Klinikum Fulda verabschiedet Chefarzt der Nuklearmedizin feierlich

Das Klinikum Fulda hat den Chefarzt der Nuklearmedizin, Dr. Andreas Hertel, feierlich verabschiedet - nach über 22 Jahren als Klinik-Direktor.
Fulda - Dr. Andreas Hertel ist nach über 22 Jahren als Direktor der Klinik für Diagnostische und Therapeutische Nuklearmedien am Klinikum Fulda offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden. Zahlreiche Gäste und Kollegen nahmen an der Veranstaltung im Hörsaal teil, wie das Klinikum in einer Mitteilung berichtet.
Fulda: Klinikum verabschiedet Chefarzt der Nuklearmedizin feierlich
Der Vorstandssprecher des Klinikums Fulda, Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, bedankte sich auch im Namen seines Vorstandskollegen Burkhard Bingel bei Dr. Hertel für seinen erfolgreichen Aufbau und Implementierung der damals neu gegründeten Klinik für Diagnostische und Therapeutische Nuklearmedizin.
Zuletzt war nach fast 14-jähriger Tätigkeit als erste Direktorin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Dr. Anna-Maria Budczies vom Klinikum-Vorstand in den Ruhestand verabschiedet worden.
Dr. Thomas Menzel gab einen Einblick in die beruflichen Meilensteine von Dr. Andreas Hertel. Dieser absolvierte sein Studium der Humanmedizin an der Universität in Bonn sowie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt. Ab 1988 arbeitete er an der Universitätsklinik Frankfurt zunächst als Assistenzarzt der Abteilung für Nuklearmedizin und ab dem Jahr 1992 als Funktionsoberarzt.

1995 wurde er zum zweiten Oberarzt der Abteilung ernannt, 1997 zum leitenden Oberarzt sowie zum Vertreter des Direktors der Klinik für Nuklearmedizin. 1998 folgte seine Habilitation für das Fach Nuklearmedizin. Im Mai 2000 übernahm er als Direktor die neu gegründete Klinik für Diagnostische und Therapeutische Nuklearmedizin des Klinikums Fulda.
„Mit dem Ausscheiden des langjährigen vorherigen Institutsdirektors der Radiologie, Prof. Dr. Jean Haas, wurde im Jahr 2000 das Radiologie-Zentrum am Klinikum Fulda gegründet“, erläutert Menzel, „das seitdem in vier selbständige Bereiche Radiologie, Neuroradiologie, Strahlentherapie/Radioonkologie und Nuklearmedizin gegliedert ist – ergänzt durch die Medizinische Physik.“
Mit der Neustrukturierung sei der medizinischen Entwicklung Rechnung getragen worden. Dr. Hertel habe die Nuklearmedizin am Klinikum Fulda erfolgreich vorangetrieben. In der Klinik für Diagnostische und Therapeutische Nuklearmedizin werden heute - Dank dem Engagement Hertels - Organerkrankungen und eingeschränkte Funktionsleistungen bereits im frühen Stadium mittels schwach radioaktiv markierten Substanzen erkannt.
Hierzu stehe neben einem SPECT-CT-Gerät (Single-Photon-Emissions-Computer-Tomographie) – das heißt ein Hybridsystem, bei dem im Rahmen der nuklearmedizinischen Untersuchung sogenannte „Marker“ zur Diagnostik der Schilddrüse, des Knochens, der Lunge, der Nieren sowie des Herzens eingesetzt werden - auch ein sogenanntes PET-CT als hochmodernes Diagnosegerät der Nuklearmedizin zur Verfügung.
In der Routine, aber auch in Sondersituationen war er stets mit seiner speziellen Expertise ein kollegialer Ansprechpartner.
„Im vergangenen Jahr investierte das Klinikum 1,5 Millionen Euro in ein PET-CT-Gerät der neuesten Generation.“ Neben dem Schwerpunkt der Krebsdiagnostik habe Hertel maßgeblich die Behandlung gutartiger und bösartiger Schilddrüsenerkrankungen ausgebaut: von der Sonographie und Szintigraphie bis zur Radiojodtherapie auf der Station R1N.
Ebenso habe er die Behandlung chronisch entzündlicher Gelenkserkrankungen - zum Beispiel bei Rheumatikern - weiterentwickelt sowie die Schmerztherapie beim metastasierten Prostata- oder Mammakarzinom vorangetrieben. Dr. Hertel war zudem zeitweise Zentrumsleiter des von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Onkologischen Zentrums am Klinikum Fulda.
Dr. Andreas Hertel wurde wiederholt vom Fachverlag Focus als „Deutschlands TOP-Mediziner“ ausgezeichnet. Neben seiner Tätigkeit als Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am Klinikum Fulda etablierte Dr. Hertel seit dem April 2008 zusammen mit Dr. Nicole Buhl-Heinrichs den Fachbereich Nuklearmedizin im MVZ für Diagnostik.
Festredner Prof. Dr. Markus Luster, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin der Philipps-Universität Marburg, gab in seinem Vortrag „Zukunftsperspektive Nuklearmedizin“ einen Ausblick des Fachgebiets: „Die Nuklearmedizin ist ein Patienten-orientiertes, dnamisch wachsendes Fach.“
Es gewinne „sowohl bei der Diagnostik, als auch Therapie bösartiger Erkrankungen, namentlich ist hier unter anderem das Prostatakarzinom zu nennen, als auch bei anderen „Volkskrankheiten“, wie der Demenzentwicklung, zunehmende Bedeutung“. „Getrieben ist diese Entwicklung von der Verfügbarkeit neuer sogenannter Radiopharmaka, die eine gezielte Bildgebung und hieraus resultierende Radionuklid-gestützte Therapie ermöglichen (Theranostik).“
„Das Fach erschließt sich somit in einer älter werdenden Gesellschaft, relevante Patientengruppen und leistet einen wichtigen Beitrag in der Versorgung dieser Menschen.“ Prof. Luster lobte Dr. Hertel als einen „klinisch versierten, meinungsstarken Kollegen, der neuen Entwicklungen in der Nuklearmedizin stets aufgeschlossen gegenüber stand und wegen seines außerordentlichen Engagements im Rahmen der Fachgesellschaft stets geschätzt wurde“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin.
Fulda: Dr. Fadi Khreish neuer Nuklearmedizin-Direktor am Klinikum
Prof. Dr. Konrad Schwager, Ärztlicher Direktor (Sprecher der Ärztlichen Direktoren) am Klinikum Fulda, dankte Dr. Hertel auch im Namen der Direktorinnen und Direktoren: „Immer vorne dabei hat Dr. Andreas Hertel die Nuklearmedizin ihrer Bedeutung entsprechend am Klinikum Fulda positioniert. Mit der Etablierung neuer Methoden hat er uns Kolleginnen und Kollegen unterstützt.“
„In der Routine, aber auch in Sondersituationen war er stets mit seiner speziellen Expertise ein kollegialer Ansprechpartner.“ In seinen Schlussworten dankte Dr. Hertel dem Vorstand, den Rednern sowie seinem gesamten Team und wünschte Priv.-Doz. Dr. Fadi Khreish, der seit 1. November 2022 die Nachfolge als Direktor der Klinik angetreten hat, viel Erfolg.
Dr. Hertel wird als Facharzt für Nuklearmedizin seinen ambulanten Patienten im MVZ für Diagnostik weiterhin zur Verfügung stehen: Patientinnen und Patienten können dort ambulante Sprechstundentermine für Erkrankungen im nuklearmedizinischen Bereich, wie zum Beispiel Schilddrüsen-Erkrankungen.