Kreis Fulda bekommt 828.000 Euro für innovatives Starkregen-Frühalarmsystem

Der Landkreis Fulda hat am Dienstag von Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 828.000 Euro für ein innovatives Starkregen-Frühalarmsystem erhalten.
Wiesbaden/Fulda - Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus hat den Bewilligungsbescheid in Höhe von 828.000 Euro aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“ für das innovative „e-Risikomanagement Starkregenfrühalarmsystem“ am Dienstag virtuell an den Landrat des Landkreises Fulda, Bernd Woide (CDU), überreicht.
„Das Konzept des Starkregen-Frühalarmsystems beinhaltet die gebietsgenaue Alarmierung und Abwehr von Starkregen- und Sturzflutengefahren“, heißt es in einer Mitteilung der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung.
Das System messe in Echtzeit Niederschlag, Pegelstände und Abflussverhalten und kombiniere diese Daten mit den Daten des Deutschen Wetterdienstes (Radardaten, Gewitterzelldaten etc.). Bei Erreichen kritischer Werte alarmiere es Verwaltung, Rettungskräfte und Bürgerinnen und Bürger per Web und App.
Fulda: Landkreis erhält mehr als 800.000 Euro für Starkregen-Frühalarmsystem
„Das neue System belegt den hohen Nutzen der Digitalisierung, mit dem künftig Flutkatastrophen frühzeitig erkannt und drohende Schäden vermieden werden können. Da es keine vergleichbaren Projekte in Hessen gibt, erwarten wir ein hohes Transferpotenzial“, so Ministerin Kristina Sinemus. (Lesen Sie auch: Hochwasserproblematik im Kreis Fulda: Vier Gemeinden geben Studie in Auftrag)
Weiter heißt es in der Mitteilung, dass durch die Beteiligung von 23 Kommunen und kreisfreien Städten eine Vielfalt von kommunalen Strukturen abgebildet und damit die Grundlage geschaffen werde, dass diese Anwendung übertragbar ist.
Programm „Starke Heimat Hessen“
Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNV. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento.
Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City/Smart Region betreffen.
Während der Entwicklung soll die Umwandlung manueller Pegelmessung zu einer vollständig automatisierten Datenerhebung stattfinden. Mittels Open Source sollen die Daten allen Behörden im Landkreis zur Verfügung stehen. Das Projekt soll bis Ende Oktober 2023 abgeschlossen sein. (Lesen Sie auch: Förderung vom Land: 400.000 Euro für Feuerwehren im Kreis Fulda und Main-Kinzig)
Digitalministerin übergibt Landrat Woide Bewilligungsbescheid
„Der Landkreis Fulda ist eine Mittelgebirgsregion. Daher stellen uns Hochwasser- respektive Starkregenereignisse vor besondere Herausforderungen“, betonte Landrat Bernd Woide und fügte an, dass „dieses Projekt uns in die Lage versetzen soll, diesen Herausforderungen mit digitaler Technik besser gerecht zu werden.“
„Unser Ziel ist es, mithilfe digitaler Technologien das Leben der Bürgerinnen und Bürger sicherer und angenehmer zu gestalten, Ressourcen zu schonen, Inklusion und Teilhabe zu steigern“, sagte Digitalministerin Sinemus abschließend (hes).