AfD-Fraktionschef Jens Mierdel entgegnete: „Die Ausgaben für Asylbewerber sind hoch – und sie werden weiter steigen.“ Der Anteil der ausländischen Bewohner im Kreis habe sich von 2014 bis jetzt von 5,7 auf 12 Prozent erhöht. „Mit einem Landrat der AfD würde manches anderes gehandhabt“, sagte Mierdel.
Woide widersprach hier deutlich: „Egal, wer Landrat ist: Er hat sich an Recht und Gesetz zu halten.“ Der Landrat widersprach aber auch der SPD-Sprecherin: „Nicht jeder, der zu uns kommt, ist eine Bereicherung für den Arbeitsmarkt.“ Die Landkreise bräuchten bei der Zuwanderung dringend eine Atempause, um sich bei den Menschen, die gekommen sind, auch um Betreuung, Integration, Kindergärten und Schulen kümmern zu können.
Woide rief dazu aus: „Wir brauchen eine Begrenzung. So kann es nicht weiter gehen.“ In der Sozialpolitik müsse der Staat den Fokus mehr auf die richten, die die Leistungen durch ihre Steuern erbringen, und nicht allein auf die Empfänger.
CWE-Chef Thomas Grünkorn monierte, dass der Kreis 19 zusätzliche Stellen geschaffen habe. Allerdings sei deren Bedarf von der Bundespolitik ausgelöst worden, räumte er ein. Die Gemeinden zahlten im Vergleich zum Vorjahr 10,5 Millionen Euro mehr Kreisumlage – trotz konstanter Steuersätze. Woide entgegnete, die Gemeinden hätten ja auch höhere Einnahmen.
„Der Kreis ist nicht sparsam, und er kommt seiner sozialen Verantwortung nicht nach“, äußerte Linken-Fraktionschef Michael Wahl. Der Einzelabgeordnete Dr. Norbert Höhl (Bündnis C) forderte, die Politik müsse mehr Bewusstsein für Gott und Gottes Schöpfung zeigen. Anton Rummel, Einzelabgeordneter von „Bürger für Osthessen“, forderte, der Kreis müsse mehr für Familien tun.
„Eine der niedrigsten Kreisumlagen plus vier Millionen Euro aus dem Kreisausgleichsstock – solche Leistungen für Städte und Gemeinden sind einmalig in Hessen“, stellte FDP-Kreischef Mario Klotzsche heraus. Die Investitionssumme sei die zweithöchste in der Kreisgeschichte, die Versorgung mit U3-Plätzen sei eine der höchsten in Hessen.
Die SPD setzte mit einem Antrag das Thema Klimaschutz auf die Tagesordnung. Sie forderte, eine Million Euro dafür bereitzustellen, ohne konkrete Projekte zu nennen. Die Summe sei symbolisch genannt, um die Größe der Aufgabe zu zeigen. „Der Kreis geht nicht entschlossen genug voran“, sagte SPD-Sprecherin Birgit Kömpel. Grünen-Chefin Müller-Kottusch stimmte ihr zu.
Mario Klotzsche (FDP) widersprach: „Wir reden nicht übers Klima, wir tun was.“ Christopher Gärtner (CDU) nannte die SPD-Forderung einen „Schaufenster-Antrag“. Klotzsche und Gärtner sagten, dass Fulda beim Ausbau erneuerbarer Energien und der Wasserstofftechnologie hessenweit führend sei.
Alle kreiseigenen Gebäude würden mit Ökostrom versorgt. Die RhönEnergie investiere 100 Millionen Euro in erneuerbare Energien. Auch beim Radwegeausbau sei der Landkreis hessenweit vorn. Mit den Stimmen von CDU, FDP, AfD, BfO und Bündnis C wurde der SPD-Antrag abgelehnt.