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Arbeiten für Landesgartenschau 2023 in vollem Gange - Witterung macht Planern Sorgen

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Von: Volker Feuerstein

Eine Kleinkunstbühne zwischen treibenden Waiden gibt es im Kulturgarten
Eine Kleinkunstbühne entsteht im Kulturgarten mit einem kleinen Dom aus treibenden Weiden. © Volker Feuerstein

Die Besucher der Landesgartenschau 2023 in Fulda werden über das Wasser laufen können, wie die Chefin der Öffentlichkeitsarbeit, Patricia Bickert, formuliert. Die Planer stehen aber noch vor einigen Herausforderungen.

Fulda - Auf dem Gelände sind die Arbeiten im vollen Gang und auch schon so fortgeschritten, dass sich erkennen lässt, wie sich die vier Bereiche Wassergarten, Genussgarten, Kulturgarten und Sonnengarten den Besuchern darbieten werden. Zugänglich sind sie allerdings noch nicht. Die Fuldaer „Freunde des Museums“ konnten unlängst aber mit einer Sonderführung zwei Bereiche vor Ort besichtigen.

Landesgartenschau 2023 in Fulda: So laufen die Vorbereitungen

Patricia Bickert informierte auch über die Gestaltung des Wassergartens, der nicht eingeschlossen war. Und dort wird man auf neugeschaffenen Stegen in der Tat über dem Wasser laufen können. Das ist sinnvoll, da dieses auch nach Installation der Filteranlagen in der Aue keine Badequalität habe. Das ist auch ein Grund dafür, dass auf die Realisierung eines Strandbades verzichtet wurde. Vom Haupteingang am Wassergarten erschließt sich den Besuchern ein sechs Kilometer langer Rundweg, der die vier Gärten verbindet.

Unter vielen anderen Attraktionen wird es am Aueweiher auch ein „Himmelszelt“ geben, das, von der evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck installiert, für Gottesdienste und Besinnungspausen vorgesehen ist. Ob die katholische Kirche sich beteiligen wird, ist noch ungeklärt.

Auf der Fuldainsel, wo das Haus des Naturheilvereins steht, wird es ein grünes Klassenzimmer geben, in dem Kindern naturnahe Themen und Zusammenhänge vermittelt werden. Die Lande- und Startbahn der Segelflieger wird während der Landesgartenschau als Ausweichfläche für Parkplätze genutzt. (Lesen Sie auch: Pflanzaktion zur Landesgartenschau: 2023 Baumsetzlinge für Fuldas Stadt-Klima)

Ein Team des hessischen Rundfunks filmt den neuen Fuldaer Tierpark, Begegnungsstätte zwischen Mensch und Tier.
Ein Team des hessischen Rundfunks filmt den neuen Fuldaer Tierpark, Begegnungsstätte zwischen Mensch und Tier. © Volker Feuerstein

Gut erkennbar ist schon jetzt das Konzept des Sonnengartens, der unterhalb der Fulda Galerie angelegt wurde. Hier wurden bereits Bäume mit alten Obstsorten gepflanzt und Staudenbeete angelegt. Auch Spielplätze sind bereits fertiggestellt. Vor dem Torhaus, in dem sich der zweite Haupteingang des Heimattiergartens befindet, ist die Aufteilung in Spielplätze, Gartenbeete- und Anlagen gut sichtbar.

Die Gastronomie im Torhaus wird mit einem Biergarten von der St. Antonius-Stiftung betrieben und bleibt auch nach der Landesgartenschau bestehen. Hier entsteht auch der Garten des Landwirtschaftsamtes Hessen, der nach der Landesgartenschau von Tegut übernommen und in Kleinbereichen als Saisongärten vermietet wird.

Himmelszelt und Sonnengarten - Fulda rüstet sich für Landesgartenschau

Über eine Brücke kommt man von hier aus auf das Gelände des Tierparks, der ein ganz neues Konzept haben wird: Vorbei der Streichelzoo mit unkontrollierten Fütterungen, die schon mal zum Erkranken bis zum Tod der Tiere führen können. Wie die Tierärztin Dr. Bianca Reith, die gerade ein Team des Hessischen Rundfunks über das neue Konzept informierte, erläuterte, werden Ranger Kinder und Besucher nach Anmeldung führen und dafür sorgen, dass nur artgerechtes Futter aus der Region verfüttert wird.

Während im neuen Park auf der Ebene oberhalb des Heimattiergartens Tiere bereits eine Heimat gefunden haben, ist auch die veränderte Struktur des bisherigen Standorts in der Senke darunter gut erkennbar. Zusammen wird der Park ein Mensch-Tier-Begegnungsraum sein. Oberhalb des Tierparks wird mit dem „Fulda-Acker“ eine Landwirtschaftsausstellung entstehen, die ebenfalls über einen Steg vom Sonnengarten aus erreichbar ist.

Tickets

Dauerkarten und Tagestickets für die Landesgartenschau können ab dem 3. September bei der Tourist-Info am Bonifatiusplatz und im Regio-Shop „Heimatliebe“ am Steinweg gekauft werden. Aktuell mit einem Frühbucherrabatt von zehn Prozent. An den Verkaufsstellen gibt es auch informative Flyer mit Lageplan zur Landesgartenschau. 

Eine Brücke führt die Besucher auch über die Sickelser Straße vom Sonnengarten in den Kulturgarten. Hier sind bereits die neuen Strukturen im Gelände zu erkennen, vor allem die durch eine Zickzack-Führung erleichterte Zuwegung in steilem Gelände von der Hauptstraße in Neuenberg zum Kulturgarten.

Beim Feuerwehrmuseum, in der Nähe des Genussgartens, soll ein 80 Meter hoher Turm mit Drehkanzel Perspektiven auf Fulda, die Rhön und vor allem die verschiedenen Bereiche der Landesgartenschau eröffnen. Die haben Besucher aber auch auf dem Gelände.

Landesgartenschau in Fulda: Probleme mit Wetter und Kunst-Finanzierung

Probleme könnte es bei der Schau vom 27. April bis 8. Oktober nächsten Jahres geben, fürchtet Patricia Bickert, wenn sich die Witterung nicht ändert – sind die Pflanzungen doch auch von Niederschlägen abhängig. Die Finanzierung von Kunstwerken, die in allen Bereichen der Landesgartenschau installiert werden sollen, machen ihr und dem Team aktuell ganz konkrete Sorgen.

Kauf, Installation und Anmietung werden etwa 150.000 Euro kosten. Die sind nicht vom investiven 16-Millionen-Etat abgedeckt. So sucht die PR-Leiterin bislang erfolglos nach Sponsoren. Bickert dazu: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“

Wie auch immer, 2023 wird die Landesgartenschau ihre Bereiche für 165 Tage in eine blühende Veranstaltungsfläche mit Kultur, Unterhaltung, Restaurants, Spielplätzen und Events verwandeln.

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