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Kreis Fulda stattet 64 Schulen mit Luftfiltern aus - Schutz vor allem für die Kleinsten

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Von: Volker Nies

Luftfilter
Der Kreis Fulda hat mobile Luftfilter vorrangig in den Grundschulen eingesetzt. (Symbolbild) © Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Der Landkreis Fulda hat 368 mobile Luftfilteranlagen für seine Schulen angeschafft. Vor allem die Einrichtungen für die Kleinsten wurden bedacht: 42 Grundschulen erhielten 242 Geräte.

Fulda - „Bei der Verteilung, die bereits am Ende der Sommerferien erfolgte, sollten die Luftfilteranlagen vor allem den Schülern bis zwölf Jahre zugutekommen, da für diese Altersgruppe damals noch kein Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen war“, erklärt Lisa Laibach von der Pressestelle des Landkreises Fulda.

Viele Filter-Maschinen wurden aufgestellt an den beiden Grund- und Hauptschulen (27 Geräten), den sechs Förderschulen (46 Geräte), den zwei Grund-, Haupt-, und Realschulen (15 Geräte) sowie den drei Haupt- und Realschulen (14 Geräte). (Lesen Sie hier: Massiver Lehrermangel in Hessen - Wie ist die Situation im Kreis Fulda?)

Fulda: Kreis versorgt 64 Schulen mit Luftfiltern - vor allem Grundschulen

Relativ wenige Luftfilteranlagen wurden an den drei Gymnasien und den drei Gesamtschulen (je 7 Geräte pro Schulform), an den beiden Berufsschulen (insgesamt 6 Geräte) und einer Realschule (4 Geräte).

Zu Beginn des Schuljahrs rechnete der Landkreis vor: „Von insgesamt 1360 Klassenräumen im Landkreis Fulda verfügen 250 Unterrichtsräume bereits über stationäre Lüftungsanlagen. Solche Anlagen ermöglichen einen Luftaustausch in den Klassenräumen. Für die übrigen Räume hat der Landkreis schon im Frühjahr 68 mobile Luftfilteranlagen angeschafft. In den Sommerferien sind dazu noch einmal 300 zusätzliche beschafft worden.“

Lüften sei jedoch weiter das A und O. „Das Reinigen der Luft durch Luftfilteranlagen kann immer nur eine Ergänzung zum Lüften sein, da diese Geräte einem Raum keinen neuen Sauerstoff zuführen können“, erläuterte der Landkreis.

Luftfilter in Main-Kinzig und Vogelsberg

Vogelsbergkreis: Mit dem Förderprogramm „Schutzmaßnahmen an Schulen und Kitas“ hat der Vogelsbergkreis 30 mobile Luftreinigungsgeräte sowie 60 dezentrale Lüftungssysteme beschafft, und setzt diese dort ein, wo Lüftung auf natürlichem Weg nicht oder nur eingeschränkt möglich ist. Die Schulart spielt dabei keine Rolle.

Forscher der TH Mittelhessen haben nachgewiesen, dass Stoßlüften einen um das zehn- bis 80-fache höheren Wirkungsgrad gegen Aerosole hat. Alle Unterrichtsräume in Schulen des Kreises, die sich schlecht oder gar nicht über Fenster lüften lassen, hat der Kreis mit mobilen Geräten ausgestattet. Von 1200 Unterrichtsräumen an den 38 Vogelsberger Schulen werden rund 800 Räume mit manueller Belüftung (Fenster) und etwa 400 Räume über eine mechanische Lüftungsanlage automatisch belüftet.

Main-Kinzig-Kreis: Der Main-Kinzig-Kreis hat alle Klassenräume der Jahrgangsstufen eins bis sechs mit mobilen Raumluftfiltern ausgestattet, berichtet der Kreis. Die Versorgung mit Filtertechnik wurde auf diese Jahrgangsstufen beschränkt, da die Schüler ab Jahrgangsstufe 7 die Möglichkeit hatten, sich durch eine Impfung zu schützen.

Konkret wurden mit Blick auf das Kinzigtal in Schlüchtern an neun Schulen insgesamt 73 Geräte installiert. In Sinntal waren es in acht Einrichtungen 35 Geräte, in Steinau an drei Schulen 21 Geräte und in Bad Soden-Salmünster an vier Schulen insgesamt 38 Luftfilter.

Der Kreis zitiert das Umweltbundesamt, das schrieb: „Neben der Einhaltung der Hygieneregeln (AHA) bleibt daher die regelmäßige Lüftung über die Fenster die wichtigste Maßnahme zur Reduzierung der Virenmengen in der Luft. Dort, wo nicht ausreichend gelüftet werden kann, helfen einfache Zu- und Abluftanlagen oder mobile Luftreiniger, die Virenlast im Raum ebenfalls um bis zu 90 Prozent zu reduzieren.“

Video: Lehrerverband fordert längerfristige Maskenpflicht an Schulen

Bei der Verteilung der 368 Luftfilteranlagen an die Kreisschulen entschied vor allem die bauliche Situation, welche Räume eine mobile Anlage erhalten: Räume, bei denen regelmäßiges Stoß- und Querlüften möglich ist, benötigen laut Umweltbundesamt keine zusätzlichen Anlagen. Unterrichtsräume, die sich gar nicht belüften lassen, gebe es an den Schulen des Kreises gar nicht.

Trotz der Filter: Die Corona-Inzidenz unter den 5- bis 14-Jährigen lag am Dienstag (15. Februar) bei 3312 – mehr als doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung. Dort betrug sie 1494.

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