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XXL-Adventskalender in Fulda: Künstler erweckt alte Häuser in der Löherstraße zum Leben

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Von: Volker Feuerstein

Die Häuser in der Löherstraße zu neuem Leben erwecken - das steckt hinter der Idee dieses besonderen Adventskalenders. Jeden Tag wird ein Fenster mit einem Kunstwerk von Alexander Litwinow geöffnet.
Die Häuser in der Löherstraße zu neuem Leben erwecken - das steckt hinter der Idee dieses besonderen Adventskalenders. Jeden Tag wird ein Fenster mit einem Kunstwerk von Alexander Litwinow geöffnet. © Volker Feuerstein

Es ist eine schöne Idee, die in die Zeit passt: Die Fenster von Häusern als Adventskalender zu gestalten. Für den Künstler Alexander Litwinow in Fulda ist es die Erfüllung seiner vorweihnachtlichen Stimmung. Jeden Tag wird ein anderes Fenster mit einem seiner Kunstwerke geöffnet.

Fulda - Verwirklicht hat Alexander Litwinow die Idee mithilfe von Nicole Lomb in den Häusern 44 bis 48 in der Löherstraße. Sie zählen zu den ältesten Häusern in Fulda, sind zur Zeit unbewohnt und werden gerade saniert, so dass kein Bewohner durch den Adventskalender gestört wird. Wer aber die Straße begeht, kann von draußen die beleuchteten künstlerischen Adventsgrüße durch die Fenster sehen.

Noch sind bis auf die ersten drei „Türen“, die seit Mittwoch täglich geöffnet werden, noch alle geschlossen. Über die Feiertage sollen alle geöffnet bleiben. Anschließend ist an eine Ausstellung der Werke gedacht, die verkäuflich sind. (Lesen Sie auch: In Kleinsassen kann man sich Kunstwerke leihen - ab 36 Euro pro Jahr)

Fulda: Künstler gestaltet XXL-Adventskalender in der Löherstraße

Wie sind Nicole Lomb und Litwinow auf die originelle Idee des Adventskalenders gekommen? „Das lag schon lange in der Luft“, sind sich Hausbesitzerin und Künstler einig. „Wie kann man die alten Häuser zu neuem Leben erwecken?“, hatten sich beide gefragt, und der Adventskalender ist eine erste Antwort.

Die Sanierung der Gebäude soll dann dazu beitragen, das historische Bild der Löherstraße attraktiv zu machen. Eine Herausforderung, stammen die beiden alten Gebäude doch aus dem frühen 14. Jahrhundert.

Alexander Litwinow kreiert Kunst - auch aus Schrott

Litwinows Kunst passt gut zu den historischen Gerberhäusern. Er entwirft Plastiken und Figuren aus Resten wie Metall, Keramik und Holz. Sein Motto: „Meine Kunst weist darauf hin, dass es nichts Wertloses gibt. Mit dem Auffinden des Wesentlichen erwacht jedes auch noch so kleine Bestandteil immer wieder zu neuem Leben.“

Über den Künstler

Alexander Litwinow wurde 1961 in Kasachstan geboren. Er absolvierte von 1978 bis 1983 sein Architekturstudium und wurde 1989 Mitglied der „Designer-Union“ in Kasachstan. Seit 1993 lebt und arbeitet er als Künstler und Grafiker in Fulda. Sein Atelier hat er in Petersberg. Ausstellungen hatte er in Deutschland, der Schweiz und Kasachstan.

So kann sich der Künstler jederzeit auf einem Schrottplatz, im Wald oder mit den Resten von Handwerksbetrieben bedienen, um die Grundmaterialien für seine Skulpturen zu finden. Neben figürlicher Kunst gehören auch Grafiken und Gemälde zu seinen Arbeiten. (Lesen Sie auch: Begehbarer Adventskalender: antonius eröffnet Adventsweg)

Video: Begehbarer Adventskalender - antonius eröffnet Adventsweg in Fulda

Man erkennt schnell, dass Litwinow eine Begabung hat, mit Formen zu spielen, Skulpturen zum Leben zu erwecken. Durch die harten und weichen Linien, die Strukturen des Arbeitsmaterials und den formalen Inhalt entstehen Werke, die Bewegung einfangen, Stimmungen beim Betrachter auslösen und die Dimension der Zeit, der Vergänglichkeit einbeziehen.

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