg

Was lange währt, wird endlich gut: Nachdem lange geplant worden war, fand jetzt der Spatenstich für die Umbaumaßnahmen der Kläranlage in Löschenrod statt. Sie soll auf den neusten Stand gebracht werden. 

Eichenzell - Seit 2018 wurde am Großprojekt Kläranlagenumbau getüftelt, und verschiedene Varianten wurden technisch und wirtschaftlich durchgesprochen. „Jetzt gehen wir es endlich an und erste konkrete Schritte sind zu sehen“, sagte Johannes Rothmund (CDU), Bürgermeister von Eichenzell, beim Spatenstich auf dem Gelände der Kläranlage.

Kreis Fulda: Kläranlage Löschenrod wird für 15 Millionen Euro umgebaut

Er geht davon aus, dass die Um- und Ausbaumaßnahmen zwei bis zweieinhalb Jahre dauern: „Es gibt immer unvorhergesehene Komplikationen, deshalb sind zweieinhalb Jahre realistisch.“ Thomas Seban, Geschäftsführer des Abwasserverbands Oberes Fuldatal, stimmt ihm zu: „Geplant ist, die Maßnahmen Ende 2024 abzuschließen.“

Warum die Kläranlage in Löschenrod (Kreis Fulda) für etwa 15 Millionen Euro umgebaut wird, erklärte Martin Wett, Geschäftsführer des Ingenieurunternehmens Holinger. Die Kläranlage wurde im Jahr 1989 in Betrieb genommen und verfügte bisher über eine Ausbaugröße von 12 000 EW – damit ist die Anzahl der Einwohner gemeint, die im Einzugsgebiet einer Kläranlage leben.

„Weil immer mehr Menschen ins Einzugsgebiet ziehen und auch mehr Gewerbeflächen hinzukommen, musste die Leistung der Kläranlage aufgestockt werden“, sagte Wett. Nach dem Umbau werde sie eine Ausbaugröße von 18.900 EW aufweisen. (Lesen Sie hier: Rampe und neue Wände am Bronnzeller Kreisel: B27-Verkehrsführung ändert sich dauerhaft).

Hinzu komme, dass die Kläranlage in Weyhers mit an die Kläranlage Löschenrod angeschlossen werde. „Da kommen dann noch einmal 1500 EW dazu“, sagte Wett. 2018 haben die Vorplanungen begonnen, 2019 die Vorarbeiten, bei denen die Zufahrt erneuert wurde. Mit dem Spatenstich wurde die heiße Phase eingeleitet.

Im Zuge des Umbaus sind einige Maßnahmen geplant, darunter die Sanierung des Betriebsgebäudes. „Es entspricht nicht mehr den Arbeitsschutzbedingungen. Es wird aufgestockt und wir richten zeitgemäße Arbeitsbereiche ein“, erklärte Wett. Außerdem werde die gesamte Anlage auf den neusten Stand gebracht. Dabei sei die Energieeffizienz ein wichtiger Faktor, auf den geachtet wird.

Startschuss für Großprojekt in Löschenrod

„Zunächst war eine Faulungsanlage in Planung, bei der Klärschlamm in Bio-Gas umgewandelt wird. Aus wirtschaftlichen Gründen haben wir uns aber dazu entschieden, diese Aufgabe an einen externen Dienstleister abzugeben“, berichtete Wett. Wer diese Aufgabe übernehmen wird, steht noch nicht fest.

Des Weiteren ist die Installation von Fotovoltaikanlagen auf den Dächern geplant. Es wird eine erzeugte Energiemenge von 51 000 Kilowattstunden pro Jahr erwartet, die in die Eigennutzung fließt. Der Gesamtverbrauch der Kläranlage liegt bei 290 000 Kilowattstunden pro Jahr.

Wett wies darauf hin, dass der Umbau stressig wird. Stefan Herget, Inhaber der gleichnamigen Baufirma, die den Umbau der Kläranlage durchführt, hofft, dass es keine Komplikationen gibt. Er ist sich sicher: „Wenn wir alle an einem Strang ziehen, schaffen wir das Großprojekt.“ Bürgermeister Rothmund fügte hinzu: „Das müssen wir uns alle hinter die Löffel schreiben.“ (Lesen Sie auch: Abwasserverband tätigt millionenschwere Investition in den Gewässerschutz).

Während der Bauarbeiten wird die Kläranlage im vollen Umfang weiterlaufen. „Das muss gewährleistet sein“, sagte Seban. „Wenn ein Bereich gerade erneuert wird und deshalb nicht genutzt werden kann, wird dafür ein Provisorium eingerichtet“, erklärte Wett.

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