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SPD nimmt „Fulda stellt sich quer“ in Schutz: Waschke und Wulff rufen CDU zu „Gelassenheit“ auf

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Von: Volker Nies

SPD im Wind
Die Fuldaer SPD nimmt den Verein „Fulda stellt sich quer“ in Schutz. (Symbolbild) © Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Die Fuldaer SPD verteidigt den Verein „Fulda stellt sich quer“ (Fssq) gegen Kritik der CDU. Auf den Unionsvorwurf, der Verein kooperiere mit Linksradikalen, geht die SPD aber nicht ein.

Fulda - Der Landtagsabgeordnete Markus Meysner und der Bundestagsabgeordnete Michael Brand (beide CDU) hatten dem Verein vorgeworfen, er mache gemeinsame Sache mit Linksradikalen. Fssq-Vorsitzender Andreas Goerke widersprach: Der Verein arbeite eng nur mit Organisationen zusammen, die sich zu Deutschlands freiheitlicher Grundordnung bekennen.

In einer Erklärung meldeten sich gestern die SPD-Landtagsabgeordneten Sabine Waschke und SPD/Volt-Stadtfraktionsvorsitzender Jonathan Wulff zu Wort. Fssq-Vorsitzender Andreas Goerke ist seit Juni 2021 einer von vier Vorsitzenden der Fuldaer SPD.

Fulda: Nach Kritik von CDU - SPD nimmt „Fulda stellt sich quer“ in Schutz

Waschke und Wulff, die nach eigenen Angaben Mitglied in Fssq sind, fordern die beiden CDU-Abgeordneten auf, „rhetorisch deutlich abzurüsten“. „Herr Meysner, Herr Brand und ich arbeiten seit Jahren hauptberuflich als Politiker. Da kann man eine gewisse Professionalität und Gelassenheit im Umgang mit Vereinen erwarten. Die Herren wollen nicht mit dem bundesweit anerkannten Verein zusammenarbeiten. Das sollte einfach mal so stehen gelassen werden. Es wird zwischen den CDU-Abgeordneten und dem Verein keine Liebesgeschichte mehr geben.“

Stadtfraktionschef Wulff hebt die Bedeutung des Vereins für Fulda hervor: „Der Verein leistet über Partei- und Stadtgrenzen hinaus eine wertvolle Arbeit, sei es in Bildungsveranstaltungen, mit Schulen oder auf der Straße. Dafür wird er regelmäßig mit Preisen belohnt und erhält Förderungen aus dem Bundesprogramm ‚Demokratie leben‘. Diese Leistung wird ehrenamtlich geleistet und verdient unseren Respekt.“

Waschke und Wulff loben Arbeit des Vereins und rufen CDU zur Gelassenheit auf

Wichtig ist laut Waschke und Wulff für alle Beteiligten nun, das eigentliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: den Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sowie für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. „Fulda braucht einen Verein wie Fssq! Deshalb ist es in unserem Interesse, Vereine wie diesen weiter zu stärken, auszubauen und zu fördern.“ Zu der Kritik der CDU, Fssq mache gemeinsame Sache mit Radikalen, äußern sich Waschke und Wulff nicht.

Auch die AfD meldete sich gestern zu Wort. Kreisvorsitzender Pierre Lamely sagt, die Kritik der CDU sei verspätet und wenig glaubwürdig. Prominente CDU-Mitglieder hätten an Demonstrationen des Vereins gegen die AfD teilgenommen. Die CDU habe es bislang auch akzeptiert, dass der Verein über diverse Förderprogramme hohe staatliche Unterstützung erhielt.

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