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Kritik an Sparmaßnahmen: Mehr als 200 Teilnehmer bei Ärzte-Demo in Fulda

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Als Zeichen gegen den Kurs der aktuellen Gesundheitspolitik haben Haus- und Fachärzte in Fulda zum Protest aufgerufen. Mehr als 200 Menschen zogen am Mittwoch durch die Stadt, um ihrem Ärger Luft zu machen.

Fulda - In ganz Hessen blieben am Mittwoch zahlreiche Haus- und Facharztpraxen geschlossen. Mit dem zweiten Protesttag innerhalb weniger Wochen wollte die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) nach eigener Darstellung „gegen die derzeit feindliche und respektlose Politik gegenüber der ambulanten Versorgung demonstrieren“.

Fulda: Kritik an Sparmaßnahmen - Mehr als 200 Teilnehmer bei Ärzte-Demo

In Fulda und Gießen gingen die Mediziner noch einen Schritt weiter. Dort fanden am Mittwoch neben den Praxisschließungen Protestveranstaltungen statt. Initiiert wurde die Protestaktion in Fulda vom Gesundheitsnetz Osthessen (GNO).

Mehr als 200 Menschen nahmen am Mittwoch an einer Protestveranstaltung der Haus- und Fachärzte teil.
Mehr als 200 Menschen nahmen am Mittwoch an einer Protestveranstaltung der Haus- und Fachärzte teil. © Jonas Wenzel

Laut Polizei schlossen sich der Versammlung 250 Menschen an. Der GNO-Vorstandsvorsitzende Ralph-Michael Hönscher zählte 500 Teilnehmer. Jedenfalls seien es deutlich mehr gewesen, als er erwartet hatte. Die Demonstranten trafen sich auf dem Bahnhofsvorplatz, von wo aus sie mit Schildern und blauen Schirmen durch die Innenstadt zogen.

„Wir haben den Menschen in der Fulda gezeigt, wie prekär die Lage ist“, sagte Hönscher, der selbst als Hausarzt in Petersberg tätig ist. Laut Hönscher sei Geld gar nicht das Problem. Vielmehr gehe es darum, auf die mangelnde Wertschätzung seitens der Politik aufmerksam zu machen.

Mehr als 200 Menschen nahmen am Mittwoch an einer Protestveranstaltung der Haus- und Fachärzte teil.
Mehr als 200 Menschen nahmen am Mittwoch an einer Protestveranstaltung der Haus- und Fachärzte teil. © Volker Nies

Bereits am Montag hatte Hönscher im Gespräch mit unserer Zeitung gesagt, er sehe „schwere Zeiten“ auf die Menschen zukommen. „Wenn es durch die finanziellen Nachteile weniger Ärzte gibt, dann wird das die Krankenhäuser zusätzlich belasten. Und die Wartezeiten in der Notaufnahme belaufen sich ohnehin schon auf mehrere Stunden. Wer dann mit Husten dorthin geht, weil er keinen Hausarzt hat, der kann dann gleich sein Köfferchen mitnehmen, um dort zu übernachten“, betonte Hönscher.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Ärzte in Fulda auf die Straße gegangen sind, um den aktuellen politischen Kurs zu kritisieren. Bereits am 12. Oktober fand eine Demonstration auf dem Uniplatz statt. Etwa 150 Menschen sind damals zusammengekommen, um solidarisch zu zeigen, dass sie für eine gemeinsame Sache kämpfen: Respekt und Anerkennung gegenüber niedergelassenen Ärzten. Vor Ort waren neben Ärzten des Ärzteteams Osthessen auch Mitarbeiter des Herz-Jesu-Krankenhauses und andere Unterstützer. (ah, jeb, jhb, dpa)

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