30 Prozent der Erwachsenen in Deutschland litten an einer psychischen Erkrankung, von drei bis vier Millionen Kindern sei mindestens ein Elternteil betroffen, von 175.000 Kindern gar ein Elternteil in stationärer Behandlung. „Diese Kinder haben ein deutlich erhöhtes Risiko selbst psychisch zu erkranken“, konstatiert die Klinikdirektorin, die großen Wert auf die Prävention legt.
Seit Februar läuft die teilstationäre Behandlung bereits. Budczies sagt, von dem Erfolg sei sie selbst überrascht: „In den ersten Wochen haben wir gesehen, wie sehr sich die Kinder verändern. Mit einem solchen Effekt hätte ich nicht gerechnet.“
Ziel der Therapie ist es laut Froschmayer, möglichst früh eine sichere Bindung zwischen Kindern und Müttern aufzubauen. Nur so lasse sich der negative Kreislauf aus psychischer Erkrankung und Beziehungsstörungen durchbrechen, erklärt die Teamleiterin. Die alleinige Behandlung der Mütter, die über das medizinische Versorgungszentrum organisiert wird, sei nicht ausreichend. Abhilfe sollen nun die fünf Plätze in der teilstationären Behandlung bieten. Diese fußt auf vier Bausteinen: psychologische und medizinische Therapie, Pflege und Sozialarbeit.
Das Angebot wertet Klinikvorstand Privatdozent Dr. Thomas Menzel als ein neues und besonderes Behandlungsprogramm im Portfolio des Klinikums. „Dieses ist speziell ausgelegt auf eine gute Behandlungs- und Betreuungsmöglichkeit“, erklärt der Klinikvorstand. Die Nachfrage sei vorhanden.
Vor der Segnung, die der evangelische Pfarrer Holger Greve gemeinsam mit seinem katholischen Amtsbruder Peter Bierschenk vornimmt, erinnert er sich selbst an die Bedeutung von Trost in frühsten Kindertagen: „In diesen Räumen sollen Beziehung und Liebe wachsen“, wünscht Greve.