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Klinikum verabschiedet Anna-Maria Budczies in den Ruhestand - „neue Strukturen geschaffen und aufgebaut“

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Von: Sebastian Reichert

Anna-Maria Budczies (Dritte von links) ist vom Klinikum Fulda verabschiedet worden. Bei dabei bei der Feier: Elisabeth Budczies, Henning Bergmann, Burkhard Bingel, Prof. Dr. Johannes Kruse und Prof. Dr. Konrad Schwager.
Anna-Maria Budczies (Dritte von links) ist vom Klinikum Fulda verabschiedet worden. Bei dabei bei der Feier: Elisabeth Budczies, Henning Bergmann, Burkhard Bingel, Prof. Dr. Johannes Kruse und Prof. Dr. Konrad Schwager. © Peter Jacob/Klinikum Fulda

Nach fast 14-jähriger Tätigkeit als erste Direktorin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ist Dr. Anna-Maria Budczies jetzt im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung vom Vorstand des Klinikums Fulda in den Ruhestand verabschiedet worden.

Fulda - Dr. Anna-Maria Budczies war am 1. Dezember 2008 als Direktorin der damals neu gegründeten Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Fulda eingeführt worden. Sie habe damals keine bereits etablierte Klinik übernommen, erläuterte Burkhard Bingel, Vorstand Administration am Klinikum Fulda.

Dr. Anna-Maria Budczies hat „zusammen mit ihrem Team in den Wochen und Monaten nach ihrem Amtseintritt neue Klinikstrukturen geschaffen und aufgebaut“, lässt sich Burkhard Bingel in einer Pressemitteilung vom Klinikum Fulda zitieren. Am 19. Januar 2009 wurde dann die Tagesklinik mit damals sechs Patienten zunächst in provisorisch umfunktionierten Büroräumen eröffnet.

Fulda: Klinikum Fulda verabschiedet Dr. Anna-Maria Budczies in Ruhestand

Kurze Zeit später kamen zusätzlich sechs stationäre Patientenplätze hinzu, die zunächst auf der Station der Herz- und Thoraxchirurgie untergebracht wurden. „Die damals neu gegründete Klinik hat sich in den vergangenen fast 14 Jahren unter der Leitung von Frau Dr. Budczies sehr erfolgreich weiterentwickelt. Hierfür gebührt Ihnen unser Respekt und unser Dank“, sagte Bingel, der auch im Namen des Vorstandskollegen Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel sprach.

Heute verfügt die Psychosomatische Klinik über 60 Betten und Plätze, eine moderne Tagesklinik in der Schumannstraße sowie Möglichkeiten zur ambulanten Behandlung im Medizinischen Versorgungszentrum Osthessen. Auch das Leistungsspektrum wurde in den vergangenen Jahren deutlich ausgeweitet:

So wurde eine Spezialstation für Patienten mit chronischen Schmerzerkrankungen gemeinsam mit der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin etabliert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Unterstützung von Menschen mit schweren körperlichen Erkrankungen. Für schwer traumatisierte Menschen besteht ein traumaspezifisches Behandlungskonzept.

Die Spezialstation mit dem Schwerpunkt „Familie“ richtet sich speziell an psychisch kranke Eltern, die Erziehungsverantwortung für heranwachsende Kinder und Jugendliche tragen sowie im Rahmen der Mutter-Kind-Behandlung an Mütter mit psychischen Erkrankungen nach der Geburt.

„Die Psychosomatik im Klinikum ist regional fest verankert und integrativer Teil der Versorgung psychisch Kranker in Osthessen. Und das ist der Verdienst von Fr. Dr. Budczies und ihrem Team. Sie waren all die Jahre eine Bereicherung für unser Klinikum und für die Bürgerinnen und Bürger der Region“, erklärte Bingel.

Prof. Dr. Konrad Schwager dankte Dr. Budczies auch im Namen der Ärztlichen Direktorinnen und Direktoren für die stets vertrauensvolle und kollegiale Zusammenarbeit. Die psychosomatische Behandlung von Patienten habe eine hohe Bedeutung und sei eine „klassische Querschnittsaufgabe“, sagte Schwager.

Als Festredner sprach Professor Dr. Johannes Kruse, Direktor der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Gießen Marburg, über „Psychosomatische Medizin – eine evidenzbasierte Leidenschaft“: „Psychosomatische Medizin heißt nicht dem Körper weniger, sondern der Seele mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Der Mensch steht im Mittelpunkt.“

„Die psychosomatische Behandlung im stationären und tagesklinischen Bereich ist für die Patienten sehr hilfreich, die Mitarbeiter haben an dieser äußerst sinnvollen und effektiven Arbeit viel Freude“, berichtete Professor Kruse (lesen Sie auch hier: Focus-Ärzteliste 2022 zeichnet Spitzenmediziner am Klinikum Fulda aus).

Video: Jens Spahn diskutiert mit Krankenhauspersonal

Dr. Budczies dankte in ihren Schlussworten neben den Rednern insbesondere ihrem Team für die langjährige intensive Zusammenarbeit. Sie wünschte ihrem Nachfolger Professor Dr. Henrik Kessler, der am 1. August 2022 die Nachfolge als Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie übernehmen wird, viel Erfolg.

„Ich bin sehr froh, dass es uns geglückt ist, mit Herrn Professor Kessler einen sehr erfahrenen und engagierten Arzt mit einer sehr großen wissenschaftlichen Expertise zu gewinnen, der die weitere  Entwicklung von Forschung und Lehre am Klinikum Fulda voranbringen wird.“

In der Übergangszeit wird die Leitung der Klinik vom langjährigen leitenden Oberarzt Stefan Hoffmann übernommen.

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