„Eine der größten in Deutschland“: Klinikum Fulda feiert 50 Jahre Urologie und Kinderurologie

Goldenes Jubiläum im Klinikum Fulda: Die Klinik für Urologie und Kinderurologie hat am 10. September ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert.
Fulda - Vorstandssprecher Dr. Thomas Menzel gratulierte auch im Namen seines Vorstandskollegen Burkhard Bingel zum 50. beziehungsweise 51. Jubiläum der Klinik für Urologie und Kinderurologie des Klinikums Fulda. Denn eigentlich konnte die Klinik bereits 2021 – mitten in der Corona-Pandemie – auf ihr 50-jähriges Bestehen zurückblicken.
Fulda: Klinikum feiert Jubiläum - 50 Jahre Urologie und Kinderurologie
„Die Entwicklung der Urologie im Klinikum Fulda ist eine echte Erfolgsgeschichte. Die Anzahl der behandelten Patientinnen und Patienten ist stetig gestiegen. Heute werden jährlich über 3000 stationäre Behandlungen durchgeführt. Damit zählt die urologische Klinik in Fulda zu den größten in Deutschland“, hob Menzel laut einer Pressemitteilung des Klinikums Fulda in seiner Begrüßungsrede hervor.
Professor Dr. Tilman Kälble sowie Oberarzt Dr. Matthias Schieber gingen näher auf die Entwicklung der Urologischen Klinik in Fulda ein: Die Anfänge der urologischen Abteilung sind bereits auf das Jahr 1967 zurückzuführen. Am 30. April 1971 wurde dann eine eigenständige Abteilung für Urologie – damals in den Räumen des St. Antoniusheims - eingerichtet.
Bereits nach einem Jahr habe sich gezeigt, dass die Bettenkapazität zu gering angesetzt war. So war es für die urologische Klinik notwendig, in verschiedene Nachbarkliniken zu expandierenden und die Bettenzahl auf 50 Betten aufzustocken. Nach Fertigstellung des Neubaus der damals „Städtischen Kliniken“ Fulda in der Pacelliallee im November 1975, erfolgte im Februar 1976 der Bezug des Neubaus. (Lesen Sie auch: Neuer Chefarzt: Henrik Kessler jetzt Leiter der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie)
Die Urologische Klinik verfügte dort über 60 Betten. Die Fallzahlen im stationären Bereich erreichten ab 1979 ein Niveau von etwa 2200 Patienten, mit einem weiteren langsamen Anstieg auf etwa 2500 Patienten im Jahre 1991. Bis 2019 kam es zu einem weiteren deutlichen Anstieg der Fallzahlen im stationären Bereich auf rund 3100 Patienten.
Seit dem 1. Januar 2000 ist die Klinik zusammen mit der Medizinischen Klinik III unter dem damaligen Direktor Professor Dr. Winfried Fassbinder ein Zentrum für Nierentransplantationen. „Für unsere Aktivitäten bezüglich Organspende wurden wir 2004 und 2009 vom hessischen Sozialministerium ausgezeichnet“, hob Kälble hervor.
Ab dem Jahr 2002 wurde die Laparoskopie, die so genannte Schlüsselloch-Chirurgie, in der Klinik etabliert. Ab 2003 wurden dann die potenzerhaltende Zystektomie sowie die potenzerhaltende radikale Prostatektomie in der Abteilung durchgeführt. Im Jahr 2006 wurden die endoskopischen Eingriffe bei Prostatavergrößerung durch lasergestützte Verfahren erweitert. Seit 2008 ist die Klinik zertifiziertes Prostatakarzinomzentrum.
Insbesondere die Nierentransplantationen entwickelten sich gut: Das Transplantationszentrum zeichnet sich durch eine hervorragende Operationsqualität, Vor- und Nachsorge sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit - insbesondere zwischen Urologie und Nephrologie - aus.
Im Jahr 2017 wurde Professor Kälble eine besondere Auszeichnung zuteil: Er wurde zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Urologie gewählt. Ein weiterer Meilenstein sei im Jahr 2017 die Einführung der MRT-gestützten Fusionsbiopsie der Prostata gewesen, die in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie erfolgte. Im Jahr 2019 konnte die Urologische Klinik ihre Bettenstation sowie ihre neuen OP-Säle im INO-Zentrum beziehen.
Im September 2020 wurde die Klinik von OnkoZert (Zertifizierungsgesellschaft der Deutschen Krebs Gesellschaft) zum Nierenzellkarzinomzentrum zertifiziert. In dem Zentrum erfolgt die operative Versorgung der Nierentumore sowohl laparoskopisch (minimal-invasiv), als auch offen chirurgisch nach entsprechender Patientenselektion. Es besteht eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Tumorklinik sowie der Nephrologie des Klinikums Fulda.
Fuldaer Klinik für Urologie und Kinderurologie eine der größten in Deutschland
Dr. Alois Rhiel, Oberbürgermeister und Staatsminister a.D., hob in seinem Grußwort insbesondere die medizinische Versorgung der Menschen in Osthessen durch das Nierentransplantationszentrum hervor: „Zum 1. Januar 2000 wurde Fuldas Klinikum als erstes und einziges kommunales Haus als das vierte Nierentransplantationszentrum in Hessen ausgewiesen.“
Als damaliger Oberbürgermeister hat sich Dr. Rhiel im Jahr 1998 zusammen mit dem damaligen Krankenhausdezernenten und heutigem Landrat Bernd Woide (CDU) für ein Transplantationszentrum in der Region Fulda eingesetzt.
15-minütige Vorträge von Professor Kälble und den Oberärztinnen und -ärzten Dr. Maximilian-Phil Mulfinger, Dr. Ines Hofmann, Dr. Kristina Wiens sowie vom leitenden Oberarzt Dr. Karsten Fischer, gaben einen kompakten Überblick zum heutigen Leistungsspektrum der Klinik. (Lesen Sie auch: Babyboom im Klinikum Fulda: 1000. Geburt so früh wie nie zuvor)
In seinen Schlussworten dankte Professor Kälble seinem gesamten Team, den Rednern sowie dem Vorstand. Sein besonderer Dank ging an Oberarzt Dr. Matthias Schieber, für die Unterstützung des Symposiums sowie der Erstellung der Jubiläumsbroschüre – die zum Schluss allen Gästen übergeben wurde.