Willi ist nach dem Schmuggel zusammen mit der Krokodil-Dame Klara in ein großes Gehege mit Schwimmbecken und Liegefläche im Tümpelgarten nahe der Fulda gezogen. In dem Bereich des Tümpelgartens, in dem sie leben, herrschen mollige 30 Grad. „Die brauchen sie, ansonsten würde sich ihr Stoffwechsel verlangsamen“, erklärt Redweik, der den Besuchern daher rät, die Jacken auszuziehen, bevor sie die Treppe nach oben steigen, um die seltenen Tiere im ersten Stock des Vereinsheims zu sehen.
Für jedes Aquarium oder Terrarium ist im Tümpelgarten ein eigener Pfleger zuständig. Dieser hält es sauber und gibt den Tieren zu fressen. Das macht er durch eine Öffnung in der Decke des Geheges. „Den Krokodilen zu nahe zu kommen, wäre lebensgefährlich“, betont Redweik.
Nicht nur die drei Kubakrokodile müssen gefüttert werden. Im Tümpelgarten leben außerdem viele unterschiedliche Fische, wie zum Beispiel die Skalare, an dessen Name sich der des Vereins orientiert. Außerdem finden Besucher hier Schlangen – die längste ist fast vier Meter lang –, Schildkröten und auch Rochen sorgen mit ihrer besonderen und ganz flachen Körperform für interessierte Blicke.
Diese Blicke von Besuchern gibt es im Tümpelgarten seit vorvergangenem Wochenende nach zweieinhalb Jahren wieder. So lange musste der Verein, der mehr als 100 Mitglieder zählt, aufgrund von Corona geschlossen bleiben. Die Tiere mussten natürlich trotzdem gefüttert werden, die Heizungen verursachten laufende Kosten und das ganze Vereinsleben lag brach.
„Ohne die Spenden, die an uns gerichtet wurden, hätten wir das auf keinen Fall geschafft“, sagt Redweik. Denn durch die Schließung sind etwa die Eintrittsgelder weggefallen, Futter für die Tiere musste dennoch gekauft werden. Auch zu „normalen Zeiten“ ist der Verein auf Spenden angewiesen.
Jetzt nimmt das Leben im Tümpelgarten wieder Fahrt auf. „Am ersten Wochenende waren einige Hundert Besucher da, und auch Anfragen von Kindergärten und Schulklassen kommen“, sagt Redweik, der selbst Lehrer ist und die Arbeit hier im Tümpelgarten wie die anderen Vereinsmitglieder ehrenamtlich macht.